Die folgende Beschreibung setzt voraus, daß die X-
Dehnung (X-MAG. x10) abgeschaltet ist und die Strahl-
darstellung am linken Meßrasterrand beginnt. Es wird
außerdem vorausgesetzt, daß eine Triggerart (Quelle,
Kopplung) vorliegt, in welcher der Triggerpunkt durch ein
Symbol angezeigt wird. Der Begriff Triggerpunkt beinhal-
tet bei Digital-Betrieb den Triggerpegel und den auf das
Meßraster bezogenen Triggerzeitpunkt.
Pre-Triggerung.
0% Pre-Triggerung (Readout: PT0%) bedeutet, daß die
Signaldarstellung mit dem Triggerereignis am linken
Rasterrand beginnt. Daher wird dort auch das Triggerpunkt-
Symbol angezeigt. Wird zusätzlich ein nach links zeigen-
der Pfeil angezeigt, befindet sich der Triggerpunkt links
vom Rasterrand (z.B. durch die X-Positionseinstellung).
25% Pre-Triggerung (Readout: PT25%) liegt vor, wenn
ausgehend von 0% die PTR-Taste einmal betätigt wurde.
Dann werden 25% (Trigger)-Signalvorgeschichte auf den
ersten 2,5 cm der Signaldarstellung dargestellt. Entspre-
chend erfolgt die Anzeige des Triggerpunkt-Symbols.
Jeder weitere Tastendruck erhöht den Pre-Triggerwert
und die erfaßte Vorgeschichte um 25%, bis der Pre-
Triggerwert 100% erreicht wurde. Die Anzeige im Readout
und das Triggerpunkt-Symbol zeigen die Einstellung an.
Wird zusätzlich ein nach rechts zeigender Pfeil angezeigt,
ist der Triggerpunkt nach rechts verschoben (X-Positions-
einstellung).
Die Zeitdauer der Vorgeschichte wird durch Multiplizieren
des Zeitablenkkoeffizienten mit dem in Zentimetern (Di-
vision) angegebenen Pre-Triggerwert ermittelt (z.B. 20ms/
cm x 7,5 (75% Pre-Trigger) = 150ms).
Post-Triggerung.
Bei Post-Triggerung befindet sich der Trigger(zeit)punkt
immer links vom Rasterrand und wird deshalb immer mit
dem nach links zeigenden Pfeil signalisiert. Der
Trigger(zeit)punkt kann nicht mit X-Positionsverschiebung
sichtbar gemacht werden. Die Anzeige zeigt in allen Post-
Triggerbedingungen daher nur den Triggerpegel. Post-
Triggerbedingungen werden durch ein Minuszeichen (-)
vor der Prozentangabe kenntlich gemacht (z.B. PT-50%).
Liegt 100% Pre-Triggerung vor und wird die PTR-Taste
betätigt, zeigt das Readout anschließend „PT-75%" an.
Dann erfolgt die Signalerfassung mit Post-Triggerung.
Der Trigger(zeit)punkt liegt dabei 75% = 7,5 cm vor dem
linken Rasterrand. Nach dem Triggerereignis wird die
Signalerfassung, um die sich daraus ergebende Zeitspan-
ne verzögert, gestartet.
Jeder weitere Tastendruck schaltet auf PT-50% und über
PT-25% zurück auf PT0%.
Achtung: Im alternierenden- bzw. B-Zeitbasisbetrieb wird
die Pre- bzw. Post-Triggerung automatisch abgeschaltet,
also auf 0% gesetzt. Andernfalls würde eine kaum über-
schaubare Kombination von Verzögerungszeiten vorlie-
gen, da im B-Zeitbasisbetrieb generell eine verzögerte
Signaldarstellung erfolgt. Das Readout zeigt dann anstel-
le des Pre- bzw. Post-Triggerwertes die Verzögerungs-
zeit (Dt:...) oder die B-Zeitbasis-Triggerung (DTr:...).
