37.5 Technischer Hintergrund
Der frontseitige USB-Port des UFX+ hat - verglichen mit einem Computer - eine eingeschränkte
Pufferzeit zur Überbrückung von Pausen im Schreibvorgang. Diese sind bei USB-Sticks jedoch
relativ häufig in teilweise erstaunlicher Dauer anzutreffen. Die Wirkung des Puffers ist abhängig
von der Menge der zu übertragenden Daten, also der Kombination aus Samplefrequenz und
Kanalzahl. Je höher die Datenrate, desto kleiner die Pufferzeit. Übersteigt eine durch das Medi-
um verursachte Pause die Pufferzeit kommt es zu Datenverlust.
Infos zur Performance des Aufnahmemediums
Um die maximal mögliche Aufnahme-Kanalzahl eines bestimmten Sticks oder einer Festplatte
zu ermitteln bietet das UFX+ mehrere Anzeigen. Auf der Seite Record/Playback:
USB Load: sollte 80% nur kurzzeitig überschreiten.
Errors: jeder einzelne Error steht für einen verlorenen Pufferblock, und damit viele verlorene
Samples. Das muss nicht hörbar sein, optimal ist aber nur die Anzeige 0.
Auf der Seite USB Media, Record:
Max R/W Time (Read/Write Time): Dieser ständig aktualisierte Wert gibt am schnellsten Aus-
kunft über langsame, mit Pausen versehene Speichermedien. Festplatten liegen oft im Bereich
um die 100 ms, Sticks erreichen teils mehr als 800 (!) ms.
Prüfung der Performance des Aufnahmemediums
Für eine Aufnahme lässt sich fast jeder USB-Stick verwenden – die meisten sind aber zu lang-
sam, um mehr als einige wenige Kanäle aufzunehmen. Schreibraten höher als 10 MB/s sind
selten, und noch seltener ist eine gleichzeitig zügige Abarbeitung der zu schreibenden Daten.
Um die maximale Kanalzahl eines Speichermediums zu ermitteln aktiviert man bei 48 kHz
Samplefrequenz alle 76 möglichen Kanäle. Diese Einstellung verursacht den höchsten Daten-
durchsatz (10,7 MB/s). Die meisten Festplatten schaffen eine fehlerfreie Aufnahme bis sie voll-
geschrieben sind. Zeigt das UFX+ Fehler, reduziert man die Anzahl der Aufnahmekanäle
schrittweise, bis keine Fehler mehr auftreten.
Hinweis: 15 Kanäle bei 192 kHz entsprechen 30 Kanälen bei 96 kHz und 60 Kanälen bei 48
kHz (8,4 MB/s).
Eine realistischere Anwendung ist die Aufnahme aller 30 Eingänge und zweier Mixdowns (34
Kanäle) bei 48 kHz. Bei 4,8 MB/s Durchsatz können gute USB-Sticks bereits problemlos ver-
wendet werden. Auch hier lässt sich über die USB Load, die Max Write Time und die Fehleran-
zeige schnell erkennen, wo die Grenzen des jeweiligen Sticks liegen.
Hinweis: Die Wiedergabe ist normalerweise nicht von Performanceproblemen betroffen.
Ein Beispiel eines USB Sticks der die maximale Datenübertragung fehlerfrei durchführt, ist der
SanDisk Extreme Memory, erhältlich in 16, 32 und 64 GByte. Er arbeitet unter USB 2 ohne
Schreibpause, und ist auch unter USB 3 sehr schnell.
Bedienungsanleitung Fireface UFX+ © RME
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