2.18
Funktionssteuerung
Die Funktionssteuerung koordiniert den Ablauf der Schutz- und Zusatzfunktionen, verarbeitet
deren Entscheidungen und die Informationen, die von der Anlage kommen.
2.18.1 Allgemeines
Insbesondere gehören zur Funktionssteuerung:
- Anregelogik
- Auslöselogik
- Fehleranzeige an den LEDs/LCD
- Schaltstatistik
2.18.1.1
Einschalterkennung
Beim Einschalten eines Schutzobjektes können verschiedene Maßnahmen erforderlich oder wün-
schenswert sein. So wünscht man bei einer manuellen Zuschaltung auf einen Kurzschluss nor-
malerweise eine sofortige Wiederabschaltung. Dies geschieht dadurch, dass z.B. beim Distanz-
schutz beim manuellen Einschalten mit dem Parameter ZUSCHALT. (Adresse 1232) beim
Zuschalten eine spezielle Auslöselogik gewählt werden kann. Beispielsweise kann für eine kurze
Zeit die Zone ZUE wirksam werden. Für die meisten Kurzschlussschutzfunktionen kann mindes-
tens eine Stufe gewählt werden, die bei Hand-Einschaltung unverzögert wirksam wird, wie in den
entsprechenden Abschnitten erwähnt. Siehe hierzu auch Abschnitt 2.1.5.1 unter Randtitel „Leis-
tungsschalterzustand".
Das Hand-Einschaltkommando muss dem Gerät über einen Binäreingang mitgeteilt werden. Um
von der individuellen manuellen Betätigung unabhängig zu sein, wird es im Gerät auf eine defi-
nierte Länge gebracht (einstellbar mit Adresse 1150 T WIRK HANDEIN). Bild 2-69 zeigt das Lo-
gikdiagramm.
Bild 2-69
Logikdiagramm der Hand-EIN-Behandlung
Wenn das Gerät über eine integrierte Wiedereinschaltautomatik verfügt, unterscheidet die integ-
rierte Hand-Ein-Logik des 7ST6 selbsttätig zwischen einem externen Steuerbefehl über den Binä-
reingang und einer automatischen Wiedereinschaltung durch die interne Wiedereinschaltautoma-
tik, so dass die Binäreingabe „>Hand-EIN" direkt an den Steuerkreis der Einschaltspule des
Leistungsschalters angeschlossen werden kann (Bild 2-70). Hierbei wird jede Einschaltung, die
Handbuch SIPROTEC 7ST6
E50417-G1100-C251-A6, Ausgabedatum 11.2016
Funktionen
2.18 Funktionssteuerung
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