Die Arbeitsweise von NTP unterscheidet sich grundsätzlich von den meisten
anderen Protokollen. NTP synchronisiert nicht einfach alle beliebigen Uhren
untereinander, sondern bildet eine Hierarchie von Zeitservern und Clients. Eine
Hierarchieebene wird als stratum bezeichnet, wobei stratum-1 die höchste Ebene
darstellt (das LANTIME ist ein stratum 1 server). Zeitserver dieser Ebene
synchronisieren sich auf eine Referenzzeitquelle, das können z. B. Funkuhren, GPS-
Empfänger oder Modem-Zeitdienste sein. Stratum-1-Server stellen ihre Zeit mehreren
Clients im Netz zur Verfügung, die als stratum-2 bezeichnet werden.
Ausgehend von einer oder mehreren Referenzzeiten kann durch NTP eine hohe
Synchronisationsgenauigkeit realisiert werden. Jeder Rechner synchronisiert sich mit
bis zu 3 gewichteten Zeitquellen, wobei ausgefeilte Mechanismen den Abgleich der
Systemzeit mit anderen Rechnern im Netz sowie ein Nachregeln der eigenen
Systemuhr ermöglichen. Abhängig von der Jitter-Charakteristik der Zeitquellen und
der Lokalisierung des einzelnen Rechners im Netzwerk wird eine Zeitgenauigkeit von
128ms, häufig besser als 50ms, erreicht.
NTP Client Zielsysteme
Das Programmpaket NTP wurde auf verschiedenen UNIX Systemen getestet (siehe
Liste). Bei vielen UNIX Installationen ist bereits ein NTP Client vorinstalliert. Es
müssen nur die Konfigurationsdateien (/etc/ntp.conf - siehe NTP Client Installation)
angepasst werden. Auch für die meisten anderen Betriebssysteme wie Windows
NT/2000/XP/95/98/3x, OS2 oder MAC existieren NTP Clients als Freeware oder
Shareware. Als Bezugsquelle für die neuesten Versionen wird die NTP Homepage
empfohlen: "http://www.eecis.udel.edu/~ntp/" oder "http://www.ntp.org". Auf unserer
Homepage können aktuelle Informationen zur Installation und Funktion von NTP
gefunden werden: "http://www.meinberg.de/german/sw/ntp.htm".
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