Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
4.4
Eigenschaften und Einsatzgebiete
4.4.1 FI-Schutzschalter
FI-Schutzschalter sind Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen ohne integrierten
Schutz bei Überstrom (Überlast und/ oder Kurzschluss). Ihnen muss deshalb für
den Überstrom-Schutz jeweils eine entsprechende Überstrom-Schutzeinrich-
tung zugeordnet werden. Der zu erwartende Betriebsstrom des Stromkreises
kann als Bemessungsgrundlage für den Überlastschutz herangezogen werden.
Die Überstrom-Schutzeinrichtung muss nach den Angaben des Herstellers des
FI-Schutzschalters ausgewählt werden. Um diese Anforderungen in Bezug auf die
Verfügbarkeit der elektrischen Anlage zu erfüllen (siehe auch Abschnitt 5.1.2),
sind Endstromkreise auf mehrere Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen aufzuteilen.
Bei Abschaltung der Schutzeinrichtung im Fehlerfall oder bei notwendiger
manueller Abschaltung werden alle dem FI-Schutzschalter nachgeschalteten
Stromkreise abgeschaltet. Es werden dabei die Außenleiter und der Neutralleiter
getrennt. Das ist von Vorteil bei der Fehlersuche in einer Anlage mit fehlerbe-
haftetem Neutralleiter.
Bei Verwendung von FI-Schutzschaltern mit einem Bemessungsdifferenzstrom
nicht über 30 mA für den zusätzlichen Schutz, soll der Fehlerschutz mit einer
vorgeschalteten selektiven Fehlerstrom-Schutzeinrichtung höheren Bemessungs-
differenzstromes oder mit einer Überstrom-Schutzeinrichtung realisiert werden.
Die Schutzeinrichtung muss dabei am Anfang des Stromkreises installiert werden.
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