4.5. Benutzerhinweise
4.5.1. Aufwärmzeit vor Belastung
Der Motor sollte vor einer Belastung ca. 3-5 Minuten warmlaufen.
Allgemein gilt, dass bei kaltem Motor (< 35°C Kühlwassertemperatur)
eine maximale Last von ca. 50% der Nennleistung des Generators nicht
überschritten werden sollte.
Bei Erreichen einer Kühlwassertemperatur > 50°C (=warmer Motor)
ist die Belastung des Gerätes mit voller Nennleistung erlaubt.
4.5.2. Verbraucher zuschalten
Alle elektrischen Anschlüsse dieses Stromerzeugers müssen durch ei-
nen Fachbetrieb durchgeführt werden, den geltenden Rechtsvorschrif-
ten sowie Normen entsprechen und mit einer Übereinstimmungserklä-
rung versehen werden!
Stellen sie den Sicherungsautomaten auf "ON" (nach oben), das
Gerät ist nun Betriebsbereit. Schalten Sie Ihre Verbraucher nach-
einander ein.
Sollte der Schutzschalter auslösen, verringern Sie die Last und kontrol-
lieren Sie mittels Amperemeter den vom Verbraucher aufgenommenen
Strom.
Stellen Sie sicher, dass die angeschlossene Last die Nennleistungswerte
des Stromerzeugers gem. Spezifikation nicht überschreitet.
4.5.3. Faktoren betreffend der Gesamtleistung
Bitte beachten, dass der Generator nur innerhalb seiner Grenzen
Strom liefern kann. Viele Verbraucher benötigen höhere/zusätzliche
Leistungen als deren Nennleistung, welche am Typenschild ersicht-
lich ist, wiederspiegelt.
Diese Leistungen sind vor allem:
4.5.3.1. Blindleistung
Elektrischen Verbrauchern, welche einen cosPhi (oder auch Power
Faktor genannt) ungleich 1 besitzen, muss neben dem Wirk- auch
ein Blindstrom zur Verfügung gestellt werden.
Diese Blindströme belasten den Generator zusätzlich (es fließen zu-
sätzliche Ströme im Stator). Daher ist zur korrekten Berechnung der
tatsächlichen Gesamtleistung nicht nur die Nennleistung des Gerä-
tes sondern auch der aufgenommene Strom relevant - man spricht
hier nicht mehr von W (=Watt) sondern von VA (=Volt Ampere).
Hohe Blindleistungen können des weiteren direkten Einfluss auf die
Spannungsregelung des Generators haben. Der cosPhi aller Verbrau-
cher muss zwischen 0,8 und 1 liegen. Sollten höhere Blindleistungen
auftreten ist eine dementsprechende Blindstromkompensation vorzu-
sehen.
Allgemein ist zu bemerken, dass die Rückwirkung auf die Regelung
des Generators durch die Blindlast um so höher ist, je näher man
mit der Blindleistung an die Gesamtleistung des Generators gelangt.
D.h. 1kVA Blindleistung wirkt auf die Steuerung eines 5kW Genera-
tors stärker als auf jene eines 20kW Generators.
Geräte mit hohen Blindleistungen sind vor allem:
• Geräte mit Elektromotoren (Wasserpumpen, Kreissägen, Ge-
bläse/Lüfter usw.)
• alte Neonröhren (ohne Kompensation)
4.5.3.2. Hoher Anlauf-/Startstrom
Elektrische Verbraucher, welche gegen Last anlaufen bzw. eine gro-
ße Masse beschleunigen müssen, benötigen in der Regel einen ho-
hen Start- oder Anlaufstrom.
Der Generator muss diesen Strom zur Verfügung stellen können.
Beachten Sie daher bei der Dimensionierung des Generators nicht
nur die Leistungen der Verbraucher laut Typenschild sondern auch
einen etwaigen Start-/Anlaufstrom der Verbraucher, da ansonsten
der Schutzschalter des Generators auslöst und der/die Verbraucher
nicht startet/starten.
Bei zu hohen Anlaufströmen kann es vorkommen, dass sowohl Aus-
gangsfrequenz als auch Ausgangsspannung kurzfristig auf einen Wert
fallen, welcher unzulässig ist. Sollten Sie gleichzeitig elektronische oder
empfindliche Geräte am Generator betreiben, müssen diese vor einer
Beschädigung geschützt werden. Dies kann unterbrechungsfrei durch
Zwischenschalten einer USV/UPS (z.B. APC Smart Serie) oder einer
Spannungsstabilisierungeinrichtung (z.B. APC Line-R Serie) erfolgen.
Dies kann als Schutzmaßnahme (Abschaltung bei unerlaubten Zu-
staänden) mittels Spannungs- und Frequenzüberwachungseinrichtung
(z.B. MOELLER-EATON EMR4-Serie, ZHIEL UFR-1000) erfolgen.
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Allgemein ist auch hier zu bemerken, dass die Rückwirkung auf die
Ausgangsspannung bzw. Ausgangsfrequenz durch Startströme um
so höher ist, je näher man mit dem Strom an die Gesamtleistung des
Generators kommt. D.h. ein 15A Anlaufstrom wirkt auf die Steuerung
eines 5kW Generators stärker als auf jene eines 20kW Generators.
Geräte mit hohen Anlauf-/Startströmen sind vor allem:
• Geräte mit Elektromotoren (Pumpen, Kreissägen, usw.)
• Geräte mit grossen Übersetzungen (z.B. Hobelbank)
• Geräte mit Kompressoren (Kühlanlagen, Klimaanlagen, usw.)
• Schweißgeräte (hoher Strom beim Zündvorgang)
Um eine übermäßige Leistungsanforderung im Synchrongenerator
zu vermeiden, gibt es folgende Möglichkeiten:
• Soferne möglich, Asynchronmotoren nicht gleichzeitig son-
dern nach einander starten.
• Im Fall von nur einem Asynchronmotor, das direkte Anlaufsys-
tem durch ein Stern-Dreieck System tauschen.
• Die Verwendung eines Anlaufstrombegegrenzers.
4.6. Motor Stop
• Verbraucher nacheinander abschalten.
• Sicherungsautomat auf Stellung "OFF"
Ein Motorstop bzw. eine Drehzahlreduktion mit angeschlossenen Ver-
brauchern und zugeschaltetem Generator kann den Rotor demagneti-
sieren. Trennen Sie vor einem Motorstop immer den Generator von den
Verbrauchern durch Abschalten des Schutzschalters!
• Nach großer Belastung den Motor ohne Last für ca. 5min im
Leerlauf weiterlaufen lassen - dadurch hat der Motor Gelegen-
heit abzukühlen.
Der Motor sollte erst bei einer Kühlwassertemperatur unter 70°C ab-
geschaltet werden.
• Drücken Sie die RESET-Taste der Motorsteuerung. Der Motor
stoppt automatisch nach Ablauf der eingestellten Abkühlzeit -
siehe Seite 4 der Motorsteuereinheit / Statusanzeige.
• Ggf. Hauptschalter auf AUS/OFF stellen.
Sollte der Hauptschalter in Stellung ON verbleiben wird die Motorsteu-
erung weiterhin mit Spannung versorgt. Sollte der Stromerzeuger eine
längere Zeit nicht verwendet werden, wird die Batterie entladen.
Sollte der Stromerzeuger unbewacht sein, entfernen Sie den Haupt-
schlüssel um eine unberechtigte Inbetriebnahme zu unterbinden.
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