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6 Abgasanschluß
6.1 Anschluß des Kessels an
die Abgasleitung
Alle Brennwertkessel werden mit
Spezialanschlußstutzen für den
Anschluß kondenswassersicherer
und überdruckdichter Abgasleitun-
gen ausgerüstet.
In der Abgasstrecke muß eine ver-
schließbare Öffnung für die Mes-
sung nach Bundesimmissionsschutz-
gesetz vorgesehen sein. Eine Inspek-
tions- und Reinigungsöffnung ist mit
15 cm auszuführen. Bei ovaler An-
ordnung von Reinigungsöffnungen
sind die Öffnungen flächengleich
und mit einem Seitenverhältnis 1:2
zu wählen. Bei Bedarf ist die Ab-
gasstrecke mit einem Stutzen für ein
Abgasthermometer und einen
Sicherheitstemperaturbegrenzer (Ab-
gasanlage) auszurüsten.
Das Verbindungsstück zwischen
Kessel und Abgassystem ermöglicht
die Querschnittkontrolle und wieder-
kehrende Dichtheitskontrolle durch
Fachfirma und Bezirksschornstein-
feger über eine bzw. zwei seitliche
Kontrollöffnungen direkt hinter dem
Kessel.
Zur Klärung von Fragen bzgl. des
Schornsteins ist in jedem Fall der
Bezirksschornsteinfegermeister hin-
zuzuziehen.
Für Brennwertkessel kommen ge-
schweißte Edelstahlrohre in Frage
sowie Elementbausysteme für
Abgasleitungen. Der zusätzlich auf-
tretende Druckverlust für solche An-
lagen kann durch die Pressungs-
reserve des Gebläsebrenners über-
wunden werden.
Schornsteinanlagen für Brennwert-
kessel müssen in jedem Falle durch
Querschnittsveränderung und Ein-
bau einer Abgasleitung taupunktsi-
cher und kondenswasserdicht sa-
niert werden. Am Fuß des Schorn-
steins ist eine Entwässerung vorzuse-
hen. Das Schornsteinkondenswasser
kann über den Brennwertkessel in
eine Neutralisationseinrichtung ent-
sorgt werden.
Abb. 16 Anschluß des VKK an die Abgasleitung
6.2 Abgasanlage
Für die Abgasabführung von Brenn-
wertkesseln gibt es zwei Möglich-
keiten:
2.1 Errichtung einer Abgasleitung
2.2 Anschluß an einen feuchteun-
empfindlichen Schornstein
Beide Abgassysteme müssen für
Brennwertkessel bauaufsichtlich zu-
gelassen sein. Die Querschnittsbe-
rechnung erfolgt nach DIN 4705,
Teil 1.
Bei Kunststoffleitung bzw. -fängen ist
bauseits ein Abgas-STB zu installie-
ren (abgestimmt auf die Temperatur-
beständigkeit).
Dieser Abgas-STB muß in die
Sicherheitskette des Schaltpultes ein-
gebunden werden.
Errichtung einer Abgasleitung
Abgasleitungen müssen den Richt-
linien für die Zulassung von Abgas-
anlagen für Abgase mit niedrigen
Temperaturen des Institutes für Bau-
technik entsprechen und allgemein
bauaufsichtlich zugelassen sein.
a) Abgasleitungen müssen innerhalb
von Gebäuden in besonderen
Schächten, entsprechend Schorn-
steinen (F90), über das Dach
geführt werden.
b) Die Mündungen von Abgasleitun-
gen dürfen nicht abgedeckt wer-
den.
c) Der freie Hinterlüftungsquerschnitt
zwischen Abgasanlage und
Schornsteinschacht muß
Siphon
• bei rundem, lichten Querschnitt
der Abgasleitung im Schacht mit
rechteckigem lichten Querschnitt
mindestens 2 cm
• bei rundem Querschnitt der
Abgasleitung im Schacht mit run-
dem, lichten Querschnitt minde-
stens 3 cm und
• bei rechteckigem lichten
Querschnitt der Abgasleitung im
Schacht mit rechteckigem lichtem
Querschnitt mindestens 3 cm
betragen.
d) Um Vereisungen zu vermeiden,
sind außerhalb von Gebäuden ent-
sprechend der Bemessung Abgas-
leitungen mit Wärmedämmung zu
empfehlen.
Abweichend von b) und c) sind
Schächte nicht erforderlich, wenn
die Abgasleitung in permanent gut
belüfteten Dachräumen errichtet
wird. Im Bereich der Dachdurchfüh-
rung ist die Abgasleitung in einem
Schutzrohr aus nicht brennbaren,
formbeständigem Baustoff zu
führen.
Abgasleitungen, die oberhalb des
Aufstellraums der Feuerstätte nur
durch permanent gut belüftete Dach-
räume führen, die keine Aufenthalts-
räume sind, sind in längsbelüfteten
Schächten aus nicht brennbaren
und formbeständigen Baustoffen
anzuordnen. Die Schächte müssen
mindestens dieselbe Feuerwider-
standsdauer wie die dabei durch-
brochene Decke haben.
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