Herunterladen Diese Seite drucken

Buderus SRC plus Installations- Und Bedienungsanleitung Seite 13

Werbung

6.3
Adaptive Heizkurve
Wenn die Regelungsart Einzelraumgeführt ausgewählt ist, ist die Funkti-
onalität Adaptive Heizkurve aktiv. Die Bestimmung der Vorlauftempe-
ratur erfolgt automatisiert und bedarfsgerecht.
• Automatisiert
Klassische Heizkurvenparameter wie z. B. Fuß- und End-Punkt müs-
sen nicht eingegeben werden.
• Bedarfsgerecht
Das System ermittelt selbstlernend und fortwährend die benötigte
Heizkurve, um die gewünschten Raumsolltemperaturen zu gewähr-
leisten und den Wärmeerzeuger mit bestmöglicher Effizienz zu be-
treiben. Bei sich ändernden Randbedingungen passt sich das System
immer an die neuen Gegebenheiten an.
Eine maßgebliche Rolle bei der Effizienz von Wärmeerzeugern spielt die
Vor- und Rücklauftemperatur. Je nach Art des Wärmeerzeugers, Wärme-
pumpe oder Gas-Brennwertgerät, haben die Vor- und Rücklauftempera-
turen hierbei eine unterschiedliche Gewichtung.
• Die Vorlauftemperatur hat bei Wärmepumpen einen großen Einfluss
auf die Effizienz.
– Die Reduzierung der Vorlauftemperatur um nur 1 K bewirkt bei
z. B. einer Luft-Wasser-Wärmepumpe eine Effizienzsteigerung
von ungefähr 2 – 4 % (geräteabhängig).
– Die Reduzierung der Rücklauftemperatur um 1 K bewirkt nur eine
Effizienzsteigerung von ungefähr 1 % (geräteabhängig).
• Gas-Brennwertgeräte sind besonders effizient, wenn sie im konden-
sierenden Bereich arbeiten und so den Brennwerteffekt nutzen. Dazu
muss die Rücklauftemperatur möglichst niedrig sein. Eine Reduzie-
rung der Rücklauftemperatur um 5 K bewirkt bei einem Gas-Brenn-
wertgerät eine Effizienzsteigerung von ungefähr 2 %
(geräteabhängig). Daher hat die Rücklauftemperatur besonders Ge-
wicht.
Daraus leitet sich als Ziel der Reglung für Effizienz und Komfort folgendes
ab:
• Effizienz Wärmepumpe: die Vorlauftemperatur so gering wie möglich
halten
• Effizienz Gas-Brennwertgerät: möglichst im kondensierenden Be-
reich arbeiteten
• Komfort: Vorlauftemperatur so hoch wie nötig zur Gewährleistung
des Komforts.
Die vom Nutzer eingestellten Raumsolltemperaturen in den jeweiligen
Räumen werden erreicht, indem das System die Vorlauftemperatur ent-
sprechend anpasst. Erhöht der Nutzer die Raumsolltemperatur von z. B.
20 °C auf 21 °C, wird eine etwas höhere Vorlauftemperatur benötigt. Die
Vorlauftemperatur ändert sich in diesem Moment z. B. von 30 °C auf
32 °C. Eine Reduzierung der Raumsolltemperatur von z. B. 20 °C nach
19 °C würde im Umkehrschluss eine Reduzierung der Vorlauftemperatur
von z. B. 30 °C nach 28 °C bewirken.
Nach dem Start lernt das System für jeden Raum (Einzelraumregler) in-
dividuell die optimale Heizkurve. Der Startpunkt (Heizkurve vor der Ad-
aption) ist dabei immer gleich:
• Fußpunkt: T
= 20 °C bei T
VL
A
• Endpunkt: Maximale Heizkreis-Temperatur bei T
45 °C, einstellbar im Systemregler Logamatic BC400)
• Auslegungs-Raumtemperatur: 20 °C
Anhand der Daten des Wärmeerzeugers (wie z. B. aktuelle Vorlauftem-
peratur) sowie den Daten des Einzelraumreglers (wie z. B. Raumsolltem-
peratur und gemessene Raumtemperatur) wird für jeden Raum der
Wärmebedarf und damit die erforderliche Vorlauftemperatur gelernt. Im
Normalfall ist der initiale Lernvorgang bereits nach ein paar Tagen abge-
schlossen.
SRC plus – 6721856015 (2023/07)
= 20 °C
= -15 °C (z. B.
A
Detaillierte Funktionsbeschreibung
ϑ
/ °C
VL
50
45
40
35
30
25
20
+20
+10
0010047182-001
Bild 14 Heizkurve vor und nach der Adaption (vereinfacht)
Vorlauftemperatur
VL
Außentemperatur
A
[1]
Heizkurve vor der Adaption
[2]
Beispiel Heizkurve nach der Adaption
6
1
2
0
–10
–20
ϑ
/ °C
A
13

Werbung

loading