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Begriffe, Die Sie Kennen Sollten; Wie Auto-Tune Die Tonhöhe Erkennt; Wie Auto-Tune Die Tonhöhe Korrigiert; Skalen - Tascam TA-1VP Benutzerhandbuch

Vocal prozessor
Inhaltsverzeichnis

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Begriffe, die Sie kennen sollten

Die Tonhöhe einer periodischen Schwingungsform
lässt sich definieren als die Anzahl der periodischen
Schwingungen pro Sekunde. Als Maßeinheit für die so
gemessene Frequenz dient das Hertz (abgekürzt Hz). So
beträgt die Frequenz des Kammertons a' (das eingestri-
chene A über dem mittleren C eines Klaviers, auch als A3
bezeichnet) traditionell 440 Hz (in einigen Teilen der Welt
wird jedoch um einige Hertz von dieser Norm abgewichen).
Das relative Verhältnis verschiedener Tonhöhen unterei-
nander bezeichnet man als Intervall oder auch Frequenz-
verhältnis. So spricht man beispielsweise dann von einem
Oktavabstand, wenn sich zwei Frequenzen um den Faktor
zwei unterscheiden. Das Tonhöhenverhältnis lässt sich auch
mit der Maßeinheit Cent ausdrücken. Eine Oktave weist
dabei 1200 Cent auf. Zwei Töne, die um 2400 Cent vonei-
nander abweichen, liegen also zwei Oktaven weit ausein-
ander. In der traditionellen zwölfstufig-gleichschwebenden
Stimmung, die die Grundlage für praktisch die gesamte
westliche tonale Musik bildet, beträgt der Abstand zwi-
schen den einzelnen Tönen definitionsgemäß 100 Cent. Ein
Intervall von 100 Cent entspricht also einem Halbtonschritt.
Wie Auto-Tune die Tonhöhe erkennt
Bevor Auto-Tune die Tonhöhe des Eingangssignals
automatisch korrigieren kann, muss es diese zunächst
ermitteln. Die Tonhöhe einer periodischen Schwingung
zu berechnen ist im Prinzip ganz einfach. Hierzu muss
lediglich der zeitliche Abstand zwischen den Wieder-
holungen der Schwingung gemessen werden. Die Anzahl
dieser Wiederholungen in einer Sekunde ergibt die
Frequenz des Tons in Hertz. Auf dieselbe Weise arbeitet
auch der TA-1VP. Er sucht eine periodisch wiederholte
Schwingungsform und berechnet anschließend das zeitliche
Intervall zwischen den Zyklen der Schwingung.
Das Verfahren zur Tonhöhenerkennung im TA-1VP
arbeitet praktisch verzögerungsfrei. Es benötigt nur wenige
Zyklen, um die Wiederholungen eines periodischen Tons
zu erkennen. In der Regel geschieht dies bereits, bevor die
Amplitude der Schwingung groß genug wird, um hörbar zu
werden. Da auch die Verzögerung durch die Verarbeitung
sehr gering ist (höchstens 4 Millisekunden), kann die emp-
fangene Tonhöhe fortlaufend und nahtlos ohne klangliche
Beeinträchtigungen erkannt und korrigiert werden.
Der TA-1VP ist in der Lage, Töne bis zum dreigestri-
chenen c (c''', internat. Bezeichnung C6) zu erkennen
und zu korrigieren. Bei Tönen, die über dem c''' liegen,
ermittelt der TA-1VP häufig eine um eine Oktave niedri-
gere Tonhöhe. Das liegt daran, dass das Gerät hier zwei
Schwingungszyklen als einen einzigen interpretiert. Im
Tieftonbereich kann der TA-1VP noch Töne mit einer
Frequenz von 42 Hz erkennen. Angesichts dieses Frequenz-
umfangs kann die Intonationskorrektur auf alle Gesangs-
stimmen und nahezu alle Instrumente angewendet werden.
Wenn es sich jedoch um eine nichtperiodische Schwingung
handelt, kann der TA-1VP die Tonhöhe nicht ermitteln.
Wie bereits oben erläutert, ist es mit dem TA-1VP
nicht möglich, ein Streicherensemble zu korrigieren,
2 – Lernen Sie den TA-1VP Vocal Producer kennen
und zwar auch dann nicht, wenn dieses unisono spielt.
Aber auch bei Solostimmen oder -instrumenten können
gelegentlich solche Probleme auftreten. Nehmen wir
das Beispiel einer besonders hauchigen Stimme oder
einer Stimmaufnahme mit vielen Nebengeräuschen. Das
zusätzlich vorhandene Signal ist nichtperiodisch, weshalb
der TA-1VP hier Schwierigkeiten hat, die Tonhöhe des
aus mehreren Komponenten bestehenden Tons (Stimme +
Nebengeräusche) zu bestimmen. Glücklicherweise ist der
TA-1VP jedoch mit einer Regelmöglichkeit ausgestattet,
mit der Sie die Toleranz bei der Erkennung periodi-
scher Schwingungen erhöhen können (die Einstellung
, siehe Kapitel 5). Indem Sie mit dieser
Sensitivity
Einstellung experimentieren, lassen sich häufig auch
Signale mit vielen Nebengeräuschen nutzen.
Wie Auto-Tune die Tonhöhe korrigiert
Die Funktionsweise von Auto-Tune besteht darin, fortlau-
fend die Tonhöhe eines Eingangssignals zu verfolgen und
sie mit einer benutzerdefinierten Skala zu vergleichen.
Dabei wird laufend derjenige Ton der Skala identifiziert,
der dem eingehenden Ton am ehesten entspricht. Wenn die
Tonhöhe des eingehenden Signals dem Ton der Skala exakt
entspricht, wird keine Korrektur vorgenommen. Wenn die
Tonhöhe jedoch von der Solltonhöhe abweicht, gibt der
TA-1VP eine Tonhöhe aus, die näher am betreffenden Ton
der Skala liegt. (Wie stark die Korrektur ausfällt, können
Sie mit dem Parameter
Speed
in Kapitel 5 beschrieben wird.)

Skalen

Die Basis der Auto-Tune-Intonationskorrektur bildet
die Skala. Der TA-1VP verfügt bereits ab Werk über 25
vorprogrammierte Skalen. Für jede Skala können Sie
festlegen, welche Töne zu hören sein dürfen und welche
stummgeschaltet sind. Darüber hinaus können Sie für jeden
erlaubten Ton bestimmen, ob der TA-1VP Abweichungen
davon korrigieren oder ignorieren soll.
Außerdem haben Sie die Möglichkeit, jede der vorprogram-
mierten Skalen zu editieren und Ihre benutzerdefinierte
Skala als Bestandteil eines Presets abzuspeichern.
Die Geschwindigkeit der Intonations-
korrektur anpassen
Sie können bestimmen, wie schnell die Korrektur hin zum
korrekten Skalenton erfolgen soll. Diese Einstellung neh-
men Sie mit dem Parameter
Kapitel 5).
• Schnelle Korrekturen der Tonhöhe sind besonders
geeignet für Töne kurzer Dauer und für mechanische
Instrumente wie Oboen oder Klarinetten, deren
Tonhöhe sich typischerweise sofort ändert. Durch eine
schnelle Korrekturgeschwindigkeit wird zudem ein
etwaiges Vibrato reduziert oder vollständig entfernt. Mit
der schnellsten Einstellung erzielen Sie den berühmt-
berüchtigten „Cher-Effekt".
TASCAM TA-1VP – Benutzerhandbuch
regeln, der weiter unten und
vor (Näheres hierzu in
Speed
9

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