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Viessmann VITOCROSSAL 200 Serviceanleitung Seite 63

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Anforderungen an die Wasserbeschaffenheit
Bei Mehrkesselanlagen sollen alle Heizkessel gleich-
zeitig in Betrieb genommen werden, damit die
gesamte Kalkmenge nicht auf die Wärmeübertra-
gungsfläche nur eines Heizkessels ausfällt.
Falls wasserseitige Maßnahmen erforderlich sind,
muss schon die Erstbefüllung der Heizungsanlage
zur Inbetriebnahme mit aufbereitetem Wasser erfol-
gen. Dies gilt auch für jede Neubefüllung z. B. nach
Reparaturen oder Anlagenerweiterungen und für alle
Ergänzungswassermengen.
Bei Beachtung dieser Hinweise wird die Bildung von
Kalkablagerungen auf den Heizflächen minimiert.
Durch Nichtbeachtung der VDI-Richtlinie 2035 können
schädliche Kalkablagerungen entstehen. Eine vermin-
derte Lebensdauer der eingebauten Heizgeräte ist
dann oft bereits eingetreten. Die Entfernung der Kalk-
ablagerungen kann eine Option zur Wiederherstellung
der Betriebstauglichkeit sein.
Diese Maßnahme ist durch einen Fachbetrieb auszu-
führen. Die Heizungsanlage ist vor Neuinbetriebnahme
auf Schäden zu untersuchen. Um eine erneute über-
mäßige Bildung von Steinbelag zu vermeiden, müssen
die fehlerhaften Betriebsparameter korrigiert werden.
Vermeidung von Schäden durch wasserseitige
Korrosion
Die heizwasserseitige Korrosionsbeständigkeit der in
Heizungsanlagen und Wärmeerzeugern eingesetzten
Eisenwerkstoffe beruht auf der Abwesenheit von Sau-
erstoff im Heizwasser. Der Sauerstoff, der bei Erst-
und Nachfüllungen mit Wasser in die Heizungsanlage
gelangt, reagiert ohne Schäden zu verursachen mit
den Werkstoffen der Anlage.
Die charakteristische Schwarzfärbung des Wassers
nach einiger Betriebszeit zeigt an, dass hier kein freier
Sauerstoff mehr vorhanden ist. Wir empfehlen gemäß
den Technischen Regeln, insbesondere der VDI-Richt-
linie 2035-2, die Heizungsanlage so auszulegen und
zu betreiben, dass der ständige Zutritt von Sauerstoff
in das Heizwasser nicht möglich ist.
(Fortsetzung)
Der Zutritt von Sauerstoff während des Betriebs kann
erfolgen:
Über durchströmte offene Ausdehnungsgefäße
Durch Unterdruck in der Anlage
Über gasdurchlässige Bauteile
Geschlossene Anlagen, z. B. mit Ausdehnungsgefäß,
bieten bei richtiger Größe und richtigem Systemdruck
einen guten Schutz vor dem Eindringen von Sauerstoff
aus der Luft. Der Druck muss an jeder Stelle der Hei-
zungsanlage, auch an der Saugseite der Pumpe, und
bei jedem Betriebszustand über dem Druck der
umgebenden Atmosphäre liegen. Der Vordruck des
Ausdehnungsgefäßes min. bei der jährlichen Wartung
prüfen. Den Einsatz von gasdurchlässigen Bauteilen
vermeiden, z. B. diffusionsoffene Kunststoffleitungen in
Fußbodenheizungen. Falls sie doch verwendet wer-
den, ist eine Systemtrennung vorzusehen. Diese
Systemtrennung muss das durch die Kunststoffrohre
fließende Wasser durch einen Wärmetauscher aus
korrosionsbeständigem Material von den anderen
Heizkreisen, z. B. vom Wärmeerzeuger, trennen.
Bei einer korrosionstechnisch geschlossenen Warm-
wasser-Heizungsanlage, bei der die vorgenannten
Punkte berücksichtigt wurden, sind zusätzliche Korro-
sionsschutzmaßnahmen nicht erforderlich. Falls
jedoch die Gefahr des Sauerstoffeinbruchs besteht,
sind zusätzliche Schutzmaßnahmen durchzuführen,
z. B. durch Zugabe von Sauerstoffbindemittel Natrium-
sulfit (5 bis 10 mg/l im Überschuss). Der pH-Wert des
Heizwassers soll 8,2 bis 9,5 betragen.
Falls Bauteile aus Aluminium vorhanden sind, gelten
davon abweichende Bedingungen.
Falls Chemikalien zum Korrosionsschutz eingesetzt
werden, empfehlen wir, sich die Unbedenklichkeit der
Zusätze gegenüber den Kesselwerkstoffen und den
Werkstoffen der anderen Bauteile vom Hersteller der
Chemikalien bescheinigen zu lassen. Bei Fragen zur
Wasseraufbereitung an einen Fachbetrieb wenden.
Weitere detaillierte Angaben sind in der VDI-Richtlinie
2035-2 und EN 14868 zu finden.
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