einem Abkleben muß ein lackierter Untergrund mindestens zwei bis drei Tage Zeit zum guten Druchtrocknen haben. Das
Klebeband zuvor auf eine saubere Glasscheibe kleben, um seine Haftung zu reduzieren, damit kein Lack abgerissen wird.
Abdeckband bereits kurz nach dem Lackieren wieder vorsichtig und langsam abziehen. Evtl. Rückstände erst nach völliger
Trocknung vorsichtig mit Terpentin o. ä. entfernen.
Auf bereits lackierte Flächen keine mechanisch belasteten Teile aufkleben, da Verklebungen auf Lack nicht belastbar sind.
Bei allen Lackierarbeiten auf gute Lüftung achten, da alle Dämpfe generell gesundheitsschädlich sind.
Geben Sie Klebstoff- und Farbreste nur im Fachhandel oder bei den dafür zuständigen Sondermüllstellen ab.
Betriebshinweise
Für die ersten Fahrten wählen Sie einen Tag mit leichtem, gleichmäßigem Wind, um sich in Ruhe mit dem Fahrverhalten der
Yacht vertraut machen zu können.
Betreiben Sie das Modell stets mit besonderer Sorgfalt, besonders zu Beginn, bis Sie mit den Reaktionen und dem
Fahrverhalten vertraut sind. Stellen Sie sicher, daß die Batterien/Akkus Ihrer Fernsteuerung einwandfrei voll geladensind. Die
jeweiligen Betriebszeiten müssen Sie durch eigene Versuche mit besonderer Vorsicht ermitteln. Sie betragen nach unseren
Versuchen, bei Benutzung eines 4,8 V/600 7 mA-Empfängerakkus ca. 2 Stunden. Machen Sie einen Reichweitentest, bevor
Sie das Modell ins Wasser setzen. Ziehen Sie die Senderantenne immer ganz aus. Achten Sie darauf, daß die von Ihnen
benutzte Sendefrequenz frei ist. Prüfen Sie beim Segeln von Zeit zu Zeit, ob Wasser ins Bootsinnere eingedrungen ist. Durch
die Dichtung am Deckel sollte das Modell innen auch bei stärkerem Wind weitgehend trocken sein. Insgesamt ist es aber nicht
wasserdicht. Entfernen Sie ggf. eingedrungenes Wasser sofort sorgfältig , und lassen Sie das Modell zum weiteren Trocknen
offen stehen. Durch eingedrungenes Wasser kann die RC-Anlage beschädigt werden und Sie könnten die Kontrolle über das
Modell verlieren. Sollte Ihre RC-Anlage einmal naß geworden sein, so schicken Sie diese bitte zur Kontrolle an den Hersteller,
da die Betriebsicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Setzen Sie das Modell nicht bei stärkerem Wind ein, da es dafür mit der
vollen Segelfläche nicht gedacht ist und es unkontrollierbar wird.
Achtung
Das Modell ist nicht unsinkbar! Sollte Ihr Modell durch widrige Umstände einmal in die Gefahr geraten zu sinken, versuchen
Sie nie unüberlegt eine Bergung, indem Sie selbst ins Wasser gehen, selbst wenn Sie ein guter Schwimmer sind!
Berücksichtigen Sie das Wetter, die Luft- und Wassertemperatur und die Entfernung zum Modell sehr sorgfältig, bevor Sie
sich selbst u. U. in Lebensgefahr begeben.
Das Segeln
Segeln mit Modellyachten ist nicht schwer, wenn man die Zusammenhänge zwischen Windrichtung, Bootsrichtung und
entsprechender Segeleinstellung kennt. Machen Sie sich mit der Segeltheorie vertraut (z. B. durch Fachliteratur), bevor Sie
das Modell das erste :Mal einsetzen. Wir können Ihnen mit den folgenden Hinweisen nur eine kleine, grundsätzliche
Hilfestellung geben.
Die verschiedenen Segelkurse (siehe Segel-Kursskizze (K)) (Fachausdrücke "kursiv" geschrieben)
Ein Segelboot kann niemals gegen den Wind (W) segeln. (1) In einem Bereich von 90° werden die Segel, auch wenn sie
genau mittschiffs dichtgeholt (angezogen) sind, immer .flattern (killen) und so keinen Vortrieb bringen. Erst wenn das Boot ca.
