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Reengineering Der Inneren Struktur Asic Oq0017 - Philips PM3311 Reparaturhandbuch

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Ende der 1990er Jahre wurde bei der Umstellung der Datenbuchsammlung (ca. 40 Regalmeter),
auf elektronische Medien bei meinem damaligen Arbeitgeber, eine große Menge Altpapier frei.
Einige für mich wichtige Datenbuchexemplare konnte ich vor dem Reißwolf retten und somit eine
mittlere Datenbuchsammlung aufbauen. Darunter die HARRIS Datenbücher wo die Vielzahl der
von Harris entwickelten TR-Arrays mit Applikationsschaltungen beschrieben werden. In Internet-
foren erhielt ich weitere Informationen, dass dieses Array vielfach von asiatischen Hersteller ge-
klont werden, und meistens keine originalen Silizium-Dies bzw. schlecht gepaarte Transistoren
enthalten. Somit sollte die Beschaffung von qualitativ hochwertiger TR-Arrays sich wohl schwie-
riger gestalten als gedacht. Durch Zufall fand ich in der „Bucht" einen Verkäufer der Transistor-
Arrays von Siemens & Halske mit Datecodes aus dem Jahr 1986 anbot. Nach meinen Erfahrung
ist das stimmig, ab Ende der 80er Jahre wurden die Bauelemente nur noch mit SIEMENS gelabelt.
Es wurden unterschiedliche Typen angeboten und nach Datenbuchstudium viel die Wahl auf dem
TCA971 dessen Differenzpärchen nicht mit dem Substrat verbunden ist (über eine in Sperrrichtung
angelegte Wannen-/Bodydiode isoliert), was in dieser Schaltungstopologie benötigt wird. Im obe-
ren Zweig an den Pins 12 und 13 befinden sich zwei speziell verschaltete Differenzpärchen, die die
Funktion des analogen Multiplizierers übernehmen sollen. Diese Pärchen sind hinsichtlich Beta
und Ube enger spezifiziert. Die Differenzeingangsstufe kann dann noch über die verbleibenden
Transistoren realisiert werden.

5 Reengineering der inneren Struktur ASIC OQ0017

Wie die genauere innere Beschaltung der Transistoren im OQ0017 umgesetzt ist, war mir lange
Zeit nicht bekannt, bis ich durch Zufall die richtigen Suchwörter in die Suchmaschine tippte. Auf
einem polnischen Elektronikforum wurde vom OQ0017 gesprochen und das dieses IC in einem
anderen Philips Oszilloskop als Y-Verstärker verwendet wurde. In dem gefundenem Service-
Manual wurde die Innenbeschaltung prinzipiell dargestellt. Bis weit in die 1980er Jahren war es
eigentlich normal, daß in den Datenbüchern (DB) die Innenbeschaltung der ICs auf Transistor-
eben dargestellt wurde. Hier einen herzlichen Dank an die Philips-Entwickler, daß in den Service-
unterlagen neben den Schaltplänen auch die Funktionalität und die dahinter stehenden Konzepte
genauer beschrieben werden. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten die Funktion des OQ0017
nachzubilden bzw. einen Ersatz zu beschaffen.
Als neue Option ergab sich nun die Ersteigerung eines Philips PM3207 Oszilloskops, dieses als
Teilespender zu verwenden und damit das PM3311 wieder gängig zu machen. So etwas tut mir
eigentlich in der Seele weh, etwas funktionales zu zerstören, aber manchmal geht es wohl nicht
anders. Die einzige Ausnahme die ich persönlich in diesem Fall zulasse ist, mit Hilfe eines ein-
facheren Gerätes ein höherwertiges instand zusetzen, alles andere mach auch keinen Sinn. Das
Glück stand scheinbar auf meiner Seite als ein defektes Scop in der „Bucht" angeboten wurde.
Aber der erzielte Preis war „Out of Range". So wurden mehrere Scops teilweise defekt bzw. funk-
tional versteigert, aber alles im Preisbereich dessen, was ich für meinen PM3311 hingeblättert
hatte. Ein weiterer Zufall ergab sich beim durchsehen des PM3311 Service-Manuals (SM). Die in
den beiden Vertikalverstärkern verwendeten OQ0043 besitzen die gleich innere Funktionalität und
das gleiche Pinout (mit 60MHz höher spezifiziert). Also könnte ich einen der zwei Y-Kanäle opfern
um damit den X-Verstärker zu richten, es blieb nur beim Gedankenspiel.
Ersteller: Markus Dropmann 12.08.2016 V1.5
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