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Jung MK100RF Produktdokumentation Seite 38

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Steuerung des Medienzugriffs
Jeder KNX RF Sender prüft, wenn er ein KNX-Telegramm senden möchte, ob der Funkkanal
bereits durch einen anderen RF-Sender bereits belegt ist (LBT: engl. Listen Before Talk / dt.
Zuhören vor dem Reden). Ist dies der Fall, wartet der RF-Sender mit der gewünschten
Funkübertragung. Er sendet sein eigenes Telegramm, sobald der Funkkanal wieder frei ist.
Zudem wartet jeder RF-Sender bei jedem Sendewunsch eine kurze Zufallszeit ab, bevor das
Funktelegramm tatsächlich ausgesendet wird. Diese Zufallszeit ist bei jedem Sendevorgang
unterschiedlich lang. Hierdurch werden Funkkollisionen von Geräten, die tatsächlich zeitgleich
senden möchten (z. B. Medienkoppler, die über die TP-Seite ein Gruppentelegramm
empfangen haben, das sie weiterleiten sollen), in Kombination mit LBT weitgehend unterdrückt.
Durch die beschriebenen Sendeverfahren zur Steuerung des Medienzugriffs werden
Funkkollisionen in einer KNX RF Umgebung meist verhindert, nicht jedoch vollständig
vermieden. So kann es beispielswiese sein, dass bei einer Übertragung zwischen einem RF-
Sender (A) und einem RF-Empfänger (B) ein zusätzlicher RF-Sender (C) vorhanden ist, der
innerhalb der Reichweite des RF-Empfängers liegt, nicht jedoch den anderen RF-Sender
erreichen kann aufgrund der räumlichen Entfernung (Bild 8). In solch einem Fall ist es für die
beiden RF-Sender unmöglich zu erkennen, wann einer von beiden Funksignale aussendet
(Hidden-Station-Problem). Folglich können beim Empfänger, der in Reichweite beider RF-
Sender liegt, Funkkollisionen auftreten.
Bild 8: Funkkollisionen am Empfänger durch räumlich weit entfernte Sender
Der beschriebene Effekt ist systembedingt und kann besonders dann problematisch sein, wenn
in einer KNX-Anlage zwei oder mehr Medienkoppler vorhanden sind. Liegen die Medienkoppler
zueinander nicht in ihrer Funkreichweite, können diese nicht erkennen, ob ein anderer
Medienkoppler bereits ein Gruppentelegramm aussendet. Die KNX-Teilnehmer in den
verschiedenen RF-Linien können räumlich jedoch so positioniert sein, dass diese in den
Überlappungsbereichen der RF-Domänen der Koppler liegen. Folglich empfangen die
Teilnehmer die kollidierenden Telegramme mehrerer Medienkoppler (Bild 19).
Bereits bei der Planung einer KNX RF Anlage muss dieser Umstand berücksichtigt werden.
-
Medienkoppler möglichst so positionieren, dass sie gegenseitig in direkter
Empfangsreichweite liegen,
-
RF-Domänen baulich so entkoppeln, dass deren Teilnehmer nur in der jeweils eigenen RF-
Umgebung positioniert sind,
-
Repeater anstelle von Medienkopplern verwenden, wenn dies baulich sinnvoll und
topologiestrukturell möglich ist. Repeater sollten innerhalb der Reichweite des
Medienkopplers und auch innerhalb der Reichweiten anderer Repeater sitzen.
i Lässt sich eine vollständige Trennung von RF-Domänen oder das Integrieren von
Medienkopplern in deren Funkreichweiten baulich nicht sicherstellen, kann es besser sein,
anstelle von verschiedenen Medienkopplern nur eine Funkdomäne aufzubauen und mit
Repeatern zu arbeiten.
Art.-Nr. MK100RF
Software "Medienkoppler / Repeater"
Parameter
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