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RS Flight Systems anemoi Installations- Und Betriebshandbuch Seite 24

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Beim Thermikkreisen und beim Fliegen in Rotorbedingungen unterhalb von Wellen nimmt
die Windgeschwindigkeit immer in der Nähe des Zentrums starker Aufwinde ab, wo sich
Strömungen aus verschiedenen Richtungen an einer Stelle vereinigen. Dieser Effekt kann
genutzt werden, um zu erkennen, ob sich das Flugzeug bereits im Zentrum des Aufwindes
befindet (erkennbar an einem deutlichen Minimum der Windgeschwindigkeit) oder
möglicherweise nicht.
Bei der Beobachtung des durchschnittlichen Windes über längere Flugdauern können Trends
Veränderungen im Gesamtbild der Wettersituation aufzeigen.
Unmittelbar nach dem Start und in der Platzrunde beim Landeanflug bietet ein kurzer Blick
auf den Live-Windvektor dem Piloten eine wertvolle Hilfe bei der sicheren Planung von
einfachen Standardanflügen bis hin zu komplexen Startabbruch-Szenarien.
Aufgrund physikalischer Beschränkungen schwanken die Qualität und Zuverlässigkeit des angezeigten
Windvektors je nach Flugphase geringfügig.
Direkt nach dem Start: Der Live-Wind ist sehr zuverlässig, da die Abflugrolle der
Trägheitsmessplattform eine ideale Gelegenheit zur perfekten Ausrichtung gegeben hat.
Normales Segelflugmanöver mit gelegentlichen Kursänderungen (10 ° oder mehr) oder
Geschwindigkeitsänderungen (20 km/h oder mehr) alle 2-4 Minuten: Live-Wind ist für die
Entscheidungsfindung zuverlässig, da die gelegentlichen leichten Änderungen des Flugzustands die
IMU permanent ausgerichtet halten können.
Kreisen: Live-Wind ist nahezu 100 % zuverlässig. Das ist das Ideal Szenario, da die IMU kontinuierlich
ausgerichtet wird.
Mid-Flight Einschalten oder Neustart: Der Live-Wind stellt zunächst nur die Gegen-/
Rückenwindkomponente korrekt dar. Sobald eine volle Kurve oder 3-4 Kursänderungen von 30 ° oder
mehr geflogen wurden, wird die IMU erneut ausgerichtet, um den vollen Windvektor korrekt zu
erfassen.
Nach einem langen, gleichmäßigen, unbeschleunigten Geradeausflug in ruhiger Luft (20 km oder
mehr): Live-Wind ist nicht mehr ganz zuverlässig, da die Fehler, die sich langsam in der IMU aufbauen,
nicht mehr vollständig von Änderungen des Windvektors unterschieden werden können. Im
Zweifelsfall, z. B. vor dem Anfliegen eines neuen Bergrückens nach einem sehr langen ruhigen Gleitflug,
wird empfohlen, 3-4 Kursänderungen von 10 ° oder mehr zu fliegen, damit sich die IMU neu ausrichten
kann. Der Live-Wind wird sofort aktualisiert und zeigt den richtigen Windvektor an. Beachten Sie, dass
solche kleinen Manöver normalerweise unbewusst regelmäßig (alle paar Minuten, was völlig
ausreichend ist) von Segelfliegern durchgeführt werden, die versuchen, die beste Energielinie zu
finden, selbst bei langen Gleitflügen.
06.07.2022 | V1.05d
-24-
Installation / Betriebshandbuch
anemoi

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