1 Allgemeines 1.1 Informationen zur Betriebsanleitung Diese Betriebsanleitung gibt wichtige Hinweise zum Umgang mit den hydraulischen Rettungs- zylindern. Voraussetzung für sicheres Arbeiten ist die korrekte Einhaltung aller angegebe- nen Sicherheitshinweise und Handlungsanweisungen. Darüber hinaus sind die für den Einsatzbereich der Geräte geltenden örtlichen Unfallverhütun- gsvorschriften und allgemeinen Sicherheitsbestimmungen einzuhalten.
ALLGEMEINES | 5 1.2 Symbolerklärung Warnhinweise Warnhinweise sind in dieser Betriebsanleitung durch Symbole gekennzeichnet. Die einzelnen Hinweise werden durch Signalworte eingeleitet, die das Ausmaß der Gefährdung zum Ausdruck bringen. Die Hinweise sind unbedingt einzuhalten um Unfälle, Personen- und Sachschäden zu vermeiden.
Tipps und Empfehlungen HINWEIS! … hebt nützliche Tipps und Empfehlungen sowie Informationen für einen effizienten und störungsfreien Betrieb hervor. 1.3 Haftungsbeschränkung Alle Angaben und Hinweise in dieser Betriebsanleitung wurden unter Berück-sichtigung der geltenden Normen und Vorschriften, dem Stand der Technik sowie unserer langjährigen Erkenntnisse und Erfahrungen zusammengestellt.
ALLGEMEINES | 7 HINWEIS! Weitere Informationen, Bilder und Zeichnungen sind auf der Homepage erhältlich. www.weber-hydraulik.com 1.5 Garantiebestimmungen Die Garantiebestimmungen befinden sich als separates Dokument in den Verkaufsunterlagen. 1.6 Kundendienst Für technische Auskünfte steht Ihnen unser Kundendienst zur Verfügung. Deutschland Österreich DEG Service Center ATL Service Center Telefon: +49 (0)7135 71 10112...
SICHERHEIT | 9 2.2 Verantwortung des Betreibers Neben den Arbeitssicherheitshinweisen in dieser Betriebsanleitung müssen die für den Ein- satzbereich des Gerätes gültigen Sicherheits-, Unfallverhütungs- und Umweltschutzvor- schriften eingehalten werden. Dabei gilt insbesondere: • Der Betreiber muss sich über die geltenden Arbeitsschutzbestimmungen informie- ren und in einer Gefährdungsbeurteilung zusätzlich Gefahren ermitteln, die sich durch die spezielle Arbeitsbedingungen am Einsatzort der Geräte ergeben.
2.3 Bedienpersonal In der Betriebsanleitung werden folgende Qualifikationen für verschiedene Tätigkeitsbereiche benannt: • Unterwiesene Person Ist durch eine Unterweisung des Betreibers über die ihr übertragenen Aufgaben und mögliche Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten unterrichtet. • Fachpersonal Ist aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen des Herstellers in der Lage, die ihm übertragenen Arbeiten auszuführen und mögliche Gefahren selbstständig zu erken- nen.
SICHERHEIT | 11 2.4 Persönliche Schutzausrüstung Beim Umgang mit den hydraulischen Rettungszylindern ist das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) unbedingt erforderlich, um eine Gefährdung für das Bedienpersonal zu minimieren. Bei allen Arbeiten ist grundsätzlich folgende Schutzkleidung zu tragen: Arbeitsschutzkleidung Beim Arbeiten ist eine anliegende Arbeitskleidung mit engen Ärmeln und ohne abstehende Teile zu tragen.
2.5 Besondere Gefahren Im folgenden Abschnitt werden die Gefahren benannt, die sich aufgrund der Risikobeurteilung ergeben. Die hier aufgeführten Sicherheitshinweise sowie die Warnhinweise in den weiteren Kapi- teln dieser Anleitung sind zu beachten, um mögliche Gesundheitsgefährdungen zu minimieren und gefährliche Situationen zu vermeiden. Elektrischer Strom GEFAHR! Lebensgefahr durch elektrischen Strom!
