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Bestandsaufnahme Philips Pm3311 - Philips PM3311 Reparaturhandbuch

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2 Bestandsaufnahme Philips PM3311

Gut verpackt erreichtet mich das PM3311. Nach vorsichtigem Auspacken war die Bestandsaufnah-
me angesagt, um den Ausgangszustand genau in Betracht zuziehen. Der obere Deckel ist mit vier
Schraub-Schnellverschlüssen verriegelt, somit schnell abnehmbar (gleiches gilt für die Bodenab-
deckung). Deckel ab und als erstes fielen mir die trockenen Reste von ausgelaufenen Speicher-
erhaltungs-Batterien ins Auge. Es gab auch erste korrodierende Veränderungen am Chassis und
das da schon mal jemand herum geputzt hatte.
Ok, weiter erst mal über die Date-Codes der IC´s das evtl. Baujahr ermitteln, ob es eines der ers-
ten ist ober schon die einen oder anderen Verbesserungen (Modifikationen) besitzt. Die meisten
Date-Codes waren zwischen 8312 (d.h. Jahr 83 und Produktionswoche 12) und 8443 gelegen,
also muß das gute Scop vermutlich Ende 1984 bzw. Anfang 1985 gebaut worden zu sein (Später
fand ich auf dem BurrBrown ADC den Date-Code 8504). Dann interessiert natürlich wie viele Be-
triebsstunden das Gerät auf dem Buckel hat. Der letzte Aufkleber des elektrischen Prüfungster-
mins war 1990 und das Gerät praktisch staubfrei. Wenige Staubablagerungen an der Hochspan-
nungskaskade und im Netzteil. Unter Berücksichtigung, dass das Oszilloskop in einer Hochschule
verwendet wurde und dort die Labore eher staubfrei sind, ist es schwer eine Abschätzung zum
Betriebszeitraum zu machen. Über das Spiel der Schalter und Regler kann man dann ggf. doch
noch eine Information heraus destillieren. Ja es gibt noch einen Indikator der mir später erst
aufgefallen ist. Die blaue Filterscheibe ist bei meinem Gerät noch in keiner Weise ausgebleicht,
gegenüber einem PM3240, das mir ein Kollege zwischenzeitlich geschenkt hatte, ist mir das im
Nachhinein aufgefallen.
Hier noch ein wichtiger Hinweis für die an Philips-Meßtechnik (Geräten) interessierten.
Bei frühen Geräten (Ende 1970er Anfang 1980er) wird noch ein grau-blauer „Philips-Schriftzug"
verwendetet, später stellte Philips dann auf weiße Schrift auf schwarzem Grund mit darüber
angeordnetem orangen Strich um, bis dann die Vereinigung mit Fluke zu Fluke-Philips erfolgte.
Um es kurz zu machen, am Ende der Begutachtung ergab sich folgendes Bild.
Ausgelaufene Batterien für den Speichererhalt
Y-Ablenkung Kanal 1 mechanisch mit Spiel, scheinbar gelöste Verschraubungen
Reparaturversuch durch Kabelmodifikation auf dem Plug-In A20 d.h. Dot-Join Schaltung
und X-/Y-Ablenkverstärker
Zwei der sechs Schrauben der Rückwand fehlten, ggf. Reparaturversuch am Netzteil.
Schwarze Netzteilabdeckung mit eingravierten „oben" und „unten"
Alle notwendigen Plug-Ins vorhanden, d.h. das Gerät ist komplett.
Gerät riecht nicht nach verschmorter Elektronik.
Also erst mal die Abdeckungen von Netzteil abschrauben und den Stand der DC-Platine A15 in
Augenschein nehmen. Durch die enge Bauform war keine vollständige Sicht auf die Platine mög-
lich. Soweit ersichtlich keine Beschädigungen erkennbar. Somit konzentriere ich mich auf den A20
Plug-In, der sich nach einigen Hin und Her dann doch leicht Ausstecken ließ und den vollständi-
gen Fehlerumfang preisgab. Aufgrund des ausgelaufenen Elektrolytes der alten Batterien war es
zu einem Kurzschluß zwischen zwei Leiterbahnen gekommen, was ein kleines Brandloch in der
oberen Lage der Epoxidplatine hinterließ. Der Vorbesitzer hat daher richtiger weise das betroffene
Bauteil einseitig hoch genommen, und das Lötauge mittels Trennen der zugehörigen Leiterbahn
elektrisch isoliert und die Schaltung mittels Fädeldraht wieder vervollständigt. Verkohltes FR4 ist
leitfähig und bei +125 bzw. -125V in der Schaltung wird dort immer ein Leckstrom fließen.
Ersteller: Markus Dropmann 12.08.2016 V1.5
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