ERSTE SCHRITTE
Die im folgenden beschriebene Vorgehensweise ist äußerst wichtig. Auch wenn Sie sonst nicht gerne
Bedienungsanleitungen lesen, sollten Sie den folgenden Abschnitt unbedingt lesen.
Schalten Sie das Gerät erst ein, nachdem Sie alle nötigen Kabelverbindungen hergestellt haben. Sie
können nun mit der Einstellung der einzelnen Kanäle beginnen. Das allerwichtigste ist die richtige
Einstellung der Pegel in den einzelnen Kanälen. Jedes einzelne Detail hat Einfluss auf das
Endergebnis, in Live Beschallungssituationen z.B. auf das Rückkopplungsverhalten.
Die Hauptfaktoren sind im Grunde genommen die einzelnen Eingangsverstärkungsregler (GAIN), die
Kanalfader bzw. Lautstärkeregler und der Summenregler. Die Eingangsverstärkung für ein
angeschlossenes Mikrofon sollte nur gerade so hoch eingestellt werden wie nötig, um eine
Ausgewogenheit der einzelnen Signale zu erhalten. Wenn die Eingangsverstärkung zu niedrig ist,
werden Sie am Kanalfader und an den Aux Wegen nicht genügend Lautstärkereserven haben, um
nachfolgende Geräte richtig ansteuern zu können. Ist die Vorverstärkung zu hoch, muss zum
Ausgleich der Kanalfader entsprechend heruntergezogen werden, jedoch bleibt immer noch die
erhöhte Tendenz zur Rückkopplung, da schon kleine Fader Bewegungen relativ große Auswirkungen
auf den Ausgangspegel haben. Hinzu kommt, dass der geringere Fader Weg nachteilige
Auswirkungen bei der Mischung hat.
Bitte folgen Sie den Einstellungsvorschlägen wie nachfolgend beschrieben. Bitte drehen Sie nicht erst
mal alle Regler auf, bis die Kanäle clippen und rückkoppeln, um dann alles wieder zurückzudrehen.
RICHTIGES EINPEGELN
BITTE FÜHREN SIE NACHFOLGENDE SCHRITTE BEI JEDEM KANAL DURCH
Drehen Sie zuerst alle Lautstärkeregler (#30) und Gain Regler (#19) ganz runter, also gegen
den Uhrzeigersinn bis auf die Markierung -∞.
Legen Sie für diesen Prozess des Einpegelns ein realistisches Audiosignal an den jeweiligen
Kanal an, den Sie justieren wollen, ansonsten erhalten Sie vollkommen falsche Werte, mit
denen Sie später in der realen Mischsituation nichts anfangen können.
Phantomgespeiste Mikrofone und aktive DI-Boxen müssen erst verkabelt sein, bevor die
Phantomspeisung eingeschaltet wird.
Drehen Sie den CTRL RM / Kopfhörerpegel (#44) vorsichtig bis ca. 12 Uhr, also die 0 dB
Marke, auf.
Wenn Sie das, was sie später tun, vorhören wollen, stecken Sie einen Kopfhörer in die dafür
vorgesehene Buchse (#7) oder verkabeln Sie Ihre Monitoranlage mit den Control Room
Ausgängen (#12).
Stellen Sie alle Klangregler (#20 ~ 22) auf linear, d.h. 12 Uhr Position.
Bringen Sie den PAN bzw. BALANCE Regler (#25) in die Mittelposition.
Betätigen Sie den SOLO Schalter (#29).
Legen Sie einen realistischen Live-Pegel am Kanal an und überwachen Sie den Pegel auf der
LED-Anzeige (#49) in der Summensektion. Der einzustellende Kanal sollte mit einem Signal
versorgt werden, welches dem sehr ähnlich ist, das später tatsächlich von diesem Kanal
bearbeitet wird. Wird der Kanal z.B. mit einem Mikrofon belegt, sollten Sie auch ein
entsprechendes Mikrofon verwenden, wird der Kanal für ein Instrument (Gitarre, Keyboard)
verwendet, sollten Sie auch ein Instrument mit ähnlichem Pegel verwenden.
Bei Mikrofonen hängt die Vorverstärkung vom Typ des Mikrofons ab. Kondensatormikrofone
haben in der Regel einen wesentlich höheren Ausgangspegel als dynamische Mikrofone.
Bitten Sie den Künstler/Sprecher, einen möglichst realistischen Pegel zu produzieren, d.h. so
laut zu singen/sprechen/spielen, wie es bei der Vorstellung der Fall sein wird. Wenn bei
diesem sog. Sound Check nicht mit normalem Pegel gearbeitet wird, laufen sie Gefahr, bei
der Vorstellung in den Clipping Bereich des Mixers zu kommen und/oder Rückkopplungen zu
produzieren, weil Sie die Vorverstärkung beim Sound Check zu hoch einstellen mussten.
Drehen Sie den Gain Regler (#19) so weit auf, bis sich der durchschnittliche Pegelausschlag
vornehmlich im gelben Bereich abspielt. Gelegentlich darf die erste rote LED bei
Spitzenpegeln aufleuchten. Zusätzlich zur LED Kette verfügt der Kanal über eine rote
Spitzenpegelanzeige (#28), die bei einem Pegel aufleuchtet, der 6 dB unterhalb der
eigentlichen Clipping Grenze liegt.
Auf diese Weise haben Sie genügend Spielraum (Headroom) für kurzzeitige Spitzenpegel und
arbeiten immer im optimalen Bereich für durchschnittliche Pegel.
PHONIC CORPORATION – Bedienungsanleitung MU1722X / 1822X
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