4.5.13
STP/RSTP
4.5.13.1
Spanning Tree Configuration
Vermeidung von Schleifenbildung bei redundanten Verbindungen
Das Spanning Tree Protocol (STP) ermöglicht es, Netzwerkstrukturen aufzubauen, bei
denen es mehrere Verbindungen zwischen zwei Stationen gibt. STP lässt genau einen Pfad
zu und deaktiviert die anderen (redundanten) Ports für den Datenverkehr. Dadurch wird
verhindert, dass es zu einer Schleifenbildung im Netz kommt. Bei einer Unterbrechung wird
ein alternativer Pfad ermittelt, über den die Daten gesendet werden. Die Funktionalität des
Spanning Tree-Verfahrens basiert auf dem Austausch von Konfigurations- und
Topologieänderungs-Telegrammen.
Definition der Netztopologie durch Konfigurationstelegramme
Die Switches tauschen zur Berechnung der Topologie untereinander Konfigurations-
Telegramme aus, sogenannte BPDUs (Bridge Protocol Data Unit). Mit diesen Telegrammen
wird die Root Bridge ausgewählt und die Netztopologie erstellt. Die Root Bridge ist die
Bridge, die das Spanning Tree-Verfahren für alle beteiligten Komponenten steuert. Darüber
hinaus bewirken BPDU-Telegramme den Statuswechsel der Bridge-Ports.
Rapid Spanning Tree
Das Rapid Spanning Tree Protocol basiert auf dem Spanning Tree Protocol. Bei RSTP
wurde die Rekonfigurationszeit optimiert, indem die Geräte bereits zum Zeitpunkt des
ungestörten Betriebs Informationen über Alternativrouten sammeln. Typische
Rekonfigurationszeiten bei Spanning Tree liegen zwischen 20 und 30 Sekunden. Bei Rapid
Spanning Tree liegen die Rekonfigurationszeiten im Sekundenbereich. Das wird durch
folgende Maßnahmen erreicht:
● Edge Ports (Endteilnehmer-Port)
● Point to Point (direkte Kommunikation zweier benachbarter Switches)
● Alternate Port (Ersatz für den Root Port)
SCALANCE X-300 / X-400
Projektierungshandbuch, 04/2013, C79000-G8900-C187-19
Konfiguration über Web Based Management und Command Line Interface
Ein Port, der als Edge Port definiert ist, wird direkt nach einem Link-Up aktiv geschaltet.
Wenn an einem Edge Port eine Spanning Tree BPDU empfangen wird, verliert der Port
die Rolle als Edge Port und nimmt wieder am (R)STP teil.
Durch die direkte Koppelung der Switche kann eine Zustandsänderung (Umkonfiguration
der Ports) ohne Verzögerungen durchgeführt werden.
Ein Alternate Port dient als Ersatz für den Root Port. Bei einem Verbindungsverlust zur
Root Bridge kann der IE-Switch deshalb ohne Verzögerung durch Neukonfiguration eine
Verbindung über den Alternate Port aufbauen.
4.5 Das Menü Switch
193