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FLIR T5 Serie Benutzerhandbuch Seite 219

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Geschichte der Infrarot-Technologie
Punkt der maximalen Erwärmung schließlich weit hinter dem roten Bereich. Heute wird
dieser Bereich "infrarote Wellenlänge" genannt.
Herschel bezeichnete diesen neuen Teil des elektromagnetischen Spektrums als "ther-
mometrisches Spektrum". Die Abstrahlung selbst nannte er manchmal "dunkle Wärme"
oder einfach "die unsichtbaren Strahlen". Entgegen der vorherrschenden Meinung
stammt der Begriff "infrarot" nicht von Herschel. Dieser Begriff tauchte gedruckt etwa 75
Jahre später auf, und es ist immer noch unklar, wer ihn überhaupt einführte.
Die Verwendung von Glas in den Prismen bei Herschels ursprünglichem Experiment
führte zu einigen kontroversen Diskussionen mit seinen Zeitgenossen über die tatsächli-
che Existenz der infraroten Wellenlängen. Bei dem Versuch, seine Arbeit zu bestätigen,
verwendeten verschiedene Forscher wahllos unterschiedliche Glasarten, was zu unter-
schiedlichen Lichtdurchlässigkeiten im Infrarotbereich führte. Durch seine späteren Ex-
perimente war sich Herschel der begrenzten Lichtdurchlässigkeit von Glas bezüglich der
neu entdeckten thermischen Abstrahlung bewusst und schloss daraus, dass optische
Systeme, die den Infrarotbereich nutzen wollten, ausschließlich reflektive Elemente (d. h.
ebene und gekrümmte Spiegel) verwenden konnten. Glücklicherweise galt dies nur bis
1830, als der italienische Forscher Melloni entdeckte, dass natürliches Steinsalz (NaCl),
das in großen natürlichen Kristallen zur Verwendung in Linsen und Prismen vorhanden
war, äußerst durchlässig für den Infrarotbereich ist. Nach dieser Entdeckung wurde
Steinsalz für die nächsten hundert Jahre das optische Hauptmaterial für Infrarot, bis in
den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts Kristalle synthetisch gezüchtet werden
konnten.
Abbildung 36.3 Macedonio Melloni (1798 – 1854)
Bis 1829 wurden ausschließlich Thermometer zum Messen der Abstrahlung verwendet.
In diesem Jahr erfand Nobili das Thermoelement. (Das Thermometer von Herschel hatte
einen Messbereich bis 0,2 °C , spätere Modelle konnten bis 0,05 °C ) messen.) Melloni
gelang ein Durchbruch, als er mehrere Thermoelemente in Serie schaltete und so die er-
ste Thermosäule schuf. Das neue Gerät konnte Wärmeabstrahlung mindestens 40-mal
empfindlicher messen als das beste zu dieser Zeit vorhandene Thermometer. So konnte
es beispielsweise die Wärme einer drei Meter entfernten Person messen.
Das erste sogenannte "Wärmebild" wurde 1840 möglich, als Ergebnis der Arbeit von Sir
John Herschel, Sohn des Entdeckers des Infrarotbereichs und selbst berühmter Astro-
nom. Basierend auf der unterschiedlichen Verdampfung eines dünnen Ölfilms, wenn die-
ser einem Wärmemuster ausgesetzt wird, wurde das thermische Bild durch Licht, das
sich auf dem Ölfilm unterschiedlich spiegelt, für das Auge sichtbar. Sir John gelang es
auch, einen einfachen Abzug eines thermischen Bildes auf Papier zu erhalten, der "Ther-
mograph" genannt wurde.
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#T810253; r. AB/43572/43592; de-DE

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