DAS KOMPRIMIEREN EINER AKUSTIK GITARRE
Hier kommt es sehr darauf an, in welchem Umfeld die Akustik Gitarre eingesetzt wird. Wird sie z.B. bei
einer komplexen Mischung mit vielen verzerrten Gitarren etc. als „Füller" im Hintergrund hinzu
gemischt, können Sie aus der Akustik Gitarre jegliches Leben heraus komprimieren (also
Komprimieren bis zum Anschlag ...) – sie wird dennoch, oder gerade deshalb, in der Mischung
wahrnehmbar sein.
Anders, wenn die Gitarre als Solo Instrument oder Teil eines Akustik Ensembles aufgenommen bzw.
live übertragen wird – dann ist es besser, weniger Kompression zu benutzen, weil Sie nicht den
schönen Dynamikumfang eines teuren Instrumentes „kaputt" komprimieren wollen.
Wiederum gilt: Tiefe Frequenzen verbrauchen viel Energie und „ziehen" das gesamte Audiosignal
nach unten, wenn der Kompressor anspricht. Es gilt also wieder, die optimale Trennfrequenz heraus
zu finden, und beide Frequenzbänder dann womöglich unterschiedlich stark zu komprimieren.
Akustik Gitarre
THRESHOLD –6,3 dB, RATIO 3,4:1, AVERAGE auf SLOW.
Betont den Anschlag der akustischen Gitarre und ermöglicht einen gleichmäßigen Pegel, dadurch
verschwindet sie nicht in der Gesamtmischung.
LIMITING
Unter einem Limiter versteht man einen Kompressor mit einer Ratio von mindestens 20:1. Damit wird
dem Audiosignal gewissermaßen ein Dach aufgesetzt. Der Threshold Regler bestimmt somit die
„Höhe" dieses Daches. In der Regel werden Sie wollen, dass der Limiter gewissermaßen mit einer
nicht vorhandenen Attack Zeit arbeitet, d.h. ohne Verzögerung direkt arbeitet. Daher muss der
AVERAGE Schalter auf FAST stehen.
Um das gefürchtete Pumpen zu vermeiden, probieren Sie verschiedene CROSS-OVER Einstellungen.
Hintergrund: Tiefe Frequenzen haben mehr Energie als hohe, lassen daher einen Kompressor bei
gleichem Treshold eher ansprechen als hohe Frequenzen. Sie können z.B. schon bei 150 Hz trennen,
und den THRESHOLD Regler im LOW BAND weiter nach links drehen als im HIGH BAND.
Stereo Limiter
THRESHOLD –3 dB, RATIO 20:1, AVERAGE auf FAST
Wie der Name schon sagt: Eine harte Begrenzung, ideal um bei der Abmischung den Pegel zu
kontrollieren, der auf die Master Maschine oder DAT geht.
MASTERN
Beim Mastern wird u.a. versucht, den Sound fetter zu machen und die Lautheit zu maximieren. Da die
gesamte Mischung mit allen Instrumenten komprimiert wird, muss man noch vorsichtiger vorgehen als
bei einzelnen Instrumenten, da einzelne Ereignisse, die den Schwellenwert überschreiten, die
komplette Mischung nach unten ziehen, was sehr schnell als unangenehm und unnatürlich
empfunden wird. Achten Sie besonders auf das Ausklingen von Becken, Hallfahnen etc.: eine
Überkompression bringt diese relativ leisen Schallereignisse wesentlich weiter nach vorne als dies
ohne Kompression der Fall wäre. Vor allem das befürchtete Pumpen muss vermieden werden.
Contour
THRESHOLD –13,4 dB, RATIO 1,2:1, AVERAGE auf FAST.
Eine moderate Einstellung für die Stereosumme; macht die Abmischung „fetter". Schon relativ leise
Signale sprechen den Kompressor an, jedoch nur mit einer minimalen Kompressionsrate, daher sehr
unauffällig.
Loudness Maximizer
THRESHOLD –10 dB, RATIO 3,4:1, AVERAGE auf SLOW.
Ein deutlicher Effekt, durch die langsame Ansprechzeit „springt" die Mischung gewissermaßen nach
vorne, die Natürlichkeit und das Dynamikgefühl bleibt weitgehendst erhalten.
PHONIC CORPORATION – Bedienungsanleitung T8200
14