6 Gerätefunktionen
6 . 1
Frequenzeinstellung (FREQ)
Durch Druck auf die Taste FREQ gelangt man in das Fre-
quenzeinstellungsmenü. Die Einstellung erfolgt wie in Kap.
5 beschrieben.
Das von einem Spektrumanalysator dargestellte Spek-
trum muss vor der Messung parametrisiert werden. Zwei
wichtige Parameter sind der Anfang und das Ende des
sog. Sweeps. Der darzustellende Frequenzbereich kann
durch Start- und Stopp-Frequenz, also der niedrigsten
bzw. höchsten darzustellenden Frequenz, oder durch die
Mittenfrequenz und den Darstellbereich (Span), zentriert
um die Mittenfrequenz, eingestellt werden. Mit der Start-
frequenz wird der horizontale Ursprung der Kurve am lin-
ken Bildschirmrand festgelegt und die Stoppfrequenz mar-
kiert das Ende am rechten Rand des Fensters. Für man-
che Anwendungen ist es zweckmäßiger anstatt der Start-
und Stoppfrequenz die Mittenfrequenz zu manipulieren,
was dazu führt, dass die Start- und Stoppfrequenz entspre-
chend automatisch eingestellt werden.
Die Eingabe der Mittenfrequenz ist dann empfehlenswert,
wenn ein Signal auf einer bestimmten bekannten Frequenz
zu messen ist. Zur Messung von Signalen, die über einen
bestimmten Frequenzbereich verteilt sind, wie z.B. Ober-
wellen, ist es vorteilhaft, den Frequenzmessbereich über
die Startfrequenz und die Stoppfrequenz zu definieren.
Die Schrittweite der Mittenfrequenz kann mit CF-Stepsize
variiert werden. Durch Druck auf diese Softmenütaste öff-
net sich das Einstellungsmenü:
❙ 0,1 x Span (Grundeinstellung): Die Schrittweite beträgt
immer 1/10 des aktuell eingestellten Span (= 1 Teilstrich
der vertikalen Skalierung).
❙ 0,5 x Span: Die Schrittweite beträgt immer 1/2 des aktuell
eingestellten Span (= 5 Teilstriche der vertikalen
Skalierung).
❙ Setze auf Mitte: Frequenzfortschaltung mit der Frequenz
der augenblicklichen Mittenfrequenz; diese Einstellung ist
insbesondere zur Messung von Oberwellen geeignet; mit
jeder Frequenzfortschaltung springt die Mittenfrequenz
auf die nächste Oberwelle.
❙ Manuell: beliebige Schrittweite wählbar; Untersuchung
von Spektren mit regelmäßigen Frequenzabständen
einfach möglich.
6 .2
Aktivieren / Parametrisieren des Tracking Ge-
nerators (TG) *)
Bei einem Mitlaufgenerator (Tracking Generator) bedeu-
tet der Begriff «mitlaufen», dass sich die Frequenz der Aus-
gangsspannung des Tracking Generators immer in der
Mitte des Durchlassfilters des Spektrumanalysators be-
findet. Der Tracking Generator wobbelt den gesamten zur
Verfügung stehenden Frequenzbereich abhängig von der
momentanen Messfrequenz des Spektrumanalysators
durch.
Mit Hilfe des Tracking Generators lassen sich Frequenz-
gangmessungen an z.B. Filtern, Verstärkern oder Mischern
durchführen. Ebenso lassen sich mit diesem System Refle-
xionsfaktoren bzw. Rückflussdämpfungen messen und so-
mit auch Stehwellenverhältnisse ermitteln. Das Ausgangs-
signal des Tracking Generators wird an dem zu untersu-
chenden Bauteil eingespeist und die an dessen Ausgang
anliegende Spannung dem Eingang des Spektrumanalysa-
tors zugeführt. Die Ausgangsleistung des Tracking Gene-
rators lässt sich mittels Softmenütaste TG Att im Bereich
von 0 dBm bis -20 dBm in 1 dB-Schritten regulieren (Ab-
schwächen des Tracking Generator Pegels). Der Mitlaufge-
nerator erzeugt ein der aktuellen Empfangsfrequenz ent-
sprechendes Signal und stellt dieses über die Ausgangs-
buchse an der Front zur Verfügung.
Es empfiehlt sich den Mitlaufgenerator zu deaktivieren,
wenn er für eine Messung nicht benötigt wird, da im TG-
Betrieb nicht die vollständige Störstellenkompensation des
Geräts zur Verfügung steht. Bei aktivem Mitlaufgenera-
tor wird unten rechts im Display in rot „TG on", sowie oben
mittig UNCAL eingeblendet.
Die eingeblendete UNCAL Meldung verschwindet, sobald
die Kurvenmathematik (Kapitel 6.7.1) des HMS verwendet
wird, um den oben genannten Effekt zu kompensieren.
6 .2 . 1 Durchführen einer Messung mit TG *)
Einer der häufigsten Anwendungsfälle besteht darin,
dass die spektralen Eigenschaften einer Baugruppe über-
prüft werden sollen. Hierfür wird der Prüfling in den Sig-
nalweg zwischen TG-Ausgang und Empfängereingang
eingeschleift.
Um bei der Messung die Eigenschaften der Kabel und
eventuell genutzter Adapter, etc. kompensieren zu können,
werden diese vor der eigentlichen Messung ohne einge-
schleiften Prüfling direkt mit dem Spektrumanalysator ver-
bunden. Die resultierende Kurve zeigt die Störeinflüsse der
verwendeten Kabel, Anschlussstücke etc. und muss nun in
den Kurvenspeicher abgelegt werden. Anschließend wird
die Kurvenmathematik (Trace - Mem) aktiviert. Da durch
die Differenzbildung sämtliche Störeinflüsse kompensiert
wurden, ergibt sich zwangsläufig eine Gerade und die UN-
CAL Meldung wird ausgeblendet. Schleift man nun den
Prüfling in den Signalweg ein, kann man dessen Frequenz-
gang über den eingestellten Frequenzbereich ablesen.
Die UNCAL Meldung verschwindet, sobald die Kurven-Mathema-
tik aktiviert wird.
Der Spektrumanalysator zeigt am Signalausgang des Tra-
cking-Generators kein „echtes" Sinussignal. Dies war zwar
bei vorherigen HAMEG Spektrumanalysatoren der Fall,
*) nur verfügbar in Verbindung mit HMS-TG bzw. HV211
Gerätefunktionen
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