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Iac (Interactive Attack Control)-Schaltung; Range-Funktion; Irc (Interactive Ratio Control)-Schaltung; Die Ratio-Funktion - Behringer multigate pro xr4400 Bedlenungsanleitung

Reference-class 4-channel expander/gate
Inhaltsverzeichnis

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MULTIGATE PRO XR4400 Bedienungsanleitung
Attack-Zeit
Die Qualität eines Expander/Gates wird wesentlich durch eine kurze Attack-Zeit
(Anstiegszeit) bestimmt. Sie definiert, wieviel Zeit nach Überschreiten des
Threshold-Punktes verstreicht, bis der Expander die Pegelminderung aufgeholt
d.h. den Regelvorgang rückgängig gemacht hat.
Treten sehr schnelle Transienten (Pegelspitzen), wie z.B. beim Händeklatschen
und bei perkussiven Instrumenten etc. auf, ist eine extrem kurze Attack-Zeit
notwendig, damit der Expander die Signalflanken des einsetzenden Signals nicht
anschneidet und damit den Klang verfälscht.
Die neue, von BEHRINGER entwickelte UTR (Ultra Transient Response)-Schaltung,
in Verbindung mit einem exzellenten VCA, ermöglicht im Gate-Modus extrem
schnelle Ansprechzeiten, ohne dass die von herkömmlichen Geräten bekannten
Schaltgeräusche hörbar werden.
Release-Zeit
Eine weitere Kenngröße ist die Release-Zeit (Auskling-Zeit): Sie bestimmt,
wieviel Zeit das Gate benötigt, um das Signal um einen bestimmten Betrag
abzuschwächen, nachdem das Signal den Threshold-Punkt unterschritten hat.
Hold-Zeit
Die Hold-Zeit ermöglicht eine Verzögerung des einsetzenden Release-
Regelprozesses. Speziell bei der Bearbeitung von häufig unterbrochenen Signalen
wie z.B. bei Sprachaufnahmen, ist eine zusätzliche Hold-Zeit unerlässlich, um ein
ständiges Ein- und Ausschalten des Gates in den Sprechpausen zu vermeiden.

5.2.3 IAC (Interactive Attack Control)-schaltung

Das MULTIGATE PRO verfügt über eine IAC (Interactive Attack Control)-Schaltung,
die die Attack-Zeit interaktiv aus dem Programmmaterial ableitet, sodass der
Einsatz des Hold/Release-Prozesses programmabhängig, d.h. automatisch,
erfolgt. Auf einen Attack-Regler konnte daher komplett verzichtet werden.

5.2.4 RANGE-funktion

Die Regelung des Dynamikprozesses beim MULTIGATE PRO erfolgt über
einen hochwertigen VCA. Sein Arbeitsbereich umfasst mehr als 100 dB,
d.h. das Eingangssignal kann bis zu 100 dB abgeschwächt werden.
In den meisten Anwendungsfällen ist es jedoch weder notwendig noch
wünschenswert, das Signal nach Unterschreiten des Threshold-Punktes
komplett abzuschneiden. Speziell bei Signalen mit einem hohen Maß an
Hintergrundgeräuschen führt dies zu abrupten und hörbaren Regelvorgängen,
die wenig zu einer Klangverbesserung beitragen.
Das Gerät verfügt daher über einen RANGE-Regler, mit dessen Hilfe die maximale
Pegelminderung des MULTIGATE PRO begrenzt werden kann. Es ist so möglich,
das Signal lediglich um einen geringen Betrag abzuschwächen, wodurch die
Natürlichkeit des Klangbildes – insbesondere bei stark störgeräuschhaltigen
Signalen – beibehalten werden kann.