Pre- und Post-Triggerung werden automatisch
abgeschaltet ("PT0%"), wenn die Zeitbasis im
REFRESH- (RFR), ENVELOPE (ENV) und AVERAGE
(AVM) - Betrieb auf Werte zwischen 100s/cm bis
50ms/cm eingestellt ist.
Änderungen vorbehalten
(10)REF. - Drucktaster mit 2 LED's (nur im Digital-Betrieb).
Das Oszilloskop verfügt über 2 nichtflüchtige Referenz-
Speicher. Die dort gespeicherten Signale können einzeln
oder gemeinsam zusätzlich zur aktuellen Anzeige darge-
stellt werden. Der Referenzspeicherinhalt bleibt nach
dem Ausschalten des Oszilloskops erhalten.
Leuchtet keine der mit I und II gekennzeichneten LED's,
wird kein Referenzsignal zusätzlich zur aktuellen Signal-
darstellung angezeigt. Ausgehend davon, schaltet ein
kurzer Tastendruck die LED I ein und das Referenzsignal
I wird zusätzlich zur aktuellen Darstellung angezeigt. Mit
jedem weiteren kurzen Tastendruck wird weiter geschal-
tet. Die Sequenz ist: dunkel - I - II - I und II - dunkel. Das
Leuchten der jeweiligen Anzeige signalisiert die Darstel-
lung des Referenzspeicherinhalts. Die aktuelle Signal-
darstellung wird durch die Referenzsignaldarstellung nicht
beeinflußt.
Das Überschreiben des alten Referenzspeicherinhalts
mit aktuellen Signaldaten ist wie folgt vorzunehmen:
Zuerst ist mit jeweils kurzem Tastendruck der gewünsch-
te Referenzspeicher zu bestimmen. Danach muß die
REF.-Taste lang gedrückt werden, bis ein akustisches
Signal ertönt. Das bestätigt die Signaldatenübernahme in
den Referenzspeicher. Vor der Übernahme der aktuellen
Signaldaten in den Referenzspeicher kann (muß aber
nicht) zuvor auf HOLD geschaltet werden.
Da die Referenzdarstellung gleich der Position der aktu-
ellen Signaldarstellung ist, kann sie in den meisten Fällen
nicht sofort wahrgenommen werden. Ist die HOLD-
Funktion abgeschaltet, genügt eine Y-Positions-
verschiebung der aktuellen Signaldarstellung, um die
Referenzdarstellung wahrnehmbar zu machen.
Es kann aber auch die Y-Referenzpositionsverschiebung
(REF. POS., siehe (15) und (16)) benutzt werden.
Im DUAL- bzw. XY-Betrieb können beide Referenzsignale
gleichzeitig dargestellt bzw. gespeichert werden, wenn
beide Referenzanzeigen (I und II) leuchten. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, die Referenzsignale getrennt
darzustellen bzw. zu speichern. Leuchtet nur die Refe-
renz-LED I, betrifft es nur Kanal I (im XY-Betrieb das Y-
Signal). Sinngemäß verhält es sich, wenn nur die Refe-
renz-LED II eingeschaltet ist. Dann wird nur das Referenz-
signal II angezeigt und kann nachfolgend von Kanal II
überschrieben werden (im XY-Betrieb das X-Signal). Liegt
Einkanal-Betrieb vor (CHI oder CHII), kann das Signal in
jeden der beiden Referenzspeicher geschrieben bzw.
von ihm dargestellt werden. Damit lassen sich zum
Beispiel zwei Referenzsignale so speichern, daß sie sich
oberhalb und unterhalb der aktuellen Darstellung befin-
den. Abweichungen des aktuellen Signals werden damit
sofort erkennbar. Die gleichzeitige Darstellung der zwei
Referenzsignale erfolgt nur, wenn durch Weiterschalten
beide Referenz-LED's (I und II) leuchten. Wird unter
diesen Bedingungen im Einkanal-Betrieb die REF.-Taste
lang gedrückt, erfolgt keine Übernahme des aktuellen
Signals in den Referenzspeicher, sondern es ertönt ein
Warnsignal. Andernfalls würde ein Signal in beide
Referenzspeicher geschrieben.
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