45° von der Windrichtung abgefallen ist, wird es bei dichtgeholten Segeln zu fahren anfangen. (2) Diesen Kurs nennt man "Am
Wind segeln". Nur auf diesem Kurs und mit dichtgeholten Segeln kann ein Segelboot durch das sogenannte Kreuzen gegen
den Wind fahren. Es segelt dazu einen Zickzackkurs: Einige Zeit auf Backbordbug (Großsegel auf der linken .Bootsseite) (2a)
und dann nach einer Wende (Boot wird mit dem Bug durch den Wind gedreht, von Stellung 2a über 1 auf 2b), einige Zeit auf
Steuerbordbug (Großsegel auf der rechten Bootsseite) (2b) usw. Das effektive schnelle Kreuzen mit einem Segelboot verlangt
viel Fingerspitzengefühl und Beobachtung und gilt als die eigentliche Kunst des Segelns. Die anderen Kurse sind weniger
anspruchsvoll. Wenn der Wind von der Seite kommt, werden die Segel gerade so weit geöffnet (gefiert), daß sie nicht flattern,
etwa 30 - 45° zur Bootsmitte. Diesen Kurs nennt man mit halben Wind segeln (3A = halber Wind auf Backbordbug/3B = halber
Wind auf Steuerbordbug). Wenn das Boot noch weiter abfallt (Abfallen (II) = Boot mit dem Heck immer mehr in Windrichtung
drehen / Anluven (I) = Boot mit dem Bug immer mehr in Windrichtung drehen) gelangt es auf den raumen Kurs, bei dem die
Segel auf ca. 60° zur Bootsmitte gefiert werden (4a/4b). Nur auf diesen beiden Kursen kann die max. Bootsgeschwindigkeit
erreicht werden. Segelt das Boot direkt vom Wind weg, spricht man vom vor dem Wind segeln. Hierbei sollten die Segel max.
gefiert werden (ca. 90° zur Bootsmitte). Durch verschiedene Druckverhaltnisse der Segel wird hier das Vorsegel von alleine
auf die dem Großsegel gegenüberliegende Seite drehen. Dieser Vorgang kann durch kleine Ruder- /Kurskorrekturen bewußt
hervorgerufen werden. Wenn der Wind zu stark wird, kann ein Segelboot hier sehr leicht mit dem Bug unter Wasser gedrückt
werden. Wenn das Boot von einem raumen Kurs segelnd durch Ruderlegen in die vor dem Wind Stellung gebracht wird
(abfallen) und dann durch weiteres Ruderlegen wieder auf einen raumen Kurs (ca. rechtwinklig zum alten raumen Kurs)
gesteuert wird, fährt das Boot eine Halse. Die Halse gilt aus vollzogen, wenn der weit gefierte Großbaum von einer Bootsseite
auf die andere Bootsseite schwingt.
SteuerverhaIten / SegelverhaIten
Durch wechselnde Winddrücke wird ein leistungsorientiertes Segelboot nicht von alleine seinen Kurs beibehalten, sondern z.
B. bei einer Windböe von alleine mehr oder weniger stark anluven, d. h. in den Wind drehen. Dies kann man nur verhindern,
indem rechtzeitig die Segel leicht gefiert werden und dazu ggf. auch leicht Gegenruder gegeben wird, bis die Böe vorbei ist.
Wenn das Boot abfallen soll, so sind neben der dazu nötigen Ruderbewegung auch gezielt simultan die Segel zu fieren. Bei
starkerem Wind fahrt sonst das Boot trotz entsprechender Ruderbewegung ziemlich stur einfach weiter geradeaus. Bei zu
kräftigem Wind wird jedes Segelboot unkontrollierbar in den Wind drehen. Die Segelfläche ist dann zu groß; wenn kein
alternativ kleineres Segel zur Verfügung steht, ist in Segeln nicht möglich!
Segeltrimm
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Original Bauanleitung aus Bausatz MICRO MAGIC eingescannt und bearbeitet von T. Dreyer, 2002-12-05