Betriebsanleitung
Operating instructions
Rungenwagen
Auch bei den Rungenwagen
stand Mitte der 20erJahre
die Neukonstruktion nach
den Austauschbaugrund-
sätzen an. Man entschied,
auf das Fahrwerk des
GlWagens zurückzugrei-
fen, so dass der Wagen länger als sein Vorgänger der Verbandsbauart
wurde und zwei Rungen mehr besaß. Die größere Ladefläche wirkte
sich allerdings nicht auf das Ladegewicht aus; dies blieb unverändert bei
15 Tonnen. Da die Mehrheit der transportierten Güter in der Regel ein hohes
Volumen bei niedrigem Gewicht hatte, wirkte sich das nicht weiter negativ
aus. Wie beim GWagen war auch bei den Rungenwagen ein großer Teil
der Fahrzeuge dem Zeitgeist entsprechend übergangsfähig auf russische
Breitspur und durch die weißen Pufferhülsen und das Nebengattungszeichen
"r" entsprechend gekennzeichnet. Mehrfachen Änderungen unterworfen war
der Fußboden. Hatten die ersten 180 Wagen, die ab 1926 gebaut wurden,
noch einen Boden aus 56mm starken Bohlen, kamen ab 1934 zwei kreuz-
weise verlegte Lagen von je 32mm zum Einsatz. Zu Beginn der 40erJahre
wurden dann alle Wagen mit 72mm starken Brettern ausgerüstet LKWs
und Kettenfahrzeuge waren jetzt das Haupttransportgut. Insgesamt wurden
an die DRG 1643 Wagen geliefert, so dass der R(rh) "Stuttgart" im gesamten
Rungenwagenbestand eine eher bescheidene Rolle einnahm. Dieses Los
teilte er mit fast allen Wagen der Austauschbauart, die die Stückzahlen ihrer
Vorgänger meist nicht ansatzweise erreichten. Neben Straßenfahrzeugen
dienten sie vor allem zum Transport von Baumstämmen, Schnittholz, Ble-
chen, Profilen und anderen großvolumigen, nässeunempfindlichen Gütern.
Stake Car
The stake cars were also redesigned in the mid 1920s in accordance with
the principles of interchangeability. It was decided to use the chassis of the
G1 car so that the car was longer than its association type predecessor
and had two more stakes. However, the larger loading surface did not
affect the payload; this remained unchanged at 15 tonnes. As the majority
of freight transported generally had a high volume and a low weight, this
had no further negative effect. As with the freight carriage, the majority of
the stake cars could be adapted to the Russian wide gauge in accordance
with the spirit of theeage and identified by the white buffer sleeves and the
subclass mark "r". The floor also underwent several changes. Whereas
the first 180 carriages which were built from 1926 had a floor made of
56 mm thick planks, from 1934 onwards two crosswise layers of 32 mm
each were used. At the beginning of the 1940s, all carriages were then
equipped with 72 mm thick boards the main freight was now lorries and
tracked vehicles. In total, 1643 cars were delivered to DRG, so that the Rr
Stuttgart played a rather modest role in the overall stock of stake cars.
It shared this lot with almost all interchangeable cars, which usually did
not even begin to approach the numbers of their predecessors. In addition
to road vehicles, they were mainly used for transporting tree trunks, sawn
timber, metal sheets, profiles and other large volume goods which were
not sensitive to moisture.
Gedeckter Güterwagen
Bereits bei den Verbands-
bauarten des deutschen
Staa tsbahnwa genver-
bandes war auch ein
großräumiger gedeckter
Güterwagen enthalten, der
insbesondere für Ladegüter
mit niedrigem Gewicht und großem Volumen zum Einsatz kam. Nach Grün-
dung der DRG wurden die wichtigsten Standardgüterwagen nach den so
genannten Austauschbaugrundsätzen neu konstruiert. Dabei wurden die
Fertigungstoleranzen so klein gehalten, dass ein problemloser Wechsel
von Tauschteilen möglich war. Beim Entwurf des neuen großräumigen
GWagens orientierte man sich stark an seinem Verbandsbauartvorgänger.
So wurden die Hauptabmessungen wie Achsstand und Länge über Puffer
übernommen, ebenso die zwei Meter breiten rechts öffnenden Türen, die
allerdings hängend eingebaut wurden. Neu waren das genietete
Sprengwerk, das eine niedrigere Ausführung des Langträgers erlaubte,
und die Ausführung des Daches in Tonnenform statt des Korbbogens
der Vorgängerwagen. Ein Teil der Wagen besaß eine Handbremse mit
Bremserhaus und/oder Spurwechselradsätze für den Übergang auf die
russische Breitspur, erkennbar an den weiß gestrichenen Pufferhülsen
und dem Nebengattungszeichen "r". Alle gedeckten großräumigen
Wagen wurden in den Gattungsbezirk "Dresden" eingereiht. Wie bereits
erwähnt, waren die Wagen insbesondere für leichte Güter mit großem
Volumen (z. B. Glasindustrie) geeignet. Bei der späteren Überarbeitung
der Konstruktion ergaben sich einige Änderungen so wurden u.a. längere
und weichere Tragfedern eingebaut, die eine höhere Geschwindigkeiten
und damit auch den Einsatz in Personenzügen erlaubten. Nach 1945
hatten infolge der Kriegswirren neben beiden deutschen Bahnverwal-
tungen auch viele andere europäische Bahnen Wagen dieser Gattung
in ihrem Bestand. Die letzten schieden erst in den 80erJahren aus
dem Dienst Beweis für die Güte und Langlebigkeit der Konstruktion.
Covered Freight Car
The association construction types of the German national railway
association already included an openplan covered freight car, which was
used in particular for freight with a high weight and low volume. After the
foundation of the DRG, the main standard freight cars were redesigned
according to the socalled principles of interchangeability. For this the
production tolerances were kept so small that it was very easy to change
replacement parts. The design of the new openplan freight car was heavily
based on its association type predecessor. The main dimensions such as
wheelbase and length over buffers was adopted, as were the two metre
wide doors opening to the right, which however were installed suspended.
New features included the riveted strut bracing, which allowed a lower
design of the longitudinal beam, and the barrel design of the roof instead of
the basket arch of the predecessor cars. Some of the cars had a handbrake
with brakeman's cab and/or variable gauge wheel sets for adaptation to
Russian wide gauge, identifiable by the white painted buffer sleeves and
the subclass mark "r". All covered openplan cars were allocated to the
"Dresden" class district. As already mentioned, the cars were particularly
suitable for light freight with large volumes (e.g. glass industry). When the
design was revised later, a few changes were made, for example longer
and softer suspension springs, which allowed higher speeds and therefore
also use in passenger trains. Due to the turmoil of the war, not only the two
German railway administrations but also many other European railways had
cars of this type in their stock after 1945. The last ones were only retired in
the 1980s proof of the quality and durability of the design.
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