Auslegung
7.4
Anlagen zur Schwimmbadbeheizung
Die Erwärmung von Schwimmbecken ist für den Einsatz
der Solartechnik besonders gut geeignet, da das
Beckenwasser nur auf relativ niedrige Temperaturen
erwärmt werden muss. Üblich sind bei Schwimmbädern
22°C-26°C. Außenschwimmbäder bieten zusätzlich den
Vorteil, dass die solare Wärme nur im Sommer benötigt
wird.
HINWEIS: Frostschutz beachten!
7.4.1
Wärmehaushalt
Ein Schwimmbecken verliert den weitaus größten Teil
seiner Wärme über die Wasseroberfläche.
Dies ist in erster Linie abhängig von
• der Beckenwassertemperatur
Je höher die Wassertemperatur, umso größer die Ver-
luste durch Verdunstung.
• der Lufttemperatur
Je größer die Temperaturdifferenz zwischen Becken-
wasser und Luft, umso größer die Verluste. In Hallen-
bädern ist die Luft in der Regel 1 K bis 3 K wärmer als
das Wasser.
• der relativen Luftfeuchtigkeit
Je trockener die Luft über der Wasseroberfläche,
umso größer sind die Verluste durch Verdunstung. In
Hallenbädern liegt die relative Luftfeuchtigkeit zwi-
schen 55 % und 65 %.
• der Fläche des Schwimmbeckens.
Diese Verluste lassen sich deutlich reduzieren, wenn die
Wasseroberfläche bei Nichtbenutzung abgedeckt wird.
12 %
1
K
Bild 176 Wärmeverluste Schwimmbecken
1
Konvektion
2
Verdunstung
3
Wärmestrahlung
4
Wärmeleitung
176
66 %
17 %
2
3
V
S
4
7 181 465 266-120.2O
5 %
Weil die Wärmeverluste über die Beckenwand relativ
gering sind, wird eine Solaranlage zur Schwimmbad-
beheizung nach der Beckenfläche dimensioniert. Bei
Freibädern kann aus der Dimensionierung keine defi-
nierte Wassertemperaturerhöhung abgeleitet werden,
weil die Temperaturdifferenz zwischen Wasser und Luft
sowie die relative Luftfeuchtigkeit witterungsabhängig
sind.
Weiterer Wärmebedarf besteht durch die Aufheizung
von Frischwasser.
Neben Wärmeverlusten sind aber auch Wärmegewinne
durch die Sonneneinstrahlung, Abwärme der Nutzer und
Wärmeleitung bei warmer Umgebungsluft vorhanden.
Diese werden aber bei der Berechnung nicht berücksich-
tigt.
In Ein- und Zweifamilienhäusern können, bei Solaranla-
gen zur Heizungsunterstützung, die Ertragsüberschüsse
im Sommer ideal zur Schwimmbadbeheizung eingesetzt
werden.
Für die Beheizung werden geeignete Schwimmbad-Wär-
metauscher eingesetzt (
badplattenwärmetauscher SWT 6 und SWT 10 werden
über einen Bypass in den Filterkreis des Schwimmbades
hydraulisch eingebunden. Der Wärmetauscher ist der
zweite Verbraucher neben einem bivalenten Warmwas-
serspeicher oder einem Kombi-/Pufferspeicher. Über ein
Umschaltventil oder eine zweite Pumpe im Solarkreis
kann die Beheizung des Wärmetauschers erfolgen. Ein
Hydraulikbeispiel ist auf Seite 37 ff. abgebildet.
Soll die solare Schwimmbadbeheizung mit Warmwasser-
bereitung kombiniert werden, empfehlen wir einen biva-
lenten Solarspeicher SK...-1 solar mit großem Solar-
Wärmetauscher sowie eine Begrenzung der maximalen
Speichertemperatur).
7.4.2
Dimensionierung
Die Witterungsbedingungen und die Wärmeverluste des
Schwimmbads durch Verdunstung und an das Erdreich
beeinflussen die Auslegung stark. Deshalb lässt sich eine
Solaranlage zur Erwärmung des Schwimmbadwassers
nur mit Näherungswerten auslegen. Grundsätzlich rich-
tet man sich hier nach der Beckenoberfläche. Eine
bestimmte Wassertemperatur über mehrere Monate
kann nicht garantiert werden.
Der Solarertrag pro Brutto-Kollektorfläche ist nahezu
unabhängig vom verwendeten Kollektortyp, da für die
Schwimmbadbeheizung nur geringe Kollektortempera-
turen erforderlich sind und die Hauptnutzung im Som-
mer ist. Wenn die Solaranlage auch die Heizung
unterstützen soll, sind Hochleistungskollektoren (Flach-
kollektoren FKT-1 oder Vakuumröhrenkollektoren
VK...-1) sinnvoll.
PD FCC, FKC-2, FKT, VK – 6 720 800 516 (2012/03)
Seite 140 f.). Die Schwimm-