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SICHERHEIT | 13 Lärm WARNUNG! Gehöhrschädigung durch Lärm! Der im Arbeitsbereich auftretende Lärm kann schwere Gehör- schädigungen verursachen. Deshalb: » Bei besonderen, lärmverursachenden Arbeiten zusätzlich einen Gehörschutz tragen. » Nur solange wie erforderlich im Gefahrenbereich aufhalten. Hydraulische Energie WARNUNG! Gefahr durch hydraulische Energien! Durch die freigesetzten hydraulischen Kräfte und austretendes Hydrauliköl kann es zu schweren Verletzungen kommen.
2.6 Sicherheitseinrichtungen Sicherheitsventil Sollte die Rücklaufleitung nicht richtig gekuppelt sein, so dass der Ölrücklauf nicht erfol- gen kann, spricht zum Schutz des Gerätes und des Bedieners ein im Steuergriff eingebautes Sicherheitsventil an. Dadurch tritt am Griffende gefahrlos Hydrauliköl aus. Sofort das Schaltventil am Hydraulik-Aggregat in 0-Stellung bringen und die Kupplun- gsteile richtig zusammenstecken.
SICHERHEIT | 15 2.7 Verhalten im Gefahrenfall und bei Unfällen Vorbeugende Maßnahmen • Stets auf Unfälle vorbereitet sein • Erste-Hilfe-Einrichtungen (Verbandskasten, Decken usw.) griffbereit halten • Personal mit Unfallmelde-, Erste-Hilfe- und Rettungseinrichtungen vertraut machen • Zufahrtswege für Rettungsfahrzeuge frei halten Im Fall der Fälle •...
2.8 Beschilderung Die folgenden Symbole und Hinweisschilder befinden sich auf den Geräten. Sie beziehen sich auf die unmittelbare Umgebung, in der sie angebracht sind. Betriebsanleitung beachten Das gekennzeichnete Gerät erst benutzen, nachdem die Betriebsanleitung vollständig gelesen wurde. Warnung vor Handverletzungen Beim Arbeiten mit den Geräten muss darauf geachtet werden, dass es zu keinen Verletzungen der Hände durch Einklemmen oder scharfe Kanten kommt.
Teleskop-Rettungszylinder RZT 2-600 RZT 2-775 RZT 2-1170 RZT 2-1500 RZT 2-600 RZT 2-775 RZT 2-1170 RZT 2-1500 300 mm 395 mm 540 mm 650 mm Länge 88 mm 88 mm 88 mm 88 mm Breite 295 mm 200 mm 200 mm 200 mm Höhe 9,1 kg...
TECHNISCHE DATEN | 19 3.3 Betriebsbedingungen Der zugelassene Temperaturbereich für die Rettungszylinder liegt zwischen -20° C und + 55° C. Außerhalb dieses Bereiches kann keine zuverlässige Funktion mehr gewährleistet werden. Unterwassereinsatz Die Zylinder können auch unter Wasser eingesetzt werden. Eine Tauchtiefe von 40 Me- tern sollte dabei nicht überschritten werden.
4 Aufbau und Funktion 4.1 Übersicht Kupplung Schlauchleitungen Steuergriff Druckknopf Handgriff Druckstück (unten) Gerätekörper Führungsstück Kolbenstange Druckstück (oben) 4.2 Kurzbeschreibung Hydraulische Rettungszylinder sind besonders gestaltete Rettungsgeräte zum Wegdrüc- ken von Karosserieteilen. Sie werden zur Rettung von eingeklemmten oder eingeschlosse- nen Unfallopfern verwendet. Betrieben durch ein Hydraulik-Aggregat ist mit ihnen das Hochdrücken von Lenksäulen, Fah- rzeugdächern und anderen Hindernissen möglich.
AUFBAU UND FUNKTION | 21 4.3 Hydraulische Versorgung Aggregate und Pumpen Zum Antrieb der Rettungszylinder dürfen nur WEBER-HYDRAULIK Aggregate und Handpumpen verwendet werden. Fremdfabrikate sind nur unter bestimmten Bedingungen einsetzbar. Fragen Sie daher unbedingt bei uns nach, bevor sie ein Gerät mit einem fremden Aggregat betreiben! ACHTUNG! Vor Verwendung von Pumpen und Aggregaten anderer Hersteller unbe- dingt mit WEBER-HYDRAULIK oder einem autorisierten Händler in...