5.2.5 IRC (Interactive Ratio Control)-schaltung

Die Regelung herkömmlicher Expander setzt unterhalb des Threshold-Punktes
abrupt ein und liefert meist unbefriedigende Ergebnisse, da das Einsetzen der
Regelfunktion hörbar ist. In Anwendungen, die eine unhörbar einsetzende
Expansion erfordern, ist es daher vorteilhaft, den Übergang der beiden Geraden
im Threshold-Punkt in Form einer "Soft Knee"-Charakteristik verlaufen zu lassen,
um einen "weicheren" Übergang zu ermöglichen.
Das BEHRINGER MULTIGATE PRO verfügt über den neu entwickelten
IRC (Interactive Ratio Control)-Expander, dessen Ansprechzeit (Attack)
und Ratio-Arbeitskennlinie sich in Abhängigkeit vom Programmmaterial
automatisch verändert.
Die IRC-Expanderfunktion wird mit der Aktivierung des MODE-Schalters
eingeschaltet. Bei niedrigen Ratio-Werten und entsprechend geringer
Expansion verläuft der Übergang "weich", wogegen höhere Ratio-Werte und
eine entsprechend stärkere Expansion zu einem "härteren" Übergang im
Kennlinienverlauf führen.
Diese sogenannte, interaktive, d.h. nichtlineare, IRC-Kennlinie ist dem
menschlichen Hörempfinden optimal angepasst: Kritische Nutzsignale im
Bereich der Threshold-Schwelle werden mit einer geringen Expansionsrate
bearbeitet, wohingegen im Pegel weiter abnehmende Störsignale
(z.B. Grundrauschen) zu einer höheren Expansionsrate führen und dadurch
stärker ausgeblendet werden.
output
threshold
Abb. 5.3: IRC-Kennlinie des Expanders
Das Ergebnis ist eine Expansion, die weniger kritisch einzustellen ist und
gegenüber Nutzsignalen toleranter verfährt, deren Pegel nur geringfügig über
dem des Grundrauschens liegen.

5.2.6 Die RATIO-funktion

Das Verhältnis von Eingangspegeländerung zu Ausgangspegeländerung – nach
Einsetzen des Regelprozesses, d.h. nach Unterschreiten des Threshold-Punktes –
wird als Expansionsverhältnis bezeichnet und ist mittels RATIO-Regler einstellbar.
RATIO-Einstellungen von 1:1,2 bis ungefähr 1:4 bewirken eine weich einsetzende
und genau kontrollierte Downward-Expansion.
Die auf der Frontplatte befindliche Skalierung des RATIO-Reglers ist in Dezibel
geeicht. Sie zeigt an, um wieviel Dezibel das Ausgangssignal reduziert wird,
bei einer Minderung des Eingangssignals um jeweils 1 dB.
Ein Ratio-Verhältnis von 1:1 bestimmt, dass das Ausgangssignal im gleichen
Verhältnis wie das Eingangssignal übertragen wird, d.h. dass keine Veränderung
des Signals erfolgt. Ein Ratio-Verhältnis von 1:2 bedeutet, dass eine
Signalunterschreitung des Threshold-Punktes um 1 dB in einer Minderung des
Ausgangssignals um 2 dB resultiert. Entsprechend erfährt das Ausgangssignal bei
einem Ratio-Verhältnis von 1:4 und einer Unterschreitung des Threshold-Punktes
um 1 dB eine Pegelminderung von 4 dB.

5.3 Die FLEXLINK-funktion

Die vier Kanäle des MULTIGATE PRO können sowohl unabhängig betrieben,
als auch miteinander verkoppelt werden. Speziell bei der Aufnahme eines
Chores erweist sich die Verkopplung der einzelnen Mikrofonkanäle als sinnvoll.
Werden alle Mikrofone durch einen einzelnen Sänger gesteuert, beginnen
bzw. enden alle Gesangsstimmen gleichzeitig. Auch bei der Synchronisation
von mehreren Instrumenten lassen sich so zeitlich ungenaue Einsätze von
Musikern vermeiden.
gain 0 dB
IRC curve
expander. 1:8
noise gate, 1:∞
input

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