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Regelparameter Bei Pwm- Und Stetigregler (Fan Coil); Zweistufiges Heizen / Kühlen; Sollwerte; Abhängige Sollwerte - ABB KNX Technisches Handbuch

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KNX Technisches Handbuch

8.3.5 Regelparameter bei PWM- und Stetigregler (Fan Coil)

Bei stetigem Regelverhalten und bei schaltendem PWM-Regler können die voreingestellten Regelparameter über den
Installationstyp der Heizungs- bzw. Klimaanlage verwendet werden. Sind andere Regelparameter notwendig, können diese
über die freie Parametrierung individuell eingestellt werden. Die freie Parametrierung sollte nur benutzt werden, wenn
ausreichende Erfahrung in der Regelungstechnik vorliegt.
Mit der Einstellung „freie Parametrierung" können der „Proportionalbereich (Xp)" und die „Nachstellzeit (Tn)" eingestellt
werden. Der Proportionalbereich liegt unter- und oberhalb vom eingestellten Sollwert und bestimmt die Schnelligkeit der
Regelung. Die Nachstellzeit beträgt das Dreifache der Verzugszeit. Die Verzugszeit wird durch die Wendetangente der
Aufheizkurve des Raumes bestimmt. Grundsätzlich gilt für beide Einstellungen, dass je träger das Gesamtsystem ist, desto
größer die Werte parametriert werden sollten.
8.3.6 Zweistufiges Heizen / Kühlen
In bestimmten Fällen (Fußbodenheizung) kann es erforderlich sein, für die Heizungsregelung eine flinke Zusatzstufe zu
installieren, um den Raum schnell aufheizen zu können. Der Raumtemperaturregler verfügt bei der Voreinstellung
„Zusatzstufe Heizen aktiv" über ein zweites Heizsystem mit einer schaltenden Regelung, die mit den 1-Byte-Werten 0 %
und 100 % steuert.
Mit den Parametern „Abstand der Zusatzstufe" und „Hysterese einseitig" wird bestimmt, wann die Zusatzstufe zuschaltet
und wann sie abschaltet. Ist z. B. für die Zusatzstufe der Sollwert bei 18 °C und die Hysterese bei 0,5 K (einseitig), dann
schaltet sich der Regler bei 18 °C ein und bei 18,5 °C wieder ab.
Für die Zusatzstufe „Kühlen" gelten analog dieselben Einstellungen wie für die Zusatzstufe „Heizen", nur dass bei „Kühlen"
bei Überschreiten einer einstellbaren Temperatur eine zusätzliche Kühlung eingeschaltet wird, so dass der Raum schneller
gekühlt wird.
Da einige Stellantriebe bei einem 1-Bit-Wert von „1" bzw. einem 1-Byte-Wert von „255" schließen (stromlos geöffnet) und
bei „0" entsprechend öffnen, kann der Wirksinn der Stellgröße über „Stellgröße invertieren" geändert werden.

8.4 Sollwerte

Der Raumtemperaturregler kann mit abhängigen oder individuellen Sollwerten arbeiten. Beide Varianten werden
nachfolgend einzeln erläutert.
8.4.1 Abhängige Sollwerte
Bei abhängigen Sollwerten gibt es zwei Basis-Sollwerte, einen für Heizen („Heizen Sollwert Komfortbetrieb") und einen für
Kühlen („Kühlen Sollwert Komfortbetrieb").
Auf diese Basis-Sollwerte beziehen sich die Einstellungen „... Absenkung Standby / Nachtbetrieb" bzw. „... Anhebung
Standby / Nachtbetrieb". Das bedeutet, wenn z. B. für den „Heizen Sollwert Komfortbetrieb" 21 °C eingestellt ist und bei
„Heizen Sollwert Absenkung Standby" 2 K festgelegt wurden, der „Heizen Sollwert" im Standby-Betrieb um 2 K auf 19 °C
abgesenkt wird. Ist bei „Heizen Sollwert Absenkung Nachtbetrieb" 4 K festgelegt, liegt der „Heizen Sollwert" im
Nachtbetrieb bei 17 °C.
Die Abhängigkeit der Sollwerte bleibt auch nach einer manuellen Sollwertverschiebung erhalten. Wenn der Anwender z. B.
eine manuelle Sollwertverschiebung der parametrierten Temperatur „Heizen Sollwert Komfortbetrieb" um 1 K nach oben auf
22 °C vorgenommen hat, wird dieser Wert bei Aktivierung des Standby-Betriebs um 2 K auf 20 °C gesenkt. Bei Aufruf des
Nachtbetriebs wird der Wert um 4 K gesenkt, so dass der Sollwert 18 °C beträgt.
Eine manuelle Änderung der parametrierten Sollwerte kann vom Anwender über die beiden Tasten „Temperatur erhöhen"
bzw. „Temperatur absenken" vorgenommen werden. Der Wechsel zwischen „Heizen Sollwert Komfortbetrieb" und „Kühlen
Sollwert Komfortbetrieb" erfolgt über einen langen Tastendruck (ca. 1 s) auf die Taste „Temperatur hoch" auf den „Sollwert
Heizen" und auf die Taste „Temperatur runter" auf den „Sollwert Kühlen".
Die beiden eingestellten Sollwerte für Heizen und Kühlen können, auch ohne die ETS, beliebig oft über den Bus geändert
werden. Dazu muss ein 2-Byte-Temperaturwert zum Kommunikationsobjekt „Basis-Sollwert – Regelung" gesendet werden.
Je nachdem, ob gerade Heizen oder Kühlen aktiv ist, wird der Wert als „Heizen Sollwert Komfortbetrieb" oder „Kühlen
Sollwert Komfortbetrieb" hinterlegt. Die empfangenen Werte werden in den Speicher des Gerätes geschrieben und bleiben
auch bei einem Busspannungsausfall und -wiederkehr erhalten. Hierüber ist es möglich, bei einer Raumnutzungsänderung
z. B. über eine Visualisierung neue Basis-Sollwerte an das Gerät zu senden.
Es ist kein erneutes Parametrieren notwendig. Bei einer manuellen Verstellung und abhängigen Sollwerten wird der Bezug
Basissollwert berücksichtigt. Hierüber wird festgelegt, ob sich der Basis-Sollwert auf die Komfort-Temperatur für Heizen,
Kühlen oder die mittlere Temperatur zwischen Heizen und Kühlen bezieht.
KNX Technisches Handbuch | 13

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