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» Alle drei Jahre oder wenn Zweifel an der Sicherheit oder Zuverläs- sigkeit bestehen, ist zusätzlich eine Funktions- und Belastungsprüfung durchzuführen (DGUV Grundsatz 305-002 bzw. länderspezifische Richtli- nien). » Schlauchleitungen alle 10 Jahre erneuern! Das Datum (Kennbuchstaben bzw. Quartal und Jahr) ist auf der Einbindung der Schläuche angegeben. »...
AUFBAU UND FUNKTION | 23 4.4 Anschluss der Rettungsgeräte SINGLE-Kupplung Vor dem Zusammenkuppeln der beiden Kupplungsteile müssen die Staubschutzkappen abge- nommen werden (Abb. 1). Danach Kupplungsstecker und Kupplungsmuffe zusammenführen und leicht in Bajonettverschluss eindrehen (Abb. 2). Die Muffe anschließend am gerändelten schwarzen Drehkranz greifen und im Uhrzeigersinn (Richtung 1) drehen, bis die Kupplung einrastet (Abb.
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Steckkupplung (SKS) Vor dem Zusammenkuppeln der beiden Kupplungsteile müssen die Staubschutzkappen ab- genommen werden. Danach mit einer Hand die Hülse der Kupplungs-muffe fassen und mit der anderen Hand den Kupplungsstecker (schwarz) am Sechskant halten. Die beiden Teile zusammenführen und die Hülse mit leichtem Druck gegen den Kupplungsstecker drücken, bis dieser einrastet (Abb.
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AUFBAU UND FUNKTION | 25 HINWEIS! An den Hydraulik-Aggregaten und der Handpumpe ist ein Druckentlastun- gsstecker angebracht, mit dem einige Tropfen Öl aus der Schlauchleitung entlassen werden können. Somit wird das Kuppeln bei Druckerhöhungen in abgekuppelten Geräten wieder möglich. Dazu einfach den Entlastungsstecker in die Kupplungsmuffe einsetzen und die Rändelschraube nach rechts drehen, bis Öl entweicht.
4.5 Bedienung des Steuergriffs Bedienen lässt sich der Rettungszylinder mit dem Druckknopf am Steuergriff. Die Bewegungsgeschwindigkeit des Zylinders lässt sich durch mehr oder weniger starkes Ein- drücken exakt beeinflussen. Die maximale Druckkraft wird dabei aber nur bei vollständigem Durchdrücken des Druckknop- fes erreicht.
EINSATZMÖGLICHKEITEN | 27 5 Einsatzmöglichkeiten 5.1 Sicherheitshinweise WARNUNG! Bei allen Arbeiten mit den Rettungszylindern können unter Spannung stehende Teile abbrechen oder weggeschleudert werden und so Perso- nen gefährden. Deshalb müssen unbeteiligte Personen einen ausreichenden Sicherhe- itsabstand einhalten bzw. sich nur so lange wie nötig im Gefahrenbereich aufhalten.
5.3 Ziehen Das Ziehen ist nur mit RZ 1, RZ 2 und RZ 3 in Verbindung mit speziellen Adaptern (Zube- hör; ID: 3847900 oder 3837300) möglich. Die Teleskopzylinder (RZT) und der Crossrammer (RZ 1-1810) dürfen nicht zum Ziehen verwendet werden! Nachdem der Kettensatz (wie in Kapitel 4.6 erklärt) an den Zylinderkopf angebracht wurde, kann der Rettungszylinder auch zum Ziehen benutzt werden.
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EINSATZMÖGLICHKEITEN | 29 Ketten dürfen nicht mehr verwendet werden, wenn: » Verformungen, Anrisse, Korrosionsnarben vorhanden sind. » der Drahtdurchmesser des Kettengliedes um 10% der Nenndicke abgenommen hat. » ein einzelnes Kettenglied bleibend gedehnt wurde. » sich ein Einzelglied um mehr als 2% vergrößert hat. »...
6 Transport, Verpackung und Lagerung 6.1 Sicherheitshinweise VORSICHT! Beschädigungen durch falschen Transport! Bei unsachgemäßem Transport können Sachschäden in erheblicher Höhe entstehen. Deshalb: » Beim Abladen der Packstücke vorsichtig vorgehen und Symbole auf der Verpackung beachten. » Verpackung erst am eigentlichen Aufbewahrungsort vollständig öffnen und entfernen.
