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Segeleigenschaften - Lagoon 42 Benutzerhandbuch

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5.6

SEGELEIGENSCHAFTEN

Allgemeines
Ein Katamaran hat ein ca. 6 Mal höheres Aufrichtungsvermögen als ein Einrumpfboot. In der Fachsprache wird diese Eigenschaft, nämlich der Querkraft bzw. Krängungskraft
zu widerstehen, als Aufrichtungsmoment bezeichnet (das wie folgt berechnet wird: Bootsgewicht multipliziert mit dem Abstand zwischen Gewichtsschwerpunkt und
Formschwerpunkt des Unterwasserschiffs (Auftriebsmittelpunkt)).
Diesem Phänomen muss beim Segeln und bei der Einstellung der Segel des Katamarans Rechnung getragen werden.
Die Tatsache, dass sich der Katamaran kaum neigt, erschwert jedoch die Erkennung von zu viel vorhandener Segelfläche, was für Boot und Besatzung sehr gefährlich werden
kann. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Sie ständig die wahre Windgeschwindigkeit im Auge behalten und die Segelfläche entsprechend anpassen.
Die nachstehend von uns gegebenen Einstellungshinweise gelten für das Segeln bei ruhiger See. Bei stärkerem Seegang ist die Segelfläche zuvor um 10% zu verkleinern (im
Bezug auf die wahre Windgeschwindigkeit). Grundsätzlich gilt, dass das Boot stets möglichst mehr zu entlasten als zu beanspruchen ist.
Der Einfallswinkel muss am scheinbaren Wind ausgerichtet werden und die Segel dürfen nicht zu weit dichtgeholt werden, damit die Luftströmung hinter dem Segel nicht
beeinträchtigt wird.
Die Nichteinhaltung nachstehender Hinweise kann Boot und Besatzung gefährden und hat den Haftungsausschluss des Herstellers im Schadensfall zur Folge.
Einstellung bei am-wind-kursen (zwischen 75° und 50° zum wahren Wind)
Windstärke des scheinbares Windes
- 0 bis 16 Knoten: Komplette Segelfläche; GS-Schlitten 30 cm über der Bootsachse, das Großsegel ist mit leicht geöffnetem Achterliek angeholt (Baum in der Bootsachse).
Das Genua ist so eingestellt, dass es die Saling fast berührt, der Genuaschlitten ist so angeordnet, dass die Genuaschot in der Verlängerung einer durch Schothorn und in Höhe
von 40% des Vorlieks verlaufenden Linie liegt.
- 16 bis 20 Knoten: Komplette Segelfläche; GS-Schlitten 60 cm über der Bootsachse, das Großsegel ist mit einem noch etwas mehr geöffneten Achterliek angeholt (Baum
noch immer in der Achse: Die Schot muss also etwas lose gegeben werden).
Der Genuaschlitten bleibt an der gleichen Stelle, doch die Schot ist so einzustellen, dass sich die Achterliek im Abstand von 10 cm zur Saling befindet.
- 20 bis 26 Knoten: 1 Reef, Gesamte Genua; der GS-Schlitten ist 30 cm über der Bootsachse zu platzieren.
Der Genuaschlitten bleibt an der gleichen Stelle, doch die Schot ist so einzustellen, dass sich die Achterliek im Abstand von 20 cm zur Saling befindet.
- 26 bis 30 Knoten: 1 Reef, 75% Genua; der GS-Schlitten ist 60 cm über der Bootsachse zu platzieren.
Der Genuaschlitten bleibt an der gleichen Stelle oder geht leicht nach vorn, es ist jedoch sicherzustellen, dass das Achterliek eine Spirale bildet, wo bei starken Winden im oberen
Teil Luft entweichen kann.
- 30 bis 36 Knoten: 2 Reef, 60% Genua; Der GS-Schlitten ist 30 cm über der Bootsachse, der Baum ist 50 cm lose gegeben.
Der Genuaschlitten geht leicht nach vorn, die sonstige Einstellung wird nicht verändert.
- 36 bis 45 Knoten: 2 Reef, 40% Genua. Der Genuaschlitten befindet sich in der Bootsachse und der Baum wird 1 m lose gegeben.
Der Genuaschlitten geht leicht nach vorn, die Schot wird gefiert, um bei Winden im oberen Bereich das Genua öffnen zu können.
- 45 bis 55 Knoten: 3 Nur Reff (oder Trysegel, oder Beidrehen), Der Genuaschlitten ist in Höhe der Bootsachse, GS 1 m fieren.
Bei solchen Bedingungen empfiehlt es sich, unter Ablaufen vor dem Wind abzuwettern.
- Über 55 Knoten: Beidrehen, Treibanker oder möglichst unter Ablaufen vor dem Wind abwettern.
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Rigg und Segel
177402
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