Herunterladen Diese Seite drucken

ABB PDP32.0 Technische Beschreibung Seite 15

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für PDP32.0:

Werbung

Für PROFIBUS-Experten
Dieser Anschnitt vermittelt nützliches Wissen zum besseren Verständnis der Funktionen und Abläufe bei PROFIBUS.
Kaltstart: Das vom PROFIBUS-Master gesendete Telegramm CheckCfg legt die Referenzkonfi guration fest. Ist diese fehlerfrei,
wird sie übernommen. Andernfalls erhält der Master eine Negativrückmeldung mit entsprechenden Diagnoseinformationen. Das
PROFIBUS-Modul läuft nur dann im zyklischen Datenaustauschmodus, wenn die vom Master gesendete Referenzkonfi guration
mit der vom angeschlossenen Gerät (z. B. UMC100) gesendeten Konfi guration übereinstimmt.
Das PROFIBUS-Modul wartet dann auf ein Parametertelegramm vom Bus-Master. Die zyklische PROFIBUS-Kommunikation kann
erst gestartet werden, nachdem ein fehlerfreies Parametertelegramm empfangen wurde. Das Parametertelegramm wird an die
angeschlossenen Geräte gesendet, wenn der Parameter „Ignore block parameters" nicht auf „Ignore" gesetzt ist.
Online-Neukonfi guration: Im Gegensatz zu anderen ABB-Steuerungssystemen unterstützten PROFIBUS-Module kein
'Hot Confi guration In Run'. Mit jeder Änderung der Konfi guration muss das Modul neu gestartet werden, um sicherzustellen,
dass die geänderte Konfi guration akzeptiert wird.
Reaktion bei ungültigen Konfi gurationstelegrammen: Ungültige Konfi gurations- oder Parametertelegramme können
auftreten, wenn eine GSD-Datei verwendet wird, die nicht zu einem Gerät oder einer Geräteversion passt.
In diesem Fall lehnt das PROFIBUS-Modul das Konfi gurationstelegramm ab und verlässt den zyklischen Betriebsmodus oder
startet die PROFIBUS-Kommunikation nicht.
Online-Neuparametrierung von Geräten: Da geänderte Parameter nicht die Struktur der I/O-Daten beeinfl ussen, muss die
Anwenderapplikation im Master normalerweise nicht neu kompiliert werden. In einigen Steuerungssystemen muss der Master
neu gestartet werden, d. h. eine Neuparametrierung ist online nicht möglich. Andere Master sind hiervon nicht betroffen, sondern
unterstützten die Online-Parametrierung.
Der UMC100 kann jederzeit Parametertelegramme empfangen, ohne den zyklischen Betriebsmodus zu verlassen.
• Die PROFIBUS-Spezifi kation erlaubt eine Online-Neuparametrierung nur dann, wenn das Gerät nicht im V1-Modus
betrieben wird. Das bedeutet, der zyklische Bus-Master (Klasse 1-Master) lässt keine azyklische Kommunikation zu. In
Systemen, die zum Senden von V1-Anforderungen sogenannte Klasse 2-Master verwenden und das Senden von neuen
Parametertelegrammen online unterstützen, ist die Online-Neuparametrierung jedoch möglich. Ob ein Steuerungssystem in
der Lage ist, die Neuparametrierung online durchzuführen, kann der zugehörigen Dokumentation entnommen werden.
• Das Senden von Parametern während des zyklischen Betriebs kann kritisch sein. Besitzen Parameter ungültige Werte
(außerhalb des gültigen Wertebereiches) oder werden diese aus einem bestimmten Grund nicht vom Gerät akzeptiert,
kann das Gerät möglicherweise vom zyklischen Betriebsmodus in einen Fehlermodus oder einen betriebssicheren Modus
wechseln. Weitere Informationen hierzu sind im Handbuch des jeweiligen Geräteherstellers zu fi nden.
Reaktion bei falschen Parametertelegrammen: Das PROFIBUS-Modul selbst überprüft die Parameter nicht. Dies kann nur
von den angeschlossenen Geräten durchgeführt werden. Wurde ein ungültiges Parametertelegramm empfangen (z. B. falsche
Länge), verlässt der PDP32 den zyklischen Betriebsmodus und wartet einige Sekunden auf ein neues Parametertelegramm.
V1-Requests von einem Klasse 1-Master: In einem PROFIBUS DP-V1 Netzwerk unterscheidet man zwischen verschiedenen
Master-Klassen. Der sogenannte C1-Master ist hauptsächlich für den zyklischen Datenaustausch mit den Slaves verantwortlich.
Ein typischer C1-Master ist ein Steuerungssystem wie bspw. eine SPS oder ein DCS, welche(s) mit dem Slave zyklisch
Prozessdaten austauscht. Wurde die DPV1-Funktion über die GSD-Datei aktiviert, können auch azyklische Verbindungen
zwischen einem C1-Master und einem Slave hergestellt werden, nachdem die zyklische Verbindung aufgebaut wurde.
Verwendet ein Klasse 1-Master V1-Dienste, übernimmt der gleiche Busknoten (physikalisch und logisch gesehen) die V0- und
V1-Kommunikation.
Damit der C1-Master Meldungen azyklisch übertragen kann, muss ein Gerät zuvor in den zyklischen Betriebsmodus versetzt
werden. Dies bedeutet, dass das PDP32 zuerst konfi guriert und parametriert werden muss, um azyklische Requests eines
Klasse 1-Masters zu ermöglichen. Das PDP32 unterstützt V1-Requests eines Klasse 1-Masters.
Weitere Informationen fi nden Sie unter "Online-Neuparametrierung".
V1-Requests von einem Klasse 2-Master: Ein C2-Master ist nicht in der Lage, zyklisch Daten mit den Slaves auszutauschen.
Logisch betrachtet sind C2-Master und C1-Master unterschiedliche Busknoten. Beispiele für typische C2-Master sind
Visualisierungssysteme, temporär angeschlossene Programmiergeräte (Notebook / PC) oder Wartungswerkzeuge.
Für die Kommunikation mit den Slaves verwendet der C2-Master ausschließlich azyklische Verbindungen.
Über V1-Verbindungen ist der zyklische Datenaustausch mit den Slaves über Read- oder Write-Dienste möglich.
Mehrere C2-Master können in einem DP-V1 Netzwerk aktiv sein. Die Anzahl der gleichzeitig mit einem Slave hergestellten
C2-Verbindungen wird durch den Slave vorgegeben.
Das PDP32 unterstützt bis zu 3 simultan bestehende Klasse 2-Verbindungen.
Stand: 03.2015
- 15 -
PDP32.0

Werbung

loading