TRANSPORT, VERPACKUNG UND LAGERUNG | 31 6.3 Symbole auf der Verpackung Vorsicht zerbrechlich! Paket sorgfältig behandeln, nicht stürzen, werfen, stoßen oder schnüren. Oben! Das Paket muss grundsätzlich so transportiert und gelagert werden, dass die Pfeile nach oben zeigen. Nicht rollen oder kanten. 6.4 Entsorgung der Verpackung Alle Verpackungsmaterialien und abgebauten Teile (Transportschutz) müssen ordnungsgemäß...
7 Installation und Erstinbetriebnahme 7.1 Sicherheitshinweise WARNUNG! Verletzungsgefahr durch unsachgemäße Bedienung! Unsachgemäße Bedienung kann zu schweren Personen- oder Sachschäden führen. Deshalb unbedingt: » Alle Arbeitsschritte gemäß den Angaben dieser Betriebsanleitung durchführen. » Vor Beginn der Arbeiten sicherstellen, dass alle Abdeckungen und Schutzeinrichtungen installiert sind und ordnungsgemäß...
INSTALLATION UND ERSTINBETRIEBNAHME | 33 7.2 Kontrolle Kontrollieren Sie den Rettungszylinder auf Beschädigungen. Sollte sich das Gerät in keinem einwandfreiem Zustand befinden, darf es nicht benutzt werden! Benachrichtigen Sie in diesem Fall sofort Ihren Lieferanten. • Kontrolle der Kolbenstange (Beschädigungen) •...
7.4 Stillsetzen (Ende der Arbeiten) Nach Beendigung der Arbeiten muss die Kolbenstange des Zylinders wieder bis kurz vor den Anschlag eingefahren werden, um das Gerät hydraulisch zu entlasten. Anschließend kann das Gerät entkuppelt werden, sofern sich der Schalthebel des Aggregates in 0-Stellung befindet. Dabei ist darauf zu achten, dass kein Schmutz an die Kupplungen gelangt und die Schutzkappen sofort aufgesetzt werden.
INSTANDHALTUNG | 35 8 Instandhaltung 8.1 Sicherheitshinweise WARNUNG! Verletzungsgefahr durch unsachgemäß ausgeführte Wartungsarbe- iten! Eine unsachgemäße Wartung der Geräte kann zu schweren Personen- oder Sachschäden führen. Deshalb unbedingt: » Wartungsarbeiten nur von Fachpersonal durchführen lassen. » Auf Ordnung und Sauberkeit am Montageplatz achten! Lose umherlie- gende Bauteile und Werkzeuge sind Gefahrenquellen.
ACHTUNG! Das Gerät muss vor allen Wartungsarbeiten von Verunreinigungen ge- säubert werden, damit kein Schmutz in das Hydraulik-System gelangen kann. Die Reinigung kann mit einem handelsüblichen Citrus-Reiniger. 8.3 Wartungsplan Ein genauer Wartungsplan mit Prüfintervallen, -ordnungen und -befunden ist der GUV – G 9102 Punkt 18 (Hydraulisch betätigte Rettungsgeräte) zu entnehmen.
STÖRUNGEN | 37 9 Störungen Störung Mögliche Ursache Abhilfe Steuerknöpfe wurden nicht ganz Gerät bringt keine volle Leistung Steuerknöpfe ganz durch-drücken durchgedrückt Gerät bringt keine Leistung bzw. bewegt Beim Schlauch- oder Kupplun- Wechsel durchführen, Reparatur durch sich entgegen der angesteuerten gsteilwechsel wurde Öldruck (P) mit eine Fachwerkstatt Richtung...
10 Außerbetriebsetzung / Recycling Nach dem Ablauf der Nutzungsdauer muss das Gerät fachgerecht entsorgt werden. Einzelteile können aber durchaus wiederverwendet werden. Das Hydrauliköl muss komplett abgelassen und aufgefangen werden. Bitte beachten Sie, dass das Hydrauliköl separat entsorgt werden muss! Für die Entsorgung aller Geräteteile und Verpackungsmaterialien gelten die ortsspezifi- schen Entsorgungsbedingungen.