Weitere Funktionen
5.1
Programmunterstützungsfunktionen
5.1.1
Feste Bohrzyklen
Die festen Bohrzyklen erleichtern dem Programmierer die Erstellung neuer Programme.
Häufig vorkommende Bearbeitungsschritte können mit einer G-Funktion ausgeführt werden;
ohne feste Zyklen müssen mehrere NC-Sätze programmiert werden. Damit lässt sich durch die
festen Bohrzyklen das Bearbeitungsprogramm verkürzen und Speicherplatz sparen.
Im ISO-Dialekt wird ein Hüllzyklus aufgerufen, der die Funktionalität der Siemens-
Standardzyklen nutzt. Dabei werden die im NC-Satz programmierten Adressen über
Systemvariable an den Hüllzyklus übergeben. Der Hüllzyklus passt diese Daten an und ruft
einen Siemens Standardzyklus auf.
Die festen Bohrzyklen werden mit folgenden G-Funktionen aufgerufen.
Tabelle 5-1
G-Funktion Bohren
G73
G74
G76
G80
G81
G82
G83
G84
G85
G86
ISO Fräsen
Programmierhandbuch, 06/2019, A5E47432473A AA
Übersicht der Bohrzyklen
Bearbeitung am
(-Z-Richtung)
Bohrungsgrund
Unterbrochener Ar‐
—
beitsvorschub (Ver‐
weilen bei jeder Zu‐
stellung möglich)
Schnittvorschub
Spindelstopp →
Spindeldrehung
nach Verweilen in
die entgegen ge‐
setzte Richtung
Schnittvorschub
Spindelpsitionieren
→ Abhebeweg weg‐
fahren
—
—
Schnittvorschub
—
Schnittvorschub
Verweilen
Unterbrochener Ar‐
—
beitsvorschub
Schnittvorschub
Spindelstopp→ Spin‐
delstart nach Ver‐
weilen in die entge‐
gen gesetzte Rich‐
tung
Schnittvorschub
—
Schnittvorschub
Spindelstopp
Rückzug
Anwendungen
(+Z-Richtung)
Eilgang
Hochgeschwindig-
keitstieflochbohren
Schnittvorschub →
Linksgewindeboh-
Verweilzeit → Spin‐
ren (in die Gegen‐
del dreht in entge‐
richtung)
gen gesetzte Rich‐
tung
Eilgang → Abhebe‐
Feinbohren
weg wieder zurück‐
Ausbohren
fahren, Spindelstart
—
Abwahl
Eilgang
Bohren, Anbohren
Eilgang
Bohren, Ansenken
Eilgang
Tieflochbohren
Schnittvorschub →
Gewindebohren
Verweilzeit → Spin‐
del dreht in entge‐
gen gesetzte Rich‐
tung
Schnittvorschub
Ausbohren
Eilgang → Spindel‐
Ausbohren
start
5
81