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Einführung; Technischer Hintergrund; Das Rauschen Als Physikalisches Phänomen - Behringer multigate pro xr4400 Bedlenungsanleitung

Reference-class 4-channel expander/gate
Inhaltsverzeichnis

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MULTIGATE PRO XR4400 Bedienungsanleitung
1. Einführung
Mit dem BEHRINGER MULTIGATE PRO haben Sie einen Dynamikprozessor
der High End-Klasse erworben. Das Gerät wurde für höchste Ansprüche
entwickelt: Professionelle Aufnahme-, Rundfunk- und Fernsehstudios, CD- und
Digitalproduktionsanlagen, etc. Seine umfangreichen Möglichkeiten und
das neuartige Schaltungskonzept machen das MULTIGATE PRO einsetzbar zur
Rauschminderung von Audioaufnahmen, zur "Auto-Mute"-Steuerung von
Bühnenmikrofonen, zur Erweiterung des Dynamikbereiches komprimierter
Aufnahmen, zur Verbesserung des Rauschabstandes in verrauschten
Kommunikationssystemen und zur Erzeugung von Spezialeffekten etc.
Zukunftsweisende BEHRINGER-Technik
Seit der Ankündigung unseres ersten MULTIGATE vor einigen Jahren hat dieses
Gerät für Furore gesorgt. Unser Expander/Gate basiert auf unseren langjährigen
Erfahrungen und Erkenntnissen im Bereich der Psychoakustik und wird
weltweit in renommierten Studios, Beschallungsanlagen und Rundfunk- bzw.
Fernsehanstalten eingesetzt.
Das bekannte MULTIGATE noch weiter zu verbessern, war eine Herausforderung.
Wir sind stolz darauf, dass es gelungen ist. Das MULTIGATE PRO weist
gegenüber seinen Vorgängermodellen nicht nur weitere Zusatzfunktionen
auf, sondern konnte auch in seiner Funktionsweise enorm verbessert werden.
So verfügt das Gerät nun über parametrische Filter, mit dem Sie exakt die
Triggerfrequenzen auswählen können. Ein FlexLink-System erlaubt die äußerst
flexible Verkopplung der einzelnen Kanäle für Master/Slave-Konfigurationen.
Grundsätzlich sind Vierfach-Gates keine neue Erfindung. In der Regel werden
vier einfache Noise Gates in ein Gehäuse gepackt, wobei diese Geräte allerdings
einen Kompromiss aus Bedienungsmöglichkeiten und Funktionalität darstellen.
Zuviele Regler führen zu einer Unbedienbarkeit des Gerätes und der Verzicht auf
Regelfunktionen schränkt die Anwendungsmöglichkeiten ein.
Das BEHRINGER MULTIGATE PRO ist ein Quad-Expander/Gate und bietet ein
Maximum an Funktionalität bei gleichzeitig hohem Bedienungskomfort.
Interaktive Funktionen erleichtern Ihnen ein schnelles und gezieltes Arbeiten
an jeder Art von Programmmaterial und reduzieren die Einstellarbeit drastisch.
Jede der vier Sektionen des MULTIGATE PRO beinhaltet ein ultra-schnelles Gate,
einen programmabhängigen Expander, eine Filtersektion und präzise Anzeigen
für Arbeitspunkt und Pegelminderung.
Modernste Fertigungs- und
Qualitätssicherungsmethoden
Das MULTIGATE PRO wurde erstmals auf Basis von SMD (Surface Mount
Device) hergestellt. Die Verwendung der aus der Raumfahrt bekannten
Subminiaturbauteile garantiert nicht nur eine extreme Packungsdichte,
sondern auch eine erhöhte Zuverlässigkeit des Gerätes.
A propos Zuverlässigkeit. Die Qualitätssicherung nimmt in modernen
Produktionsmethoden eine immer wichtigere Stellung ein. Um Ihnen eine
noch größere Betriebssicherheit zu gewährleisten, werden unsere Geräte nach
den höchsten Qualitätsstandards der Industrie hergestellt. Zudem findet die
Produktion unter dem ISO9000 zertifizierten Management-System statt.
Die IAC (Interactive Attack Control)-Schaltung
Ein herausragendes Merkmal ist die programmabhängige Steuerung der
Ansprechzeit. Das MULTIGATE PRO verfügt über eine neue IAC (Interactive Attack
Control)-Schaltung, die die Attack-Zeit interaktiv aus dem Programmmaterial
ableitet, sodass der Einsatz des Hold/Release-Prozesses programmabhängig,
d.h. utomatisch erfolgt. Auf einen Attack-Regler konnte daher komplett
verzichtet werden.
Umschaltbare Gate/Expander-Funktion
Eine weitere, herausragende Funktion des MULTIGATE PRO ist die umschaltbare
Betriebsweise von Gate und Expander. Ist die MODE-Funktion ausgeschaltet,
arbeitet das MULTIGATE PRO im Gate-Modus mit einer extrem schnellen
Attack-Zeit, um alle Arten von Schlagzeug- und Synthesizer-Sounds zu gaten,
ohne den perkussiven „Kick" der Sounds zu verlieren.
Im Expander-Modus werden die Regelzeiten aus der Signalflanke und der
Dynamikanalyse des Eingangssignals abgeleitet. Das Ergebnis ist ein interaktiver
Expander, der sich automatisch dem Signal anpasst. So lassen sich sowohl
Gitarrensounds und Stimmen als auch komplexe Summensignale "säubern",
ohne dass Klicks, "Atmen" oder andere Nebeneffekte hörbar werden. Zudem lässt
sich der Dynamikbereich jedes Programmmaterials beliebig erweitern.
Sidechain Filtersektion
In der Multimikrofonie, wie z.B. bei Schlagzeugaufnahmen, kann das
Übersprechen der Mikrofone zu einem unerwünschten Triggern des Gates führen.
Das integrierte parametrische Sidechain-Filter des MULTIGATE PRO ermöglicht
eine präzise Auswahl der Störfrequenzen, so dass das Gerät ausschließlich auf
diese Frequenzen reagiert. Eine Monitorfunktion erlaubt das Vorhören des Filters
und erleichtert dadurch die akustische Abstimmung auf das Programmmaterial.
FlexLink-System
Eine neuartige Koppelfunktion ermöglicht eine äußerst flexible Synchronisation der
Expander/Gate-Sektionen und die Aufteilung in beliebige Master/Slave-Einheiten.
Die folgende Anleitung soll Sie zuerst mit den verwendeten
Spezialbegriffen vertraut machen, damit Sie das Gerät in allen
Funktionen kennen lernen. Nachdem Sie die Anleitung sorgfältig
gelesen haben, bewahren Sie sie bitte auf, um bei Bedarf immer
wieder nachlesen zu können.

