Set
„Rheingold 1"
Art.-Nr. 01614 – Reisezugwagenset „Rheingold 1" der DB, Ep. III
DAS vorbilD
Der Rheingold ist ein luxuriöser Fernschnellzug, dessen Name
und Zuglauf aus der Bell Epoque stammt. 1928 als Luxusreise-
zug, von den Niederlanden über Deutschland in die Schweiz,
von der Reichsbahn als Konkurrenzzug zu dem Deutschland
umgehenden Zug der CWIL geschaffen, wurde er durch die
politische Entwicklung vor dem Zweiten Weltkrieg wieder ein-
gestellt. Schon der damalige Zug zeichnete sich durch hohen
Luxus für die Fahrgäste aus.
An diese Traditionen anknüpfend wurde nach dem Krieg die
Verbindung wieder aufgenommen. Aber erst 1961 vereinbarten
die NS, DB und SBB den alten Zuglauf des Rheingold der Vor-
kriegszeit wieder aufleben zu lassen. Verwendung sollten die
1960 geplanten luxuriösen Fahrzeuge der DB finden. Die DB
hatte beschlossen, den Rheingold wieder den besonderen
Glanz früherer Zeiten zu geben. So wurden extra für diese Züge
besondere Reisezugwagen beschafft.
Herausragend dabei sind sicherlich die sogenannten Domcars,
Aussichtswagen im Stil der amerikanischen Bahngesellschaften.
Mit diesen Wagen sollte entlang der Mittelrheinstrecke das be-
sondere Flair dieser Gegend geniessbar werden. Das Aussichts-
abteil in der Mitte hatte in Fahrtrichtung drehbare Sessel. Im
Unterstock gab es Telefon, Gepäckabteil, Postabteil und einen
Maschinenraum mit extra starker Klimaanlage, die die Aus-
sichtskuppel zu versorgen hatte. Im einstöckigen Bereich gab
es an einem Ende eine Bar. Am anderen Ende ist, neben zwei
Abteilen, noch ein Abteil für eine Zugsekretärin.
Der zweite Sonderwagen ist der sogenannte Buckelspeise-
wagen, ursprünglich von der DSG beschafft. Diese hatten den
Wirtschaftsteil in zwei Ebenen angeordnet, damit 48 Personen
im Speiseraum Platz finden konnten. Oben war die Küche und
unten die Spüle. In der Mitte war der Buffetraum unterge-
bracht.
Speisewagen und Aussichtswagen mit Bar-Abteil wurden stets
zusammengekoppelt, damit die Reisenden im Aussichtswagen
auch vom Speisewagen bedient werden konnten.
Für die Passagiere wurden auf Basis der neuen Schnellzug-
wagen von 26,4m Länge Großraumwagen und Abteilwagen
mit gehobener Ausstattung gebaut. Klimaanlagen und Wärme-
schutzverglasung gehörten dabei zur Grundausstattung. Der
Rheingold war der erste Zug der DB, dessen Höchstgeschwin-
digkeit auf 160 km/h angehoben wurde. Er verkehrte aus-
schließlich als einklassiger Zug mit Wagen der ersten Klasse.
Äusserlich wurden die Fahrzeuge in Blau und Elfenbein
lackiert. Damit ähnelten sie der Vorkriegsfarbgebung und
hoben sich von den blauen Wagen des übrigen F-Zugnetzes
ab. Ab Sommerfahrplan 1965 wurde der Rheingold mit in das
TEE-System aufgenommen. Daraufhin erfolgte auch die Umla-
ckierung der Fahrzeuge in das TEE Farbschema Rot/Elfenbein.
