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Siemens SIVACON S8 Technischer Handbuch Seite 108

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Bemessungsstrom eines Stromkreises I
Der Bemessungsstrom eines Stromkreises, der vom
Hersteller der Schaltgerätekombination angegeben
wird, hängt von den Bemessungswerten der einzelnen
elektrischen Betriebsmittel im Stromkreis innerhalb der
Schaltgerätekombination, von ihrer Anordnung und der
Art ihrer Verwendung ab. Der Stromkreis muss, wenn er
allein betrieben wird, diesen Strom führen können, ohne
dass die Übertemperaturen an den einzelnen Bauteilen
die festgelegten Grenzwerte überschreiten.
Bemessungsbelastungsfaktor RDF
Der Bemessungsbelastungsfaktor ist der vom Hersteller
der Schaltgerätekombination angegebene Prozentwert
des Bemessungsstroms, mit dem die Abgänge einer
Schaltgerätekombination dauernd und gleichzeitig
unter Berücksichtigung der gegenseitigen thermischen
Einflüsse belastet werden können.
Der Bemessungsbelastungsfaktor darf angegeben wer-
den:
• für Gruppen von Stromkreisen
• für die gesamte Schaltgerätekombination
Der Bemessungsstrom der Stromkreise I
mit dem Bemessungsbelastungsfaktor muss größer oder
gleich der angenommenen Belastung der Abgänge sein.
Der Bemessungsbelastungsfaktor berücksichtigt, dass
mehrere Abgänge in einem Feld in der Praxis intermittie-
rend belastet oder nicht gleichzeitig voll belastet wer-
den. Existiert zwischen dem Hersteller der Schaltgeräte-
kombination und dem Anwender keine Vereinbarung
bezüglich der tatsächlichen Belastung der Abgangs-
stromkreise, werden die Werte von Tab. 11/2 angewen-
det.
Tab. 11/2:
Bemessungsbelastungsfaktoren RDF für verschiedene
Belastungsarten
Art der Belastung
Energieverteilung: 2 - 3 Stromkreise
Energieverteilung: 4 - 5 Stromkreise
Energieverteilung: 6 - 9 Stromkreise
Energieverteilung: 10 Stromkreise und mehr
Stellantriebe
Motoren ≤ 100 kW
Motoren > 100 kW
Für die Koordination der Betriebsmittel bei Verwendung
nc
in einer Schaltanlage sind die Bemessungswerte nach
den Produktnormen IEC 60947 zugrunde zu legen:
Auslöseklasse CLASS
Die Auslöseklassen beschreiben Zeitintervalle,
innerhalb derer die Schutzgeräte (Überlastauslöser von
Leistungsschalter oder Überlastrelais) bei symmetrischer
dreipoliger Belastung mit 7,2-fachem Einstellstrom aus
kaltem Zustand heraus auslösen müssen.
• CLASS 5, CLASS 10:
für Standardanwendungen (Normalanlauf)
• CLASS 20, CLASS 30, CLASS 40:
für Anwendungen mit hohem Anlaufstrom über
längere Zeit
Neben den Überlastschutzgeräten selbst müssen auch
die Schütze und die Kurzschlussabsicherungen für län-
gere Anlaufzeiten ausgelegt sein.
Kurzschlussausschaltvermögen
Das Kurzschlussausschaltvermögen ist der vom
Hersteller angegebene Kurzschlussstrom, den das
multipliziert
Gerät / der Motorstarter unter festgelegten Bedingungen
nc
abschalten kann.
Zuordnungsart
Die Zuordnungsart beschreibt den zulässigen
Schädigungsgrad nach einem Kurzschluss. In jedem
Fall dürfen im Kurzschlussfall keine Personen oder die
Anlage gefährdet werden.
Speziell: Zuordnungsart 2 oder Typ 2
Der Starter bleibt funktionsfähig. Es dürfen keine
Beschädigungen an den Geräten auftreten, mit
Ausnahme von leicht verschweißten
Schützkontakten, wenn diese ohne nennenswerte
Verformung wieder leicht zu trennen sind.
Angenommener
Belastungsfaktor
Verschmutzungsgrad
0,9
Der Verschmutzungsgrad bezieht sich auf die Umge-
0,8
bungsbedingungen, für die die Schaltgerätekombination
0,7
vorgesehen ist. Für Schaltgeräte und Bauteile in
0,6
einem Gehäuse gilt der Verschmutzungsgrad der
0,2
Umgebungsbedingungen im Gehäuse.
0,8
Zur Bewertung von Luft- und Kriechstrecken dienen vier
1
Verschmutzungsgrade in der Mikroumgebung.
Speziell: Verschmutzungsgrad 3
Leitende Verschmutzung oder trockene, nicht
leitende Verschmutzung, die durch Betauung vor-
aussichtlich leitfähig werden kann.
Planungsgrundlagen SIVACON S8 – Glossar und Bemessungswerte
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