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Henschke 630201 Bedienungsanleitung Seite 11

Präzisionsmesserschärfer

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Wenn beim Schärfen das Messer, jeweils beim Wechsel zum feineren Stein, mehrfach ge-
wendet wird, dann ist jedoch auch 1° Winkelfehler schon sehr viel. Deshalb ist eine reprodu-
zierbare Fixierung wichtig, um immer den gleichen Fehler zu erhalten und so die Schleifar-
beit sowie den Steinverschleiß zu minimieren. Dabei helfen die Anschlagplatte und der
Punktanschlag.
Es gibt ähnliche Geräte bzw. Vorrichtungen, bei denen die Schleifstein-Führung näher
an der Klinge sitzt oder auch weiter entfernt ist. Gibt es keinen optimalen Abstand?
Nein, einen allgemein gültigen optimalen Abstand gibt es nicht. Zur Erläuterung wird ein
Tanto-Messer gemäß Abb. 13 betrachtet. Wenn die 19 cm lange Klinge etwa mittig aufliegt,
dann wird der eingestellte Schleifwinkel sowohl am langen, nahezu geraden Schneidenteil
als auch am abgekröpften Schneidenteil erreicht (der Kröpfungswinkel beträgt 50°).
Wäre die Schleifstein-Führung näher an der Klinge, dann ergäbe sich ein zu flacher Winkel
Abb. 13: Optimale Messerposition in Abhängigkeit
von der Position der Aufhängung
zu einem weiteren Ergebnis: der Benutzer des Gerätes kann den Winkel am abgekröpften
Teil in einem gewissen Bereich beeinflussen. Wird der Überstand der Messerspitze verrin-
gert, dann ergibt sich ein etwas steilerer Winkel, während eine Überstandsvergrößerung zu
einem flacheren Winkel führt.
Für sehr kurze und sehr lange Klingen sind also kleinere bzw. größere Geräte möglicherwei-
se (je nach Abrundung der Klinge) besser geeignet. Für mittlere Klingenlängen von ca. 10 -
25 cm erscheint uns der gewählte Kompromiss aber optimal.
Was bringt das Abrichten der Schleifsteine und die Höhenjustage?
Grundsätzlich verschleißen gröbere Schleifsteine schneller als feinere, was sich beim Schlei-
fen ungünstig auswirkt, wie im folgenden gezeigt wird. Wenn ein gröberer Schleifstein durch
Verschleiß z.B. nur 2 mm dünner als der nächst feinere ist, dann liegt er (bei gleicher Winkel-
einstellung) etwas steiler auf der Schneide auf. Mit dem feineren Stein muss also zunächst
Material am Übergang von der Schneide zur Klinge abgetragen werden, bevor der Stein die
eigentliche Schneidkante erreicht. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Schleifvorgang zu
früh abgebrochen wird, da die Schneide optisch bereits „gut" aussieht.
Wie viel Material zusätzlich abgetragen werden muss, zeigt eine kleine Dreisatz-Rechnung
(bzw. Strahlensatz): der Abstand von der Aufhängung zur Schneide beträgt etwa 170 mm.
am abgekröpften Teil. Um den einge-
stellten Winkel zu erreichen, müsste
der
Überstand
der
deutlich verringert werden. In Abb. 13
ist dieser Fall rot eingezeichnet, wo-
bei der Abstand von der Aufhängung
bis zur Schneide halbiert wurde.
Umgekehrt ergäbe sich bei einer
Vergrößerung des Abstandes ein zu
steiler Winkel und die Messerspitze
müsste weiter überstehen, um den
eingestellten Winkel zu erhalten. In
Abb. 13 ist dieser Fall grün einge-
zeichnet, wobei der Abstand um 50%
vergrößert wurde.
Diese Winkel-Betrachtung führt noch
Messerspitze
11

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