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Wahl Der Messstelle; Messungen Durchführen; Ambulante Messungen - Lambrecht Meteo Digit Bedienungsanleitung

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Bedienungsanleitung
Meteo Digit und Komponenten (9163)
Messungen mit Flügelrad-
anemometer (14433) und (14143)

Wahl der Messstelle

Voraussetzung für einwandfreie Messergebnisse ist in jedem
Fall eine gerichtete, drall und wirbelfreie Strömung an der Mess-
stelle (siehe auch DIN 1946 „VDI-Lüftungs-Regeln").
In geschlossenen Kanälen ist eine solche Strömung im allge-
meinen dann vorhanden, wenn eine störungsfreie
Beruhigungsstrecke ohne plötzliche Querschnittsveränderun-
gen, Krümmer oder Absperrorgane von 6 x D (D = Lichter
Durchmesser der Rohrleitung bzw. gleichwertiger Durchmes-
ser bei rechteckigen Kanälen) vor und 4 x D hinter der Mess-
stelle zur Verfügung steht. Hinter Krümmern ist eine Beruhi-
gungsstrecke von 40 x D erforderlich. Durch zweckentspre-
chend angeordnete Umlenkbleche kann auch hier die Einlauf-
strecke auf ca. 6 x D verringert werden.
Ist die Strömung verdreht oder verwirbelt, muss vor dem Ane-
mometer in der Entfernung von ca. 1 x D ein Gleichrichter vor-
gesehen werden. Er lässt sich aus einer Anzahl dünnwandi-
ger Rohre zusammensetzen. Die Rohre sollen einen Durch-
messer von ca. 1/10 D und eine Länge von ca. 3/10 D aufwei-
sen. Sie sind, den ganzen Strömungsquerschnitt ausfüllend,
axial in die Rohrleitung einzubauen. Bei Messungen in Rohren
mit weniger als 500 mm Ø (ca. 0,2 m²) macht sich die Quer-
schnittsverringerung durch den Einbau des Anemometers
bemerkbar. Die Geschwindigkeitswerte werden dann zu hoch
angezeigt.
Messungen vor Ansaug- und hinter Zuluftöffnungen sind oft mit
gewissen Schwierigkeiten verbunden, da die Geschwindigkeit
außerhalb des Kanales mit der Entfernung vom Durchlass sehr
schnell abnimmt. Der Strahlquerschnitt vergrößert sich unter
gleichzeitiger Änderung der Strömungsrichtung. Soweit es die
örtlichen Verhältnisse zulassen, sollte deshalb an solche Öff-
nungen ein Kanalstück mit gleichem Querschnitt angesetzt und
die Geschwindigkeit in diesem Ansatz gemessen werden. Die
Länge des Kanalstückes ist unter Berücksichtigung der oben
genannten Beruhigungsstrecken festzulegen. Eine Verringe-
rung des Querschnittes zum Zweck der Verkürzung des
Ansatzstückes ist unzweckmäßig, da dadurch die Messungen
verfälschende Druckverluste hervorgerufen werden. Richtige
Messergebnisse lassen sich im Freistrahl ohne Kanalverlän-
gerung an großen Luftdurchlässen bei geringer Geschwindig-
keit erzielen.
Messungen durchführen
Bei ambulantem Einsatz ist das Anemometer an einem an-
schraubbaren, dem jeweiligen Verwendungszweck angepass-
ten Handgriff zu halten, der als Option erhältlich ist. Zur Befe-
stigung des Griffes dienen das zentrische M8-Innengewinde in
der Fußplatte oder die beiden rechts und links davon befindli-
chen M5-Innengewinde.
Unter Benutzung der gleichen Gewinde können Anemometer
auch ortsfest eingebaut werden. Vorher ist aber das Geschwin-
digkeitsprofil auszumessen (siehe unten), um dann das Gerät
an einer Stelle mit mittlerer Geschwindigkeit zu befestigen.
Dementsprechend liegt das Anemometer nicht immer zen-
trisch im Messquerschnitt.
Flügelradanemometer mit Gleichstromferngeber arbeiten lage-
, nicht aber strömungsrichtungsunabhängig. Sie müssen
normalerweise so gehalten bzw. eingebaut werden, dass die
(9163) MeteoDigit
Strömung in Richtung des auf dem Schutzring angebrachten
Pfeiles auf das Flügelrad trifft. Abweichungen hiervon bis zu 10°
sind maximal zulässig. Rückläufige Strömungen können
grundsätzlich auch erfasst werden. Es kehrt sich dann die Pola-
rität der Geberspannung um. Wegen der veränderten Strö-
mungsverhältnisse ist in diesem Fall die Skalenfestlegung des
Messwertempfängers nach einer gesonderten, individuell zu
erstellenden Stromkennlinie erforderlich.

