Arbeitsprinzip - ABB REG670 Handbuch

Abschnitt 6
Überstromschutz
6.9.2
284
Es kommt vor, dass die mechanische Kraft einer Antriebsmaschine so sehr absinkt,
dass sie die Lager- und Ventilationsverluste nicht mehr decken kann. In diesem
Fall fungiert der Synchrongenerator als Synchronmotor und zieht aus dem übrigen
System Energie ab. Dieser Betriebsmodus, in dem einzelne Synchronmaschinen als
Motoren arbeiten, bedeutet kein Risiko für die Maschine selbst. Wenn z. B. der
Generator sehr groß ist und viel elektrische Energie aufnimmt, könnte es
wünschenswert sein, diesen zugunsten des übrigen Stromsystems zu trennen.
Häufig bedeutet diese Antriebsbedingung, dass die Turbine einem hohen Risiko
ausgesetzt ist. Der Rückleistungsschutz dient daher dem Schutz der Turbine und
nicht dem Schutz des Generators.
Abbildung 133 zeigt den Rückleistungsschutz mit Unter- und Überleistungsrelais.
Das Unterleistungsrelais bietet einen größeren Spielraum und eine bessere
Zuverlässigkeit. Andererseits ist das Risiko eines unerwünschten Auslösens direkt
nach der Synchronisierung größer. Das Unterleistungsrelais sollte so eingestellt
werden, dass es erst auslöst, wenn die Wirkleistung vom Generator weniger als
etwa 2 % beträgt. Das Überleistungsrelais sollte so eingestellt werden, dass es
auslöst, wenn die Wirkleistung aus dem Netzwerk zum Generator je nach Art der
Turbine mehr als 1 % beträgt.
Leistungsrelais
Q
Auslöseleitung
Abstand
Auslösepunkt ohne
Turbinendrehmoment
IEC06000315 V1 DE
Abb. 133: Schutzvorrichtung mit Unterleistungsrelais und Überleistungsrelais

Arbeitsprinzip

Abbildung 134 zeigt eine vereinfachte Darstellung des Funktionsprinzips der
Leistungsschutzfunktion. Die Funktion verfügt über zwei Stufen mit individuellen
Einstellungen.
Leistungsrelais
Q
Auslöseleitung
Abstand
P
Auslösepunkt ohne
Turbinendrehmoment
en06000315.vsd
1MRK 502 013-UDE B
P
Technisches Referenzhandbuch