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Kawasaki ZXR 400 Werkstatt-Handbuch Seite 336

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entzündet sich das Gemisch bereits an der (zu heißen) Zündkerze oder dem heißen
Kolbenboden oder den Zylinderwänden, noch bevor der Zündfunke eine Zündung einleiten
soll. Die abwärtslaufende Flammenfront schlägt auf den aufwärtslaufenden Kolbenboden auf
und übt mechanische Kräfte auf Kolben, Pleuel, Kurbelwelle und Lager aus und führt
längerfristig zu Motorschäden durch ruinierte Lager oder durchgebrannte Kolben.
Abhilfe schafft hier eine größere Hauptdüse. Als Faustregel darf gelten, daß eine
Vergrößerung der Hauptdüse um dieselbe Schrittweite, wie sie - in entgegengesetzter
Richtung - bei einem Höhenanstieg von ca. 1000 m lt. Höhenkorrekturtabelle angeraten wäre,
bereits merklichen Einfluß zeigt. Das entspricht typischerweise etwa 2 bis 5 Prozent, eine
152er Hauptdüse könnte man also testweise auf 158 erhöhen. Abstufungen erfolgen im
...0...2...5...8...0... Intervall, für eine Grobabstimmung reichen Düsen mit Endung 0 und 5.
Verliert der Motor bei Vollgas an Leistung, ruckt oder rußt er anormal und tendiert beim
leichten Schließen des Gasgriffes zum Beschleunigen und das Zündkerzengesicht zeigt eine
rußige, schwarze oder sogar leicht ölig/feuchte Färbung, so ist das Gemisch zu fett und die
Hauptdüse zu verkleinern. Eine zusätzliche Prüfung des Luftfiltereinsatzes ist angezeigt, da
verstopfte oder verölte Filter ähnliche Auswirkungen haben können.
Zweitaktmotoren liefern im allgemeinen ihre höchste Leistung bei einem eher mager
eingestellten Gemisch. Viertaktmotoren zeigen die besten Laufeigenschaften bei eher etwas
fetterem Gemisch. Insgesamt läßt sich sagen, das eine leichte Gemischanfettung mit weniger
gravierenden Nachteilen (z. B. ein Abwaschen des Ölfilms von den Zylinderwänden,
verrußende Zündkerzen, höherer Kraftstoffverbrauch) verbunden als das gegensätzliche
Extrem (Motorschaden!).
Düsennadel
Die Position und Form der Düsennadel beeinflußt den Motorlauf im mittleren Lastbereich,
also beim kraftvollen Beschleunigen aus mittleren Drehzahlen. Entstehen hier 'Löcher', dreht
also der Motor nicht weich hoch, klingelt es (Beschleunigungsklingeln), rußt es oder hängt
das Kraftrad nicht gut am Gas, so ist eine Veränderung der Nadelhöhe in Erwägung zu ziehen.
Die meisten Düsennadeln sind hierzu mit etwa 5 ringförmigen Rillen im Abstand von etwa
0.5 mm ausgestattet, in die ein Sicherungsring eingeclipst werden kann und die Position der
Nadel im Schieber fixiert. Hängt man die Nadel tiefer, ragt also das spitze Ende weiter in den
Düsenstock hinein (durch Anheben des Sicherungsrings um eine oder mehrere Position), so
wird das Gemisch im mittleren Lastbereich abgemagert, da bei gleichbleibender
Schieberstellung der effektive Düsenquerschnitt reduziert wird. Im Gegensatz kann die Nadel
durch Unterlegen von speziellen Beilagscheiben um halbe Positionen oder Umhängen des
Rings um ganze Positionen erhöht und damit das Gemisch angefettet werden.
Weiters liefern einige Tuning- und Zubehörfirmen und Vergaserhersteller auf den
Motorradtyp abgestimmte Düsennadeln, die mit einem anderen Profil
(Leistungscharakteristik), geringerem (Anfettung) oder höherem (Abmagerung) Durchmesser
ausgestattet sind. Eine Veränderung der Nadelhöhe oder gar des Typs wird in der Mehrheit
der Fälle nicht erforderlich sein und eine Abstimmung ohne CO- Meßgerät (s. weiter unten)
ist schwierig und vom Hobbybastler meist nicht zufriedenstellend gelingen.
Leerlaufgemisch

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Diese Anleitung auch für:

Zx 400 l