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Buderus SRC plus Installations- Und Bedienungsanleitung Seite 16

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Detaillierte Funktionsbeschreibung
6.3.4
Einfluss der Raumsolltemperatur auf die Effizienz
Die adaptive Heizkurve zielt auf eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung
ab. Das System versucht immer den Wünschen des Bedieners zu ent-
sprechen. Eine hohe Raumsolltemperatur bedarf natürlich auch einer
entsprechend höheren Vorlauftemperatur. In Abhängigkeit der Ausle-
gung der Fußbodenheizung oder der Heizkörper bewirkt eine um 1 K hö-
here Raumtemperatur einen Anstieg der Vorlauftemperatur um z. B. 1 K
bis 4 K oder auch mehr, was zu einem ineffizienten Betrieb des Wärme-
erzeugers führen kann.
Im Umkehrschluss bewirkt eine Reduzierung der Raumsolltemperatur,
eine Reduzierung der Vorlauftemperatur. Das führt zu einem effiziente-
ren Betrieb des Wärmeerzeugers und zusätzlich zu geringeren Wärme-
verlusten.
Beispiel: Absenken der Raumsolltemperatur
• Absenkung von 21 °C nach 20 °C
• Daraus folgt eine Reduzierung der Vorlauftemperatur um 2 K.
• Daraus resultiert eine Effizienzsteigerung von 6 % (angenommen
Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Effizienzeinfluss von 2-4 %/K).
• Zudem werden die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle an die
Umgebung reduziert.
Es ist besonders in Räume wie Bädern vorteilhaft, wenn die Raumsoll-
temperatur nicht ganztäglich z. B. 21 °C beträgt, sondern z. B. nur mor-
gens und abends. Tagsüber kann auf z. B. 20 °C abgesenkt werden. Dies
ist komfortabel mit dem Zeitprogramm möglich, das in der App MyBude-
rus individuell für jeden Einzelraumregler eingestellt werden kann.
6.3.5
Einfluss der Dimensionierung der Wärmeüberträger auf
die Effizienz
Ein maßgeblicher Faktor für die Effizienz ist neben der Raumsolltempe-
ratur die Dimensionierung von Heizkörper oder Fußbodenheizung.
Groß dimensioniert Heizkörper und Fußbodenheizungen mit einer gro-
ßen Fläche sowie engen Verlegeabstand der Fußbodenheizungsschlage
im Boden führen eher zu geringen Vor- und Rücklauftemperaturen und
somit zu einer höheren Effizienz des Wärmerzeugers.Klein dimensio-
nierte Wärmeübertragungsflächen führen zu höheren Vor - und Rücklauf-
temperaturen und somit zu einer geringen Effizienz.
Es ist daher vorteilhaft, wenn alle Räume eine möglichst groß dimensio-
nierte Wärmeübertragungsfläche aufweisen (bezogen auf die erforderli-
che Heizleistung). Besonders Augenmerk ist hierbei auf die Bäder zu
legen, weil diese Räume oftmals eine relativ begrenzte Fläche zur Instal-
lation der Fußbodenheizung oder der Heizkörper aufweisen. Zudem sind
dies meistens die Räume mit den höchsten Raumsolltemperaturen.
6.3.6
Einfluss der Wärmetransmission nach außen oder in Nach-
barräume
Das Einzelraumregelungssystem ist bestrebt, auf die gewünschte Raum-
solltemperatur zu regeln. Eine übermäßige unkontrollierte Wärmetrans-
mission kann einen negativen Einfluss auf Komfort und Effizienz haben.
Einfachstes Beispiel ist ein offenes Fenster über einen längen Zeitraum
(mehrere Stunden). Durch das offene Fenster geht Wärme nach außen
verloren (Wärmetransmission nach außen) und die Raumtemperatur
fällt ab. Das System versucht, diesen Wärmeverlust und das Unterschrei-
ten der Raumsolltemperatur auszugleichen. Dazu wird der Heizwasser-
volumenstrom in den betreffenden Raum erhöht und ggf. falls auch die
Vorlauftemperatur, was sich wiederum negativ auf die Effizienz des Wär-
meerzeugers auswirkt.
16
.
Q
ϑ
= 20 °C
RS
ϑ
= 5 °C
A
Bild 18 Beispiel Wärmetransmission zwischen außen und Nachräumen
Außentemperatur
A
Raumsolltemperatur
RS
Wärmetransmission
Ein weiteres Beispiel ist die offene Tür zwischen Badezimmer und Flur.
Durch die offene Tür strömt Wärme vom Badezimmer (21 °C) in den Flur
(17 °C). Dadurch sinkt die Raumtemperatur im Badezimmer. Das Sys-
tem versucht, diesen Wärmeverlust und das Unterschreiten der Raum-
solltemperatur auszugleichen, mit den beschriebenen negativen Folgen
für die Effizienz. In diesem Fall wäre es vorteilhaft die Tür geschlossen zu
halten oder die Raumsolltemperaturen anzugleichen.
6.4
Temperaturüberwachung
Diese Funktion überwacht, ob ein oder auch mehrere Räume über einen
längeren Zeitraum die eingestellte Raumsolltemperatur nicht erreichen.
Das kann z. B. der Fall sein, wenn das Ventil oder der Stellantrieb der
Fußbodenheizung defekt ist und somit kein Heizungswasser durch die
Fußbodenheizung in dem betreffenden Raum strömt. Dadurch wird der
Raum nicht mehr ausreichend mit Wärme versorgt und somit nicht rich-
tig warm.
Diese Überwachungsfunktion ist in Kombination mit Wärmepumpen und
bei ausgewählter Regelungsart „Einzelraumgeführt" vorgesehen. Dafür
gibt es zwei Gründe:
• Das System passt die Vorlauftemperatur an, wenn die aktuelle Vor-
lauftemperatur nicht zum Erreichen der Raumsolltemperatur aus-
reicht. Bei einem defekten Ventil oder Stellantrieb würde das System
die Vorlauftemperatur schrittweise erhöhen.
• Die Vorlauftemperatur hat bei Wärmepumpen einen großen Einfluss
auf die Effizienz.
Wenn das System diesen Zustand (Raumsolltemperatur wird über einen
längeren Zeitraum nicht erreicht) erkannt hat, wird eine Fehlermeldung
angezeigt. Der Raum wird (Einzelraumregler) vorerst nicht mehr bei der
Ermittlung der Vorlauftemperatur (Adaptive Heizkurve) berücksichtigt.
Wenn der Fehler behoben ist, kann am BC400 ein Reset (Reset Raum-
temperaturüberwachung) ausgeführt werden. Anschließend wird der
Raum bei der Ermittlung der Vorlauftemperatur wieder berücksichtigt.
Wenn das System erkennt, dass die Raumtemperatur wieder erreicht
wird, weil sich z. B. ein verklemmtes Ventil von selbst wieder gelöst hat,
führt das System selbstständig einen Reset der Raumtemperaturüber-
wachung für den betreffenden Raum aus.
SRC plus – 6721856015 (2023/07)
ϑ
= 21 °C
RS
.
Q
ϑ
= 17 °C
RS
0010047188-001

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