Erweiterte Schutzfunktionen Epf - Siemens SENTRON 3WA Gerätehandbuch

Beschreibung
2.3 Schutzsystem
2.3.5.11

Erweiterte Schutzfunktionen EPF

Der Funktionsumfang der elektronischen Auslöseeinheit ETU600 kann durch Erweiterte
Schutzfunktionen ergänzt werden. Auf Basis der gemessenen Ströme, Spannungen und
Frequenz kann das Über- oder Unterschreiten von daraus gewonnenen Messwerten zu einer
Auslösung des Leistungsschalters führen.
Es sind folgende erweiterte Schutzfunktionen nutzbar (Device number nach IEEE Std C37.2):
• Phasenunsymmetrie Strom (Device number 46)
• Phasenunsymmetrie Spannung (Device number 47)
• Gesamte harmonische Verzerrung für Strom (Device number THDC) und
Spannung (Device number 81THDV)
• Unterspannung (Device number 27), Überspannung (Device number 59)
• Vorwärts-Leistung (ANSI 32F), Rückwärts-Leistung (ANSI 32R)
• Unterfrequenz (Device number 81U), Überfrequenz (Device number 81O)
• Drehfelderkennung (Device number 46)
Hinweis
Für die Berechnung der Phasenunsymmetrie werden zwei unterschiedliche
Berechnungsmethoden verwendet.
• ANSI-Definition:
Verhältnis des größten Unterschieds der Phasen zum arithmetischen Mittelwert der
Phasen.
• IEC-Definition:
Verhältnis des größten Unterschieds der Phase zur höchstbelasteten Phase.
Die anzuwendende Methode kann an der elektronischen Auslöseeinheit parametriert
werden.
Eine Funktion der Erweiterten Schutzfunktionen löst den Leistungsschalter aus, wenn der
zugehörige Messwert die eingestellte Verzögerungszeit über- bzw. unterschreitet.
Das erforderliche Spannungsmessmodul ist ab Messfunktion Typ PMF-I ein Bestandteil der
elektronischen Auslöseeinheit ETU600. Die erweiterten Schutzfunktionen gehören zum
Standardumfang eines Leistungsschalters mit Messfunktion ab Typ PMF-II. Weitere
Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Messfunktion (Power Metering Function)
(Seite 103).
Für die Erweiterten Schutzfunktionen ist keine externe Hilfsspannung erforderlich.
64
Offener Leistungsschalter 3WA
Gerätehandbuch, 08/2021, 92310000001-04