Ambulante Messungen

Bei ambulanten Messungen ist es zweckmäßig, das Flügel-
rad vor Einbringen in die Strömung durch Anblasen in Lauf zu
versetzen. Auf diese Weise lässt sich eine zu starke stoßwei-
se Belastung vermeiden.
Mittelwertbildung
Die Strömungsgeschwindigkeit ist im allgemeinen nicht an al-
len Punkten eines Kanalquerschnittes oder eines Luftdurchlas-
ses gleich. Zur Erzielung exakter Messergebnisse in großen
Querschnitten ist es deshalb erforderlich, eine Reihe von Ein-
zelmessungen auszufahren, deren Mittel dann die tatsächliche
Strömungsgeschwindigkeit ist. Diese Messungen können nach
unterschiedlichen Verfahren ausgeführt werden.
Netzmessung
Man teilt den Querschnitt in eine möglichst große Zahl flä-
chengleicher Felder ein, in deren Schwerpunkt je eine Messung
ausgeführt wird. Der Mittelwert aller Messungen ist die Durch-
schnittsgeschwindigkeit. Sie ist für die Bestimmung der Durch-
flussmenge maßgebend. Die Durchflussmenge kann auch
gefunden werden - das trifft besonders für teilweise abgedeckte
Durchlässe zu -, wenn die einzelnen gemessenen
Geschwindigkeitswerte mit den zugehörigen Querschnitten
multipliziert werden. Die Summe aller Einzelmessungen ist
dann die Durchflussmenge.
Schwerelinienmessung
In einem Rohr mit rundem Querschnitt sind zur Bestimmung
der mittleren Geschwindigkeit Messungen in zwei senkrecht
zueinander stehenden Durchmessern auszufahren. Die Ergeb-
nisse werden in Abhängigkeit vom Durchmesser graphisch
aufgetragen und danach die Geschwindigkeitsprofile gezeich-
net. Der Durchmesser ist nunmehr so aufzuteilen, dass 5 oder
10 flächengleiche Kreisringe entstehen. Die den Schwerpunkt-
kreisen dieser Ringe (einschl. dem Schwerpunktkreis der mitt-
leren Kreisfläche) entsprechenden Geschwindigkeiten werden
der graphischen Darstellung entnommen. Ihr arithmetischer
Mittelwert ist die mittlere Geschwindigkeit. Das Produkt aus
mittlerer Geschwindigkeit und lichtem Rohrquerschnitt ist die
Durchflussmenge. Die graphische Darstellung kann entfallen,
wenn die Messungen in den Schwerpunktkreisen ausgeführt
werden.
Die Schwerpunktradien bei Aufteilung eines kreisförmigen
Querschnittes mit dem Radius r = 1 in n = 5 Ringe (10 Mess-
punkte auf dem Durchmesser) bzw. n = 10 Ringe (20 Mess-
punkte auf dem Durchmesser) gibt die nachstehende Tabelle
an. Durch Multiplikation mit dem tatsächlich vorhandenen Ra-
dius des Rohres ergeben sich unmittelbar die Radien der
Schwerpunktkreise, die bei der Messung berücksichtigt wer-
den müssen.
Bedienungsanleitung
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