ANHANG A: Hinweise zu den Dynamik-Kennlinien
Bei der Einstellung der Splitzonen ist ein Parameter zur Wahl einer von 16 Dynamikkennlinien vorhanden.
Der Grund, warum diese Kennlinien im LMK2+ zur Verfügung gestellt werden, soll kurz erörtert werden. Die
Ermittlung der Anschlagdynamik (Velocity) erfolgt über das Messen der Zeitdifferenz, die der Tastenkontakt
zum Wechseln zwischen seinen beiden Endstellungen benötigt. Der Zusammenhang zwischen gemessener
Zeitdifferenz und Anschlagdynamik ist dabei zunächst linear (Zeitverdopplung entspricht Halbierung des
Dynamikwertes). Dies ist jedoch nicht das Verhalten, welches man von einem Piano gewohnt ist. Daher
wurde die Möglichkeit der Dynamikanpassung über Tabellen geschaffen. Meist hat man bei nicht
angepasster Dynamik (entspricht der linearen Tabelle Nr. 1) das Gefühl, dass die hohen Dynamikwerte zu
früh einsetzen und man im unteren Bereich die Dynamik nicht fein genug auflösen kann. Es wurden 3
Tabellen (Nr. 2,3,4) vorgesehen, die dies mehr oder weniger stark kompensieren. Je höher die
Tabellennummer um so mehr werden die hohen Dynamikwerte nach oben verschoben, d.h. man muss
stärker in die Tasten greifen, um die hohen Dynamikwerte zu erhalten.
Die Tabelle Nr. 5 hat genau das umgekehrte Verhalten. Hier kommen die hohen Dynamikwerte bereits früher
als bei der linearen Tabelle Nr.1. Tabelle Nr. 6 ist eine exponentielle Kennlinie (wie Nr. 2,3,4) jedoch mit
einer Anfangsdynamik.
Die inverse Kennlinie (Nr. 7) liefert bei stärkerem Anschlag eine geringere Dynamik. Dieses auf den ersten
Blick sinnlos erscheinende Dynamikverhalten kann für anschlaggesteuerte Überblendeffekte verwendet
werden. Man ordnet zwei Splitzonen mit gleichem Tastenumfang eine normale (z.B. Nr. 3) und die inverse
Tabelle zu. Den Zonen werden mit 2 verschiedene Midi-Kanälen (2 Expander oder ein Expander, der
gleichzeitig auf 2 Kanälen 2 verschiedene Klänge produzieren kann ist erforderlich) betrieben. Nun kann
man über den Anschlag zwischen den beiden Klängen "umblenden".
Bei Anwahl der Kennlinie Nr. 8 wird unabhängig vom Anschlag immer dieselbe Dynamik (64) gesendet.
Diese Kennlinie wählt man für nicht dynamische Klänge (z.B. Orgel) an.
Darüberhinaus hängt das Verhalten der Dynamik auch vom verwendeten Klangerzeuger ab. Es bestehen
deutliche Unterschiede in der Dynamikumsetzung verschiedener Geräte. Die verschiedenen Tabellen des
LMK2+ ermöglichen jedoch im allgemeinen eine ausreichend gute Anpassung an das gewünschte
Dynamikverhalten. Bitte beachten Sie auch, dass einige Klangerzeuger zusätzlich in der Lage sind, das
Dynamikverhalten selbst zu verändern.
Die 8 Kennlinien sind doppelt vorhanden (Anwahl der Kennlinien 1-16 möglich), wobei die Kennlinien 9-16
mit den Kennlinien 1-8 bis auf einen kleinen Unterschied identisch sind. Wird eine Keyboard-Taste sehr
langsam gedrückt, so wird bei den Kennlinien 1-8 ein Dynamik-Wert von 1, bei den Kennlinien 9-16 der Wert
0 gesendet (1 ist der in Midi minimal mögliche "echter" Dynamikwert, 0 ist als Note Off definiert). Die
Kennlinien 1-8 sollten daher bei stehenden, orgelähnlichen, die Kennlinien 9-16 bei perkussiven,
pianoähnlichen Klängen benutzt werden. Hauptgrund für die Kennlinien 9-16 ist die Tatsache, dass viele
Klangerzeuger (auch Piano-Expander) bei Dynamikwert 1 immer noch einen hörbaren Klang erzeugen. Bei
einem echten Piano ist hingegen bei sehr langsamer Tastenbetätigung nichts zu hören.
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LMK2+ /USB Bedienungsanleitung - Seite 13