DRUCKPRÜFVERFAHREN NACH DER LEITUNGSVERLEGUNG
Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen im Erdreich
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Neu verlegte Entwässerungsleitungen und Schächte sind auf Dichtheit zu prüfen. Vorzugsweise erfolgt die Prüfung
nach den Vorgaben der DIN EN 1610. Druckprüfungen sind mit Wasser (Verfahren „W") oder Luft (Verfahren „L")
durchzuführen.
Die Anwendung beider Verfahren ist zulässig, z. B. Schächte mit Wasser und Rohre mit Luft. Es kann die ganze Leitung
oder einzelne Leitungsabschnitte geprüft werden.
Vorbemerkungen zur Druckprüfung mit Wasser (Verfahren „W")
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• Die Öffnungen des zu prüfenden Leitungsabschnittes sind druckdicht zu verschließen
und gegen Herausdrücken zu sichern.
• Die Leitungen sind ggf. gegen Lageabweichungen zu sichern.
• Der Prüfdruck ergibt sich aus dem Rohrscheitel am tiefsten Punkt der Leitung und der
Geländeoberkante (= Rückstauebene). Der Mindestprüfdruck beträgt 0,1 bar (10 kPa),
der Maximaldruck 0,5 bar (50 kPa)
• Die Leitungen sind vom tiefsten Punkt aus langsam zu befüllen, damit die Luft aus dem
System entweichen kann.
• Die zu befüllende Leitung darf nicht direkt mit einer Druckleitung verbunden sein.
Es sind Freispiegelbehältnisse zu verwenden (z. B. Standrohr oder Behälter mit Skala)
• Die Wartezeit zwischen Befüllen und Beginn der Druckprüfung sollte > 1 h betragen,
um ein vollständiges Entweichen der Luft zu gewährleisten.
• Der Anfangsprüfdruck ist durch Nachfüllen von Wasser mind. 30 min innerhalb des
Prüfdrucks von 0,01 bar aufrecht zu halten. Die Nachfüllmenge ist zu dokumentieren (s. Pkt. 7)
• Die Prüfung gilt als bestanden, wenn das Nachfüllvolumen folgende Werte nach 30 min.
Prüfdauer nicht überschreitet:
• 0,15 l/m² (s. Pkt. 5) bei Rohrleitungen
• 0,20 l/m² (s. Pkt. 5) bei Rohrleitungen, Kanälen und Schächten
• 0,40 l/m² (s. Pkt. 5) bei Einzelprüfung von Schächten
Vorbemerkungen zur Druckprüfung mit Luft (Verfahren „L")
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• Die Öffnungen des zu prüfenden Leitungsabschnittes sind druckdicht zu verschließen,
auf festen Sitz zu prüfen und ggf. gegen Herausdrücken zu sichern.
• Die Messtoleranz des Messgerätes muss innerhalb von 10 % des ermittelten Druckab-
falls liegen.
• Vor der eigentlichen Druckprüfung ist der Anfangsprüfdruck um 10 % des erforderlichen
Prüfdrucks zu erhöhen und 5 Minuten zu halten.
• Bei einer Undichtigkeit bei der Luftprüfung ist eine anschließende Druckprüfung mit
Wasser zulässig. Das Ergebnis dieser Wasserprüfung ist bindend.
Die Formulare zur Druckprüfung mit Wasser oder mit Luft finden Sie zum Download mit Webcode FG10007 unter
www.friatec.de.
Druckprüfverfahren nach der Leitungsverlegung
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