Kommunikationsprotokolle
4.1
Serielle Kommunikationsprotokolle
4.1.1
End-End-/Gemeinschaftsverkehr
Serielle Kommunikationsprotokolle werden in eigenen Kommunikationsnetzen eingesetzt. Die
Übertragung der Daten erfolgt unverschlüsselt. Dies ist auch dann der Fall wenn die Daten
über Funk (z.B. Stafettenbetrieb) übertragen werden.
4.1.2
Wählverkehr
Bei der Datenübertragung im Wählverkehr wird ein serielles Übertragungsprotokoll basierend
auf IEC 60870-5-101 mit proprietären Erweiterungen eingesetzt:
•
Verbindungsaufbau gemäß AT-Hayes (Industriestandard zur Ansteuerung von
Modems)
•
Authentifizierung (Zugriffkontrolle) im privaten Bereich der IEC 60870-5-101
•
Datenübertragung bei aufgebauter Verbindung gemäß IEC 60870-5-101 (unbalanced)
•
Steuerinformationen für Verbindungsauslösung im privaten Bereich der IEC 60870-5-
101
Keine Überprüfung der Rufnummer des anrufenden Teilnehmers!
Keine Verschlüsselung der Daten bei der Übertragung!
Bei der Übertragung von Fernwirkdaten im Wählverkehr erfolgt die Kommunikation meist über
öffentliche Kommunikationsnetze (PSTN, GSM, ISDN), die einen weltweiten Zugriff von
Systemen auf die Stationen ermöglicht. Damit die Stationen im Wählverkehr gegen
unbefugten Zugriff geschützt sind, sind entsprechende Maßnahmen erforderlich.
Zum Schutz der Zentralstation und Unterstationen gegen unbefugten Zugriff und Manipulation
können beim Übertragungsprotokoll zur Fernwirkdatenübertragung im Wählverkehr folgende
Maßnahmen eingesetzt werden:
•
Rufnummernkonzept
•
Übertragungsprotokoll
•
Identifikation der anrufenden Station
•
Authentifizierung (mit Passwort und Zugriffsschlüssel)
Details zu diesen Maßnahmen siehe Dokument SICAM RTUs – Gemeinsame Funktionen –
Protokollelemente; Kapitel Security im Wählverkehr.
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SICAM A8000 Serie / RTUs / TOOLBOX II / Device Manager
ADMINISTRATOR Security-Handbuch
DC0-114-2.15, Ausgabe 12.2017