Zuglokomotive für den Rheingold war, auf den nichtelektrifi-
zierten Abschnitten, vornehmlich die V200.0. Auf dem längeren,
elektifizierten Abschnitt der Strecke wurden speziell hergerich-
tete E 10 benutzt. Dazu wurde die sogenannte Bügelfalte E 10
geschaffen. Bevor diese aber zur Auslieferung kam, wurden in
der Übersetzung geänderte E 10 mit kastenförmigen Aufbau
verwendet. Die Loks erhielten dazu auch den an die Wagen
angepassten Farbanstrich.
www.tillig.com
www.facebook.com/tilligbahn
DAS moDell
Lokomotive E10
Das Modell ist eine Nachbildung der E 10 in der Ausführung mit
Doppellampen. Die Farbgebung und Detaillierung des Modells
entspricht dem Einsatz als Zuglok des Reingold. Das Fahrzeug
ist auf allen Achsen angetrieben, von denen zwei mit je einem
Haftreifen versehen sind. Die Stromabnahme erfolgt wahlweise
über alle Radsätze von der Schiene oder Oberleitung (die Pan-
thographen sind durch mehrfaches Bewegen an den Gelenk-
stellen von Farbe zu befreien). Der Umschalter befindet sich
auf der Platine unter dem Dach. Die Beleuchtung des Modells
erfolgt in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung. Optimale Fahr-
eigenschaften erreicht das Modell nach einer Einlaufzeit von
ca. 15 Minuten in beide Richtungen. Das Modell ist ausrei-
chend gefettet. Daher ist ein Nachölen oder -fetten erst nach
einer Laufzeit von ca. 100 Stunden erforderlich. Dafür ist säure-
und harzfreies Öl oder Fett (Art.-Nr. 08973) zu verwenden.
Das Oberteil des Modells ist auf dem Fahrwerk aufgerastet. Die
Rastnasen befinden sich kurz vor Drehgestellmitte. Zum Öffnen
der Lok ist das Gehäuse leicht zu spreizen und nach oben ab-
zuziehen.
Für die weitere Detaillierung des Modells liegen der Verpackung
Zurüstteile bei, die entsprechend des Einsatzes der Lok montiert
werden können (Abb.1, Seite 2). Die Zurüstteile sind sauber
vom Spritzling abzutrennen, damit kein Grat an den Zapfen ent-
steht. Dieser behindert das Anstecken. Die Anbringung erfolgt
entsprechend der Abbildungen.
Aussichtswagen
Das Modell ist eine maßstäbliche Nachbildung des ADm der DB
in der ursprünglichen Farbgebung des „Rheingold". Dargestellt
ist die ursprüngliche Aussichtskanzelverglasung der ersten Bau-
serie, wie sie heute an den historischen Wagen nicht mehr er-
halten ist. Das Modell verfügt über eine stilisierte, einfarbige
Inneneinrichtung mit der Nachbildung der charakteristischen
Einrichtungsmerkmale.
Das Modell ist für einen Innenbeleuchtung vorbereitet. Der
zugehörige Beleuchtungsbausatz trägt die Art.-Nr. 08854. Die
Anschlüsse für diese Beleuchtung sind unter dem Dach zugäng-
lich.
Zum Öffnen des Modells sind die Gummiwulstnachbildungen
abzuziehen (Abb.4, Seite 3). Danach können die beiden Dach-
hälften in Richtung Fahrzeugende abgeschoben werden. Nach
dem Abnehmen der Dachkanzel nach oben, können Figuren in
das Aussichtsabteil gesetzt werden.
Sitzwagen
Das Modell ist eine maßstäbliche Nachbildung des Avmz der
DB in der Farbgebung des „Rheingold". Das Modell ist für den
Einbau einer Innenbeleuchtung vorbereitet. Die Art.-Nr. für die-
sen Beleuchtungsbausatz ist die 08858. Das Modell kann durch
Abnehmen des Oberteils geöffnet werden. Das Oberteil ist auf
den Rahmen aufgerastet. Die Rastnasen befinden sich neben
den Einstiegstüren und nochmals etwa zu einem Drittel jeweils
von vorn und hinten in Richtung Fahrzeugmitte.
Vorsicht beim Öffnen: Die Kupplungsdeichselfedern können
leicht herausspringen.
– 1 –
367369 / 22.02.2016