DER T8200 IN DER ANWENDUNG
Normalerweise
wird
ein
Kompressor
verwendet,
um
Dynamikspitzen
eines
Audiosignals
einzudämmen. Mit dem Ausgangsregler wird die vorgenommene Pegelreduktion wieder aufgeholt. Auf
diese Weise erreicht man eine höhere Lautheit des Audiomaterials, das Klangbild wird „dichter". Wird
der Kompressor feinfühlig eingesetzt und die entsprechenden Parameter richtig eingestellt, kann eine
Steigerung der Lautheit erreicht werden, ohne dass der Kompressor wirklich hörbar wird. Ein
„hörbarer" Kompressor ist in der Regel nicht erstrebenswert (es sei denn, macht sich diesen Effekt
positiv zunutze). Mit „hörbar" meint man in der Regel ein „Pumpen" des Kompressors.
Da beim T8200 das Audiosignal in zwei Frequenzbereiche aufgeteilt wird, ist eine wesentlich stärkere
Bearbeitung des Signals möglich, ohne dass dies hörbar wird. Das hat folgenden Hintergrund: Bei
einem konventionellen Breitband Kompressor dient eine jegliche Dynamikspitze als Anlass, das
gesamte Audiosignal in seiner gesamten Bandbreite im Pegel zu reduzieren. Vor allem tief frequente
Signale, die die meiste Energie verbrauchen (eine hohe Spannung haben), sind für diesen Vorgang
verantwortlich, also z.B. die Schläge einer Bassdrum. Das bedeutet, dass jeder Bassdrum Schlag das
gesamte Audiosignal „nach unten zieht", obwohl dies ja eigentlich nicht nötig wäre.
Durch die Aufteilung des Audiosignals in einzelne Frequenzbereiche wird nunmehr nur das
Frequenzband in der Dynamik beschnitten, in dem das pegelstarke Ereignis statt findet – die anderen
Frequenzbereiche bleiben davon unberührt. Das Ergebnis ist eine höhere Lautheit, als dies mit einem
Breitband Kompressor möglich wäre.
UMGANG MIT DEM TUBE TIMBRE REGLER
Bevor das Eingangssignal in die Kompressor Schaltung gelangt, durchläuft es die hochwertige
Röhrenstufe. Mit dem Timbre Regler wird bestimmt, wie stark der Einfluss der Röhre auf den Klang ist.
Ausgangsstellung sollte immer die Stellung COLD sein, also Regler ganz nach links. Dann klingt der
T8200 neutral. Je mehr der Tube Timbre Regler aufgedreht wird, um so mehr harmonische Obertöne
werden produziert, der Klang wird als wesentlich dichter und seidiger empfunden. Gleichzeitig
bekommen auch die tiefen Frequenzen einen gehörigen Schub. Hierdurch ändert sich auch der
Gesamtpegel, also bitte Pegelanzeigen beachten. Ebenso spricht der Kompressor eher an, wenn der
Regler aufgedreht wird!
UMGANG MIT DEM CROSS-OVER REGLER
Die folgenden Vorschläge zum Komprimieren verschiedener Audiosignale können grundsätzlich
genauso gut mit einem Breitband Kompressor durchgeführt werden. Daher wird zuerst einmal von der
Möglichkeit der Frequenzaufteilung abgesehen. Als Einsteigertipp raten wir, den CROSOVER Regler
anfangs erst mal ganz nach rechts zu drehen – das simuliert in groben Zügen einen Breitband
Kompressor. Alle Einstellungen werden dann zuerst nur im LOW BAND durchgeführt.
Erst wenn Sie ein wenig Übung im Umgang mit den verschiedenen Parametern haben, sollten Sie
daran gehen, das Ganze bei zwei Frequenzbändern auszuprobieren – schon durch bloßes Kopieren
der Einstellungen auf das andere Frequenzband werden Sie eine hörbare Verbesserung feststellen!
Weitaus erfolgreicher wird die Arbeit mit dem T8200, wenn Sie dann daran gehen, für das obere und
untere Frequenzspektrum unterschiedliche Parameter Einstellungen zu verwenden – mehr dazu in
den folgenden Abschnitten.
Grundsätzlich haben tiefe Frequenzen mehr Energie als hohe. Beobachten Sie die INPUT LEVEL
Meter für die beiden Frequenzbänder, während Sie den CROSS-OVER Regler hin- und herdrehen,
jedoch ohne zu komprimieren (RATIO auf 1:1, THRESHOLD auf +20 dB).
AUSGANGSSTELLUNG DER REGLER UND SCHALTER
Stellen Sie Ein- und Ausgangsregler auf 0 dB, TUBE TIMBRE auf COLD (ganz nach links),
THRESHOLD auf +20 dB (ganz nach rechts), RATIO auf 1:1 (ganz nach links), AVERAGE auf FAST,
CROSS-OVER auf 12 kHz (ganz nach rechts). Zuerst immer den PROCESSOR Schalter auf BYPASS,
dann auf IN.
PHONIC CORPORATION – Bedienungsanleitung T8200
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