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EFE comstop Produktinformation Seite 43

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Koexistenz und Interferenz verschiedener Funksysteme
EFE-Mobilfunkdetektoren sind empfindliche, breitbandige Funkempfänger und dazu konzipiert, in nor-
malerweise „funkfreien" Bereichen unerlaubte Mobilkommunikation zu entdecken. Allerdings kommen
vor allem in Haftanstalten Systeme zur Beamtenkommunikation zum Einsatz, meist BOS-Digitalfunk
auf Basis von TETRA (380 – 470 MHz) oder Personen-Notsignal-Anlagen (PNA) auf Basis von DECT
(1880 – 1900 MHz). Diese Systeme können zu Interferenzen mit öffentlichen Mobilfunkbändern
führen, weil sie entweder sich spektral in deren unmittelbarer Nähe befinden, oder dort Oberwellen,
d.h. Vielfache der Grundfrequenz, aussenden. Beispielsweise kann Signalenergie eines DECT-Gerätes,
das auf Kanal 0 (bei 1897,344 MHz) sendet, in den Detektor, welcher im E-UTRA-Band 1 (ab 1920
MHz) empfängt, „hinein lecken" und fälschlicherweise als LTE2100-Detektion interpretiert werden.
Ebenso fällt die erste Oberwelle (bei 3794,688 MHz) des DECT-Gerätes in den Empfangsbereich des
Detektors bei E-UTRA-Band 42 (bis 3800 MHz) und zu einer Fehldetektion „5G3600" führen. Trotz
aufwändiger Maßnahmen in Hard- und Software besteht in diesen und ähnlichen Konstellationen das
Risiko, dass bei geringer räumlicher Distanz zwischen DECT-Gerät und Detektor Fehldetektionen auf-
treten. Bei Abständen von weniger als einem Meter zu einem DECT-Sender kann der Empfänger des
Mobilfunkdetektors sogar übersteuert werden, was zu unvorhersehbaren Detektionen führen kann.
Detaillierte Funktionsweise des comstop®-Systems
Aktuelle Mobiltelefone nutzen digitale zellulare Funkstandards bis zur fünften Generation, nämlich
2G (GSM), 3G (UMTS), 4G (LTE) und 5G (NR). Das Sendegebiet ist in Zellen aufgeteilt, die zwischen
250 m und 35 km groß sind. Jeder Zelle ist eine zentrale Sendestation (Basisstation) zugeordnet.
Darüber hinaus existieren weitere (auch nicht-zellulare Funkstandards) wie z.B. DECT, Bluetooth oder
ISM. Die tatsächliche Nutzung der einzelnen Standards in den jeweiligen Frequenzbändern (450 MHz
bis 5,8 GHz) ist länderspezifisch und hängt u.a. von den regulatorischen, technischen und örtlichen
Gegebenheiten ab. Daher unterstützen alle modernen Geräte verschiedene Standards in unterschied-
lichen Bändern (sog. Multimode-Mobiltelefone), teilweise sogar mit nahtlosem Wechsel (Hand-over)
oder gleichzeitiger Nutzung. Hierdurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten unterschiedlicher Kom-
munikationsarten, die von einem Mobilfunkdetektor beherrscht werden müssen. Gleichzeitig ist eine
zuverlässige Unterscheidung von erlaubter Mobilkommunikation erforderlich, wie sie von Bediensteten
oder Behörden verwendet wird, beispielsweise im DECT-Band.
Ein modernes Mobiltelefon sendet und empfängt Daten während eines Telefongesprächs und der
aktiven Nutzung von Messenger-, Streaming-, Gaming- und vielen anderen Applikationen. Aber auch
beim Ein- und Ausschalten, beim Empfang von Push-Mitteilungen, Aktualisierungen im Hintergrund
und netzinternen Statusupdates werden in unterschiedlichen Zeitabständen Daten mit der Basisstation
ausgetauscht. Dabei besteht jedes Mal die Möglichkeit, das Telefon zu detektieren und zu orten; je
länger und intensiver der Datentransfer, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit.
Abbildung: Zellulare Mobilkommunikation mit Uplink und Downlink
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