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Psychoakustische Grundlagen; Arbeitsweise Von Psychoakustik-Geräten - Behringer TUBE ULTRAFEX T1954 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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TUBE ULTRAFEX T1954

4.2 Psychoakustische Grundlagen

Unter dem Begriff Psychoakustik ist die psychologische Seite des Hörens zu verstehen – im Gegensatz zur
physiologischen Reizleitung (Übertragung der Nervenreize). In der Psychoakustik wird untersucht, wie etwas
auf den Hörer wirkt und welche Ursachen für bestimmte Höreindrücke bestehen. Die Interpretation des Gehörten
wird von vielen Faktoren beeinflusst: Die meisten davon sind kaum messbar und sehr geringfügig, wie z. B. die
Anteile, die für die räumliche Ortbarkeit verantwortlich sind. Dennoch bestimmen sie in außergewöhnlichem
Maße die Qualität einer Aufnahme. Ebenso gibt es Anteile im Spektrum eines Klanges, die wir als "Präsenz"
oder "Natürlichkeit" wahrnehmen. Fehlen diese Informationen, verliert die Aufnahme an "Frische", "Lebendigkeit"
und räumlicher Transparenz.
Ein wichtiger Bestandteil des Klanges sind zudem die natürlichen Obertöne, die oftmals nur einen winzigen
Bestandteil des Signals ausmachen und daher auch leicht untergehen können. Die Obertonstruktur ist aber
gerade das Markante der Klangfarbe. Ohne sie wäre ein Erkennen verschiedener Instrumente überhaupt nicht
möglich.
Vergleicht man akustische Instrumente z. B. akustische Gitarren untereinander, so stellt man fest, dass
selbst Instrumente aus der gleichen Baureihe unterschiedlich klingen.
Dabei sind es unzählige Faktoren, die den Klang eines Instrumentes bestimmen: Bauform und verwendete
Materialien etc. führen zum individuellen Eigenklang des Instrumentes.
Physikalisch betrachtet, entsteht bei der Gitarre der Ton durch die Schwingung der Saite, die ihrerseits die Luft
in Schwingung versetzt. Die sich so ausbreitenden Schallwellen gelangen an unser Ohr und werden im Gehirn
als Ton wahrgenommen.
Da die Saite in sich selber schwingt, besteht der Ton nicht nur aus der Grundschwingung, sondern aus
unzähligen, auf der Grundschwingung aufbauenden Obertönen. Die komplizierten Saitenschwingungen werden
auf den Korpus übertragen, der seinerseits in Schwingung versetzt wird. Aus dem Zusammenspiel aus Saite
und Korpus entsteht der Klang des Instrumentes. So führen z. B. Resonanzen des Korpus' zu einer Verstärkung
von Obertönen, wohingegen andere Frequenzen durch die Eigenheiten des Holzes ausgelöscht werden.
Wie kompliziert das Phänomen Klang ist, zeigt sich vor allem daran, dass durch das Zusammenwirken der
Obertöne zusätzliche Töne, sogenannte Interferenz- oder Residualtöne entstehen. All diese winzigen Klanganteile
formen den Eigenklang des Instrumentes und unser hochsensibles Ohr ist in der Lage, geringste Veränderungen
der Klangstruktur wahrzunehmen.
Mit der heutigen CD-Qualität, 32-Bit-Rechnern etc. ist man der Klangnatürlichkeit ein großes Stück näher
gekommen, aber trotzdem klingen die Aufnahmen nicht wie im Konzertsaal. Warum?
Ein Stichwort heißt "intelligentes Hören": Durch den Blickkontakt zu den Musikern ist der Mensch in der Lage,
sich gezielt auf bestimmte Instrumente zu konzentrieren, was das Klangerlebnis bedeutend intensiviert. Diese
räumliche und zugleich sichtbare Komponente fehlt dem Zuhörer, der vor einer Lautsprecheranlage sitzt. Die
Ortbarkeit der Instrumente wird zusätzlich erschwert, da die Abstrahlung nicht homogen, also über ein breites
Panorama erfolgt, sondern in der Regel auf zwei Schallquellen reduziert ist.
Was die Ortung der Instrumente und die Übertragung der Raumatmosphäre zudem beeinträchtigt, ist aber vor
allem der durch die Übertragung bedingte Verlust an Obertönen. Der Grund für diesen Verlust an Klangqualität
liegt in der Unvollkommenheit der Tonaufzeichnungs- und Wiedergabeverfahren. Jedes Glied in der
Übertragungskette – vom Mikrofon über Verstärker, Mischpult, Effektgeräte, Tonbandmaschine etc. bis hin
zum Lautsprecher – verursacht Verluste.
Bei jeder Bearbeitung geht ein wenig an "Natürlichkeit" verloren und das hört man: Der Aufnahme fehlt die
ursprüngliche Lebendigkeit und Transparenz. Jene an sich winzigen Spektralanteile im Obertonbereich aber,
die jedem Instrument seine individuelle Klangfarbe geben, gehen nach und nach verloren.
4.3 Arbeitsweise von Psychoakustik-Geräten
Obwohl die psychoakustische Wirkungsweise von Enhancern, Excitern etc. seit mehreren Jahrzehnten bekannt
ist, wurde die Arbeitsweise dieser Geräte bewusst verschleiert bzw. mit einer Wolke aus Magie und Zauber
umgeben, um die Werbewirksamkeit zu erhöhen.
Natürlich ist klar, dass allen Geräten dieses Genres bestimmte technisch nachvollziehbare Arbeitsweisen
zugrunde liegen. Grundsätzlich sind es drei Prinzipien, die zur Anwendung kommen:
Die Klangverbesserung durch dynamische Frequenzgangkorrektur.
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4. TECHNISCHER HINTERGRUND

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