Herunterladen Diese Seite drucken

Buderus SRC plus Installations- Und Bedienungsanleitung Seite 14

Werbung

6
Detaillierte Funktionsbeschreibung
6.3.1
Vergleich klassische / adaptive Heizkurve
Eine klassische Heizkurve sollte in Bezug auf die Vorlauftemperaturen
nicht zu niedrig, aber auch nicht zu hoch eingestellt werden.
• Wenn die Heizkurve zu gering eingestellt ist, werden die gewünsch-
ten Raumtemperaturen ggf. nicht erreicht.
• Eine zu hoch eingestellte Heizkurve kann zu einem ineffizienten Be-
trieb des Wärmeerzeugers (insbesondere bei Wärmepumpen) und
damit zu höheren Betriebskosten führen.
Daher sollte die Heizkurve immer möglichst genau ermittelt werden. Im
Neubau liegen die erforderlichen Daten zur Berechnung meistens vor.
Oftmals kommt es zu Abweichung zwischen der Planung und der realen
Ausführung. Bei Bestandsgebäuden gibt es oft keine Daten aus der Bau-
phase. Hier muss sich oft auf Schätz- oder Richtwerte verlassen werden
( Bild 15).
Das zeigt, dass es im Grunde zwangsläufig zu einer Abweichung von ein-
gestellter Heizkurve zur erforderlichen Herzkurve kommt. Die Tendenz in
der Praxis geht dabei eher dahin, die Heizkurve etwas höher als den ei-
gentlichen Bedarf einzustellen.
Die adaptive Heizkurve ermittelt selbstständig und bedarfsgerecht die
für das jeweilige Gebäude erforderliche Vorlauftemperatur mit dem Ziel,
den Wärmeerzeuger mit bestmöglicher Effizienz zu betreiben. Die adap-
tive Heizkurve stützt sich dabei auf reale Messdaten sowie Sollwerte
(z. B. Raumsolltemperatur) und berücksichtig damit die reale bauliche
Ausführung sowie das Nutzerverhalten (gewünschte Raumsolltempera-
turen).
Weil in der Praxis die Heizkurve oftmals etwas höher als real erforderlich
eingestellt wird, kann im Vergleich zur klassischen Heizkurve durch die
adaptive Heizkurve das System oftmals mit geringeren Vorlauftempera-
turen betrieben werden.
ϑ
/ °C
VL
50
45
40
35
30
25
20
+20
+10
0010047183-001
Bild 15 Heizkurve erforderlich/geschätzt (vereinfacht)
Vorlauftemperatur
VL
Außentemperatur
A
[1]
Heizkurve basierend auf Schätzwerten
[2]
Heizkurve real erforderlich
14
1
2
0
–10
–20
ϑ
/ °C
A
6.3.2
Vergleich Aufheizfaktor klassische / adaptive Heizkurve
Eine klassische Heizkurve muss so eingestellt werden, dass die Vorlauf-
temperatur ausreichend hoch ist. Zum einen so hoch, dass die Räume
die aktuelle Raumtemperatur beibehalten und zum anderen auch genü-
gend Leistung vorhanden ist, damit die Räume von z. B. 18 °C auf 20 °C
aufgeheizt werden können ([3] in Bild 16).
Bei einer Außentemperatur von 0 °C würde eine Vorlauftemperatur von
35 °C ausreichen die Räume auf einer Temperatur von 20 °C zu halten.
Auf Grund des Aufheizfaktors wird jedoch anstelle der 35 °C z.B. 40 °C
eingestellt ([1] in Bild 16).
Die adaptive Heizkurve hat den jeweiligen Wärmebedarf gelernt und
kann entsprechend reagieren. Wie auch die bei der klassischen Heizkur-
ve würde das System nach der Nachtabsenkung mit entsprechend ver-
gleichbaren Temperaturen (40 °C) arbeiten. Sind die
Raumsolltemperaturen (20 °C) erreicht, wird die Vorlauftemperatur auf
35 °C reduziert ([2] in Bild 16).
Im Vergleich zu der klassischen Heizkurve würde die adaptive Heizkurve
in diesem Beispiel viele Stunden mit einer um 5 K geringeren Vorlauftem-
peratur arbeiten.
ϑ
/ °C
R
VL
45
40
35
30
25
3
20
15
0:00
6:00
0010047185-001
Bild 16 Vergleich Einfluss Aufheizfaktor (vereinfacht)
Vorlauftemperatur
VL
Raumtemperatur
R
t
Uhrzeit
[1]
Vorlauftemperatur Heizkurve inklusive Aufheizfaktor bei konstant
0 °C Außentemperatur
[2]
Adaptive Heizkurve bei 0 °C Außentemperatur (vereinfacht)
[3]
Ende der Nachtabsenkung
[4]
Raumsolltemperatur
[5]
gemessene Raumtemperatur
SRC plus – 6721856015 (2023/07)
1
2
5
4
12:00
18:00
24:00
t / h

Werbung

loading