5.0 Spannkraft
5.1 Allgemeines
Die Verbindung des Kraftspannfutters zum Werkstück ist kraftschlüssig, d.h., die
Kraftübertragung geschieht durch das Anpressen der Spannbacken (Grundbacken mit
Aufsatzbacken) an das Werkstück. Der zum Herstellen dieser Kraftschlüssigkeit notwendige
Anpressdruck wird als Spannkraft bezeichnet.
Auf die Spannkraft wirken, direkt oder indirekt, verschiedene Einflüsse:
Variable Haftbeiwerte zwischen Werkstück und Aufsatzbacke
•
Verhältnis Spanndurchmesser und Arbeitsdurchmesser
•
Größe der Schnittkraft am Schneidwerkzeug
•
Ausladung der Aufsatzbacken von der Spannstelle
•
Abnahme der Spannkraft durch die Fliehkraft der Spannbacken bei Außenspannung.
•
Rotierende Spannzeuge unterliegen dem Einfluss der Fliehkraft, die mit dem Quadrat der
Drehzahl steigt. Die Fliehkräfte wirken der Spannkraft bei Außenspannung entgegen, bei
Innenspannung ist dies umgekehrt. Die bei hoher Spindeldrehzahl noch zur Verfügung
stehende Kraft der Spannbacken zum Halten des Werkstückes hängt von der Höhe der im
Stillstand vorhandenen Spannkraft, vom Gewicht der Aufsatzbacken und von ihrem
Schwerpunktradius ab.
5.2 Spannkraft F
0
Sp
Die max. Spannkraft FSp0 ist nur unter günstigen Bedingungen zu erzielen.
Voraussetzungen sind:
Einwandfreier Zustand des Kraftspannfutters
•
Optimale Schmierung aller Gleitflächen
•
Maximale Betätigungskraft
•
Kurze Ausladung der Aufsatzbacken
•
Stillstand n = 0 (oder niedrige Drehzahl)
•
Die Spannkraft im Stillstand wird mit einem statischen Spannkraftmessgerät, z.B. SKM
1200 / 1500, gemessen. SKM 1200 / 1500 siehe auch Druckschrift 930.10.02D. Für
Festigkeitsberechnungen, z.B. für die Gestaltung von Sonderaufsatzbacken, kann der
Tabellenwert von F
0 benutzt werden.
Sp
Spannkraft
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3QLCLM
Ausgabe: 04/2014