Filtersystem
Beim Trennen von Steinen und Beton entstehen kleine
Staubpartikel, die unter keinen Umständen in den Motor
gelangen dürfen. Die Konstruktion des Luftfilters und
seine Wartung sind die allerwichtigsten Faktoren für die
Lebensdauer eines Trennschleifers. Die Konstruktion
eines guten Luftfiltersystems setzt sorgfältiges Abwägen
zwischen effektiver Filterleistung und langen Wartungs-
intervallen voraus.
Die Entwicklung immer effektiverer Filter hat die Luft-
reinigung verbessert, aber für Trennschleifer waren die
Wartungsintervalle zu kurz und der Service unpraktisch.
Auch Maschinenvermieter hatten Probleme mit den
Wartungsmaßnahmen, da der Anwender diese während
der Mietzeit nicht durchführt, und er mußte somit kurze
Vermietzeiten oder häufige Unterbrechungen und somit
hohe Kosten in Kauf nehmen.
Trennstaub besteht aus sehr feinen Partikeln, die in der
Regel so klein sind, daß einzelne Partikel mit dem bloßen
Auge nicht sichtbar sind. In Ansammlungen erkennt man
sie jedoch als Staubwolken. Der Stein- und Betonstaub,
der in der Regel beim Trennen entsteht, enthält die denk-
bar ungünstigsten Partikel für die gleitenden oder sich
drehenden Teile eines Motors. Zusammen mit Öl bildet
Trennstaub eine „perfekte" Schleifpaste, die sehr schnell
Kolben, Kolbenringe, Laufbuchsen und Lager verschleißen
läßt, wenn sie in den Motor gelangt.
Trennstaubpartikel werden in der Regel in µm (1 µm =
0,001 mm) gemessen, einem Tausendstelmillimeter. Die
Partikelgrößen, die das Filtersystem aufhalten muß, liegen
in der Regel in der Größenordnung zwischen 50 µm und
5 µm. (Es dauert ungefähr 2 Minuten, bis ein Steinpartikel
von 10 µm einen Meter in stillstehender Luft fällt.)
Eine physikalische Eigenschaft, die für die Funktion des
Partner Active Air Filtration von zentraler Bedeutung ist,
ist das Verhalten der Staubpartikel je nach ihrer Größe in
einem Luftstrom:
Ein kleiner Partikel wird in höherem Maße durch den
Luftstrom beeinflußt als ein großer Partikel.
Die Ursache dafür besteht darin, daß kleine Partikel im
Verhältnis zu ihrer Masse eine größere Oberfläche aufwei-
sen. Ein kleiner Partikel läßt sich leicht durch den Luft-
strom steuern, während ein größerer Partikel der Fliehkraft
oder der Erdanziehungskraft folgt.
Partner Active Air Filtration ist ein Filtersystem, das die
Luft zum Motor durch drei separaten Stufen und in drei
verschiedenen Reinigungsprinzipien reinigt.
Der direkte praktische Nutzen von Active Air Filtration
besteht darin, daß sich die Wartungsintervalle verglichen
mit früheren System erheblich verlängern lassen.
Prinzip von Air Filtration
Zylinder-
kühlluft
Ansaug-
luft
2
2
3
1
zum Vergaser
1. Die Fliehkraftreinigung ist die erste Stufe der Ansaug-
luftreinigung beim K650/K700 Active III. Die Fliehkraft-
reinigung wurde früher ausschließlich bei größeren
Motoren verwendet, die unter staubigen Verhältnissen
betrieben wurden, beispielsweise bei Baumaschinen
(Zyklonluftreinigung).
Die Lüfterflügel auf dem
Schwungrad versorgen den
Zylinder mit Kühlluft, gleich-
zeitig sind sie auch der ak-
tive Teil der Fliehkraftreinig-
ung für die Ansaugluft des
Motors. Eine Ansaugdüse
befindet sich direkt neben
den Lüfterflügeln. Die Flieh-
kraft bewirkt, daß größere
Partikel nicht dem abgeleite-
tem Luftstrom zur Düse fol-
gen, sondern an die Außenseite der Düse geschleudert
werden. Nur sehr kleinen Trennstaubpartikeln gelingt es,
dem Luftstrom zur Ansaugöffnung zu folgen. Tests zeigen,
daß mehr als 80% des Trennstaubes durch die Fliehkraft-
reinigung beseitigt werden.
2. Der Schaumstoffilter ist die
nächste Abscheidungsstufe der
Luftreinigung. Der Filter deckt die
gesamte Fläche des Gehäuses
und hat durch seine Konstruktion
eine Filterfläche von vollen 200
2
cm
. Ein Luftverteiler steuert und
verteilt die Luft über die gesamte
Luftfilterfläche, wodurch sich der
gesamte Filter besser ausnutzen
läßt und gleichmäßig über seine
gesamte Fläche verschmutzt.
Der Filter ist in Öl getränkt und in
drei Schichten mit verschiedener
Porengröße aufgebaut.
Der Weg der Luft durch den Filter
gleicht einem Labyrinth. Trenn-
staubpartikel, die in Kontakt zum
Filtermaterial kommen, werden
nicht von der Fläche abgestoßen,
sondern bleiben an dem klebrigen
Öl hängen. Ein trockener Schaum-
stoffilter bewirkt eine erheblich sch-
lechtere Reinigung der Luft als ein
in Öl getränkter Filter.
Ein eingeölter Schaumstoffilter ist der mit Abstand
effektivste Filter für die Reinigung von Steinstaub, da nicht
nur die Oberfläche sondern das gesamte Filtervolumen
als „Staubfalle" genutzt wird. Die gesamte staubaufnehm-
ende Filterfläche ist folglich enorm groß. Der Schaum-
stoffilter absorbiert ungefähr 95% des gesamten Staub-
volumens nach der Fliehkraftreinigung. Der Schaum-
stoffilter läßt sich reinigen und muß bei der Wartung ein-
geölt werden.
3. Der Papierfilter übernimmt die
geringe Menge von Trennstaub-
partikeln, die eher zufallsbedingt
doch den Schaumstoffilter filter
passieren. Nur eine geringe Menge
von sehr feinen Staubpartikeln
gelangt zum Papierfilter. Die dichte
Netzstruktur von Zellstoffasern des
Filters fängt die Partikel auf. Dieser Papierfilter dient auch
als Schutz bei Service und Wartungsarbeiten. Der Papier-
filter ist bei der Wartung zu wechseln.