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Gebäudestruktur Und Rf-Topologie - Jung MK100RF Produktdokumentation

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Inhaltsverzeichnis

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5.3 Gebäudestruktur und RF-Topologie
Einleitung
KNX RF1.R stellt für alle Geräte einen gemeinsamen Kommunikationskanal zur Verfügung.
Funkkommunikation, die nur einen Sende- und Empfangskanal zur Verfügung hat, kann durch
Fremdfunkdienste im selben Frequenzbereich, oder auch durch dasselbe System gestört
werden. Bereits eine zweite KNX RF Linie derselben oder einer benachbarten KNX-Installation
kann Kommunikationsstörungen in einem Gebäude hervorrufen. Die Bei KNX RF vorhandenen
Sendeverfahren (LBT: engl. Listen Before Talk / zufällige Sendeverzögerung) reichen nicht
immer aus, um eine in allen Fällen störungsfreie Kommunikation zu gewährleisten.
Eine Kommunikationsstörung kann beispielsweise dann auftreten, wenn zwei oder mehr RF-
Umgebungen in einem Gebäude vorhanden sind, die keinen deckungsgleichen Funkbereich
besitzen und nur Schnittmengen zueinander aufweisen. So beispielsweise bei Installationen mit
zwei oder mehr Medienkopplern, wobei die Koppler räumlich weit voneinander entfernt sind.
Liegen die Medienkoppler zueinander nicht in ihrer Funkreichweite, können diese nicht
erkennen, ob ein anderer Medienkoppler bereits ein Gruppentelegramm aussendet. Die KNX-
Teilnehmer in den verschiedenen RF-Linien können räumlich jedoch so positioniert sein, dass
diese in den Überlappungsbereichen der RF-Domänen der Koppler liegen. Folglich ist es
möglich, dass Teilnehmer die kollidierenden Telegramme mehrerer Medienkoppler empfangen.
Als Symptom einer solchen Störung können bei RF-Geräten vereinzelt Telegramme verloren
gehen (z. B. Steuerbefehl wird nicht empfangen, Statusrückmeldung bleibt aus).
i In der Regel sorgt die Zufallsverzögerung beim Senden von RF-Telegrammen dafür, dass
Medienkoppler, die an derselben TP-Bereichslinie oder -Hauptlinie hängen, im Zuge einer
Weiterleitung nicht gleichzeitig Telegramme in ihre RF-Linien aussenden. Medienkoppler
aus dem Hause Jung stellen diese Funktion sicher.
Es kann jedoch Medienkoppler anderer Hersteller geben, die quasi gleichzeitig ein von der
TP-Seite empfangenes Gruppentelegramm aufgrund ihrer Filtereigenschaften in die
jeweiligen RF-Linien weiterleiten, nachdem die Koppler festgestellt haben, dass der
Funkkanal frei ist. In diesen Fällen treten recht häufig Telegrammkollisionen im laufenden
Betrieb einer KNX RF Anlage auf. Aus diesem Grund wird empfohlen, stets Jung
Medienkoppler einzusetzen.
i Ein zeitgleiches Senden von Funktelegrammen bei mehreren betätigten Wandsendern
oder Handsendern aus dem Hause Jung ist nicht möglich, da diese Geräte immer eine
unterschiedlich lange Zufallszeit beim Senden einhalten. Eine Telegrammkollision ist allein
durch eine Gerätebedienung im Normalbetrieb ausgeschlossen, selbst wenn ein
Tastendruck quasi zeitsynchron an mehreren Bedienstellen erfolgt.
Auch ein absolut zeitgleiches Reagieren auf Systemtelegramme (Broadcast) oder
Gruppen-Lesetelegramme (Lesen-Flag an mehr als nur einem Teilnehmer gesetzt) ist bei
Jung KNX RF Geräten ausgeschlossen.
Bei mehr als zwei RF-Linien in einer KNX-Installation können Kommunikationsprobleme so groß
werden, das eine sichere Datenübertragung und folglich eine störungsfreie Funktion der KNX-
Anlage ganz oder zeitweise nicht möglich ist. Daher sind bereits bei der Gebäudeplanung und
der Planung der KNX-Topologie wichtige Bedingungen zu prüfen und Anforderungen an die
Installation und Konfiguration der KNX RF Geräte zu berücksichtigen.
Dieses Kapitel beschreibt im Detail alle wichtigen Aspekte rund um die Gebäudestruktur und
ETS-Integration von KNX RF Geräten.
Art.-Nr. MK100RF
Software "Medienkoppler / Repeater"
Parameter
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