Betriebsanleitung
Halberstädter Mitteleinstiegswagen
Bis 1977 produzierte das Raw Halberstadt über 3000 vierachsige
Rekowagen für die DR, deren Kastenlänge damals ein Zugeständnis
an die baulichen Gegebenheiten des Raw darstellte. Inzwischen
waren diese Wagen jedoch für den Berufs- und Nahverkehr nicht
mehr zeitgemäß und für hochwertige Einsätze nicht mehr geeignet.
Da die Waggonindustrie der DDR mit Exportaufträgen vollkommen
ausgelastet war, kam auch für den Bau des neuen Wagens nur
das Raw Halberstadt in Frage. Weil die Anlagen dort inzwischen
erweitert worden waren, konnte das neue Fahrzeug nun auch das
UIC-Maß von 26,4 m voll ausschöpfen. Bereits 1973 entstand daher
ein Musterwagen, dem 1975 ein zweiter folgte. Beide wurden im
täglichen Betrieb ausgiebig erprobt. Recht schnell prägte der
Volksmund für sie den Namen „Langer Halberstädter", was
bestimmt auch mit den hier produzierten berühmten Würstchen
zusammenhing. Bereits während der Konstruktion kam seitens
der DR die Forderung auf, der Wagen solle auch für „hochwertige
Operating Instructions
By 1977, the Halberstadt RAW (Reichsbahn repair shop) had
produced over 3000 fouraxle Reko cars for the DR. Their body
length was due to a concession to the RAWs structural conditions.
By that time, these cars were out of date for commuter and local
transport, and no longer suitable for premium service. Since the
railcar industry in the DDR was fully occupied with export orders,
Halberstadt RAW was the only shop available for the construction
of the new car. Because the facilities there had been expanded
by this time, the new vehicle could now fully exploit the UIC
measure of 26.4 m. There was a prototype as early as 1973, and
a second followed in 1975. Both were tested extensively in daily
operations. The name „Langer Halberstädter" was coined rather
quickly in common parlance, making a connection with the famous
sausages produced there. While the cars were still in construction,
a request came from DR to make the car suitable for „premium
internationale Einsätze" tauglich sein, was bei der Gestaltung
natürlich zu Kompromissen führen musste. So entstand ein Wagen
mit zwei Einstiegen und drei Fahrgasträumen mit Mittelgang. Auf
den ersten Blick erscheint der Bmhe daher wie eine Kopie der
DB-Silberlinge, ist aber eher eine Weiterentwicklung der Bghwe-
Wagen unter Berücksichtigung vieler neuer Komponenten. Deutlich
wird das auch im Eigengewicht, denn das ist mit 39 t ziemlich hoch
und entsprach damit nicht dem in der DDR so oft angestrebten
„Weltniveau". Die Wagen bewährten sich im Betrieb und wurden
durch den Reisenden durchaus als Fortschritt wahrgenommen.
Entsprechend den Forderungen bei der Bestellung wurden sie
anfänglich fast ausschließlich in Schnellzügen des nationalen
und internationalen Verkehrs eingesetzt. Dabei erreichten sie auch
Ziele in der CSSR, Polen und der BRD. Die ab 1982 gelieferten
Wagen erhielten den neuen grün-elfenbeinfarbigen Anstrich für
Schnellzugwagen.
international assignments", which naturally led to changes in the
design. A car was built with two entrances and three passenger
compartments with a central corridor. At first glance, the Bmhe
seems like a copy of the DB Silberling, but it was in fact a new
version of the Bghwe car, with many new components. This is
especially evident in the unladen weight, which is fairly high at
39 tons and not compatible with the „world class" level so often
aspired to in the DDR. The cars proved themselves in operation,
and the passengers perceived them to be definite steps forward.
In accordance with the requirements from the order, they were
originally used almost exclusively in high-speed trains for national
and international transport. They also achieved objectives in
Czechoslovakia, Poland and West Germany. The cars that were
delivered from 1982 onwards featured the new green and ivory-
colored paint for express cars.
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