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Bedienung; Funktion; Funktionsweise Der Messung; Elektrodenreinigung - Grundfos AQC-D2 Betriebsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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13. Bedienung

13.1 Funktion

Bei der Desinfektion von Badewasser und Trinkwasser werden
verschiedene Oxidationsmittel wie z. B. Chlor (Cl
(ClO
) und Ozon (O
) verwendet.
2
3
Dabei ist es nötig, die Konzentration des Oxidationsmittels zu
messen und seine Dosierung aus verschiedenen Gründen zu
regeln:
Bei zu geringen Konzentrationen ist die Desinfektionswirkung
zu schwach.
Bei zu hohen Konzentrationen drohen
– gesundheitliche Gefahren,
– Geruchs- und Geschmacksbelästigung,
– Korrosionsschäden,
– erhöhte Betriebskosten.
Die AQC-D2 potentiostatische Messzelle dient zur Messung
der Konzentration von Chlor (Cl
Ozon (O
). Sie ist mit einem Wassersensor, einem integrierten
3
Pt100 Temperatursensor und zusätzlichen Einbauplätzen für
pH-Einstabmessketten und Redox-Einstabmessketten versehen.
Vormontierte Systeme mit Conex DIA, Conex DIS und DIP kom-
men zum Einsatz, wenn Werte von Entkeimungsmitteln, pH und
Redoxpotenzial ermittelt und geregelt werden müssen.
Grundelement der vormontierten Systeme ist die AQC-D2 poten-
tiostatische Messzelle.

13.1.1 Funktionsweise der Messung

An einer repräsentativen Stelle wird Messwasser entnommen
und der Messzelle über einen integrierten Filter zugeführt.
– Die Zufuhr des Messwassers kann an der Messzelle regu-
liert werden.
– Ein Wassersensor dient z. B. zur Auslösung eines Alarms
oder zur Abschaltung der Regelfunktion bei Messwasser-
mangel. Er dient auch zur Überprüfung des Messflügels.
– An der Edelmetall-Messelektrode wird der zu bestimmende
Stoff (Cl
, ClO
oder O
) gemessen.
2
2
3
Der zu bestimmende Stoff erzeugt einen galvanischen Strom:
– im µA-Bereich,
– proportional zur Konzentration der Parameter Cl
O
.
3
– Die Messzelle wird mit einem in den Messverstärker integ-
rierten Potentiostaten angesteuert.
– An die Messelektrode wird eine konstante Spannung ange-
legt. Durch eine dritte Elektrode (Bezugselektrode) wird ein
genau definiertes Potenzial der Messelektrode eingehalten.
Dies bewirkt ein lineares Verhalten der Messzelle sowie
einen stabilen Nullpunkt der Messung.
Der Conex- bzw. DIP-Messverstärker und -Regler
– verstärkt den Strom,
– verrechnet ihn mit den Parametern der Kalibrierung,
– zeigt die Konzentration digital an,
– steuert ein Gasdosiergerät oder eine Dosierpumpe als Stell-
glied.
), Chlordioxid
2
), Chlordioxid (ClO
) oder
2
2
, ClO
und
2
2

13.1.2 Elektrodenreinigung

Mess- und Gegenelektrode werden ständig durch einen Reini-
gungsflügel schonend und wirkungsvoll von Ablagerungen
befreit.
Damit wird eine gleichbleibende Empfindlichkeit der Messzelle
über einen langen Zeitraum sichergestellt.
Der Messflügel wird hydraulisch angetrieben.
13.1.3 Temperatureinfluss
Der an den Elektroden erzeugte Strom ist von der Temperatur
des Messwassers abhängig.
Bei einem Anstieg um 1 °C steigt der Messwert ca. 4 %.
Temperaturschwankungen können durch den Messverstärker
bei aktivierter Temperaturkompensation kompensiert werden.
– Die Temperatur lässt sich mit einem in die Messelektrode
integrierten Pt100 Temperatursensor ermitteln.
– Die Temperatur-Messsignale werden zum Messverstärker
weitergeleitet und mit Hilfe der Elektrodensignale berech-
net.

13.1.4 Einfluss des pH-Wertes auf die Chlormessung

Als freies, wirksames Chlor bezeichnet man die Summe aus
molekularem Chlorgas (Cl
), hypochloriger Säure (HOCl) und
2
Hypochloritanionen(OCl-). Gelöstes Chlorgas in molekularer
Form liegt bei den anwendungsbedingten pH-Werten (pH 4,5 bis
8,5) nicht vor, sondern unterliegt einer Hydrolyse in Gegenwart
von Wasser gemäß der Gleichung.
Cl
+ H
O
HOCl + HCl
2
2
Die daraus entstehende unterchlorige Säure ist die eigentliche
wirksame Verbindung zur Desinfektion des zu behandelnden
Wassers. Die Dissoziation von Säure zu Anionen steht primär in
einem pH-Wert abhängigen Gleichgewicht gemäß der Gleichung.
HOCl + H
O
H
O+ + OCl-
2
3
% HOCl
100
80
60
40
HOCl
20
0
4
5
6
7
8
9
pH
Abb. 20 HOCl-OCl Diagramm
Von der potentiostatischen Messzelle wird bei der Chlormessung
in erster Linie nur der desinfektionsrelevante Anteil der unterchlo-
rigen Säure erfasst.
Da die Abhängigkeit der Sensorempfindlichkeit vom pH-Wert
gerade im relevanten Bereich zwischen pH 7 und ph 8,5 sehr
groß ist, muss bei stark schwankendem pH-Wert die Abhängig-
keit vom pH-Wert im Messverstärker kompensiert werden.
Dazu muss der pH-Wert gemessen, und die pH-Kompensation
am Messverstärker eingeschaltet werden.
-
% OCl
0
20
40
-
60
OCl
0 °C
80
10 °C
30 °C
100
10 11
19

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