1.1 Technischer hintergrund

Mit den heutigen Mitteln der Analogtechnik können Geräte mit einem
Dynamikumfang von bis zu 130 dB hergestellt werden. Die Digitaltechnik weist
im Vergleich zur Analogtechnik einen um ca. 25 dB geringeren Dynamikumfang
auf. Sowohl in der konventionellen Schallplatten- bzw. Tonbandaufnahmetechnik
als auch im Rundfunkbereich ist dieser Wert noch weiter reduziert. Er beträgt
dann nur noch einen Bruchteil der ursprünglichen Dynamik. Die Einschränkung
der Dynamik wird dabei maßgeblich durch das Rauschen des Speicher- bzw.
Übertragungsmediums und durch dessen maximale Aussteuerbarkeit bestimmt.
1.1.1 Das rauschen als physikalisches phänomen
Alle elektrischen Bauteile weisen ein gewisses Eigenrauschen auf.
Das Durchfließen des Leiters mit Strom führt zu unkontrollierten und zufälligen
Elektronenbewegungen. Aus statistischen Gründen treten dabei Frequenzen
des gesamten Spektrums auf. Werden diese schwachen Ströme hoch verstärkt,
führt dies zum Phänomen des Rauschens. Aufgrund des gleichmäßigen Auftretens
aller Frequenzen spricht man in diesem Zusammenhang von weißem Rauschen.
Aus verständlichen Gründen ist es in der Elektronik nicht möglich, auf Bauteile
prinzipiell zu verzichten. Trotz des Einsatzes speziell rauscharmer Komponenten,
lässt sich ein bestimmtes Maß an Grundrauschen nicht vermeiden.
Ähnlich verhält es sich mit dem Rauschen, das beim Wiedergabevorgang
eines Tonbandes hörbar wird. Die am Wiedergabekopf vorbeiziehenden,
ungerichteten Magnetpartikel verursachen ebenfalls unkontrollierte Ströme
und Spannungen. Die dabei entstehenden Tonfrequenzen werden als Rauschen
wahrgenommen. Selbst bei bestmöglicher Magnetisierung des Bandes
sind Rauschabstände von "nur" ca. 70 dB möglich, die bei den mittlerweile
gestiegenen Höransprüchen als unzureichend anzusehen sind. Aus physikalischen
Gründen sind prinzipielle Verbesserungen des Magnetträgers mit herkömmlichen
Mitteln nicht möglich.

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