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Anlagenweiter Potentialausgleich - Siemens PCS 7 Bedienhandbuch

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5.3

Anlagenweiter Potentialausgleich

Potentialausgleich
Neben seiner Funktion als Schutzmaßnahme ist ein Potentialausgleich vor allem aus EMV-
Gründen sinnvoll. Bei Potentialunterschieden der mit einem Kabel verbundenen Anlagenteile
können durch Kabelschirme (beidseitig geerdet) Ausgleichsströme fließen, die zu einer
Störung der Signale führen. Ist der Potentialunterschied zu groß, können Ausgleichsströme
in einer Höhe fließen, die zur Zerstörung des Kabels führen.
Aufgabe eines Potentialausgleichssystems ist es, die Störströme so abzuleiten, dass keine
Beeinträchtigung der Anlage erfolgen kann. Dazu werden alle leitenden
Gebäudebestandteile (z. B. Armierung von Fundamenten, Wandverkleidungen, Türrahmen,
Stahlkonstruktionen) und alle (elektrisch) inaktiven Metallteile (z. B. metallische Gehäuse
und Maschinenteile, Kabelpritschen, Treppengeländer, Wasserrohrleitungen,
Potentialausgleichsleitungen) niederimpedant miteinander verbunden. Dadurch wird ein
anlagenweiter Potentialausgleich gewährleistet.
Die Wirksamkeit des Potentialausgleichs ist umso größer, je kleiner seine Impedanz ist. Zur
Vermeidung von Funkenbildung ist der Potentialausgleich in explosionsgefährdeten
Bereichen unerlässlich.
Die folgenden Hinweise sind zu beachten:
● Getrennte Anlagenteile sind mit Potentialausgleichsleitungen aus Kupfer oder Stahl zu
verbinden (mindestens 16 mm²).
● Potentialausgleichsleitungen sind großflächig mit dem Erder/Schutzleiter zu verbinden.
● Potentialausgleichsleitungen sind so zu verlegen, dass die Fläche zwischen
Potentialausgleichsleitungen und Signalleitungen möglichst gering ist.
● Metallisch leitende Kabelkanäle/-pritschen sind in den Potentialausgleich des Gebäudes
und zwischen den einzelnen Anlagenteilen mit einzubeziehen, indem diese so oft wie
möglich an das Gebäudeerdungsnetz angeschlossen werden.
● Bei einer zweiseitigen Schirmung ist unbedingt auf einen sehr guten Potentialausgleich
zu achten.
● Dehnfugen und Gelenkverbindungen (z. B. an Kabeltrassen) sind durch flexible
Erdungsbänder zusätzlich zu überbrücken.
● Sind Ausgleichsströme über die Schirmung zu erwarten, so muss zusätzlich eine
Potenzialausgleichsleitung (≥ 10 mm² CU) möglichst parallel zum Buskabel verlegt
werden.
● Zur Vermeidung von Einkopplungen müssen die Leitungen nahe an Blechen
(Bezugsmasseflächen) verlegt sein, die mit einem Potentialausgleichsystem verbunden
sind. Beispiele für solche Bleche sind die geerdeten Schrankwände oder die geerdeten
Kabelpritschen.
● Kabelträger müssen in regelmäßigen Abständen (ca. alle 30 m) impedanzarm mit dem
Potentialausgleich verbunden sein.
Kompendium Teil E - Hardware-Aufbau (V8.1)
Bedienhandbuch, 12/2014, A5E35031889-AA
Anlagenkonzept für Erdung, Potentialausgleich und Blitzschutz
5.3 Anlagenweiter Potentialausgleich
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